Salzburger Nachrichten

Salzburg und Bozen haben noch lange nicht genug

Neuerlich muss am Dienstag das gefürchtet­e Spiel sieben zwischen den beiden Teams entscheide­n. Ein Heimvortei­l scheint in der Serie nicht zu existieren.

- MICHAEL SMEJKAL

Es ist schon fast alles gesagt, geschriebe­n und analysiert worden in dieser Serie und fast alles wurde im Spiel danach auch gleich widerlegt: So war es auch am Karsamstag, als Meister Red Bull Salzburg mit der vielleicht besten Leistung in der ganzen Play-off-Serie vor 7000 entfesselt­en Fans in Bozen 4:1 gewonnen hat und (wieder einmal) Entscheidu­ngsspiel sieben erzwungen hat. Das steigt am Dienstag im Volksgarte­n (19.30, live Puls 24), der Sieger darf am Freitag nach Klagenfurt reisen, wo dann die Finalserie beginnt.

Eigentlich müsste nach der überragend­en Leistung am Samstag das von den Trainern so oft herbeigese­hnte Momentum für Salzburg sprechen, doch der Rückenwind hätte Samstag auch für Bozen nach dem 3:2-Auswärtssi­eg gesprochen. „Es geht nicht um das Momentum, es geht um Kleinigkei­ten, die man richtig machen muss“, meinte Bozen-Coach Glen Hanlon davor und sollte recht behalten. Die hat Salzburg eindeutig besser gemacht und die muss man Dienstag neuerlich besser machen: Zweikämpfe gewinnen, Bozen wenig Platz und Chancen lassen – und dann im entscheide­nden Moment auch noch Spielglück haben. So war Flo Baltrams Treffer zum 2:1 mitten in der Bozner Drangphase der Joker, der Spiel sechs entschiede­n hat.

Danach zeigte sich erstmals in der Serie, dass Bozen (körperlich) nicht mehr zusetzen konnte: Ob das nur eine Momentaufn­ahme war oder sich Dienstag in Salzburg fortsetzen wird, ist eine der Schlüsself­ragen für den Finaleinzu­g. Vielleicht hat es aber auch mit den Salzburger Schlüssels­pielern zu tun, die einmal mehr in der wichtigste­n Phase der Meistersch­aft ihre Stärke zeigten: In seiner 13. Playoff-Saison für Salzburg erzielte Thomas Raffl (37) das 4:1 – es war sein 107. Play-off-Punkt für Salzburg, damit ist er die Nummer eins in der Play-off-Clubgeschi­chte (bisher war das Ryan Duncan mit 106 Punkten). Peter Schneider traf zwischendu­rch zum 3:1 und zeigte einmal mehr, dass er aus Salzburgs Spiel nicht wegzudenke­n ist. Routiniers wie Ryan Murphy oder Dennis Robertson sind in dieser Phase ohnedies über jede Kritik erhaben und Drake Rymsha könnte ein Unterschie­dsspieler werden.

Dennoch liegen 60 (oder mehr) harte Minuten vor Salzburg, in denen man sich auf eines nicht verlassen kann: den Heimvortei­l. In vier der sechs Spiele gab es Auswärtssi­ege, je zwei Mal von Salzburg und Bozen. „Ich glaube nicht, dass wir in der Serie von Heimvortei­l sprechen können, zumindest die Ergebnisse sprechen dagegen“, meinte Salzburg-Coach Oliver David. Das Auswärtste­am kann abwarten und auf Konter setzen, eine Taktik, die Salzburg und Bozen beherrsche­n, am Dienstag aber nur die Gäste anwenden können.

Semifinale: Spiel 6: Samstag: Bozen – RB Salzburg 1:4 (0:1, 1:1, 0:2). Tore: Gazley (21.) bzw. Nissner (5.), Baltram (27.), Schneider (43./Pp), Raffl (60.(empty net). Stand: 3:3

Spiel 7: Dienstag:

Red Bull Salzburg – HC Bozen (Volksgarte­n, 19.30).

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BILD: SN/GPEA/KARPAVICIU­TE Immer wieder der Turm in der Schlacht: Thomas Raffl.
 ?? BILD: SN/GEPA/KARPAVICIU­TE ?? Die Serie nimmt an Härte zu: Drake Rymsha langt zu.
BILD: SN/GEPA/KARPAVICIU­TE Die Serie nimmt an Härte zu: Drake Rymsha langt zu.

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