Präsidium der ÖVP tagte nach Wahlschlappe
Das ÖVP-Präsidium traf sich am Mittwochabend zu einer außerordentlichen Sitzung nach der Wahlmisere bei den Gemeindevertretungsund Bürgermeisterwahlen im März. Die Fehleranalyse rund um den Verlust von elf Bürgermeistersesseln und 92 Mandaten in den Gemeindevertretungen stand auf der Tagesordnung des 24-köpfigen Gremiums.
Über drei Stunden dauerte die Debatte. Landeshauptmann und Parteichef Wilfried Haslauer sagte danach: „Wir haben intensive und konstruktive Diskussionen geführt.“Als Projektthema wurde „Zukunft Salzburger Volkspartei“gewählt. Bis zur Mitte 2025 sei nun ein Maßnahmenpaket geplant. „Es geht um eine Organisationsanalyse, aber auch um die Themen Kundenorientierung, Social Media, Marketing und PR“, merkte Haslauer an. Personelle Konsequenzen werde es nach dem Stimmenverlust keine geben. „Wir nehmen uns zuerst gezielt Zeit für den Prozess“, betonte Haslauer.
Die Partei möchte herausfinden, wie es ihr gelingen kann, Persönlichkeiten aus der Gesellschaft für die politische Bühne zu gewinnen. „Es geht uns vor allem um Frauen und junge Menschen, die wir zur Teilhabe bewegen möchten.“
Der gesamte Prozess werde von externen Polit-Strategen begleitet. „Es werden auch Fokusgruppen gebildet, um herauszufinden, was die Menschen verlangen, damit wir als ÖVP für sie wählbar sind“, sagte Haslauer.
Innerparteilich keimt seit Wochen ein Konflikt in der ÖVP auf. Die Partei sei nicht mehr zeitgemäß, setze auf die falschen Kommunikationsmittel und es gebe kein Konzept für einen Generationenwechsel,
berichten führende Parteifunktionäre. Es gebe auch weiterhin keinen Fahrplan, wie eine Übergabe des Parteivorsitzes von LH Wilfried Haslauer an eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger aussehen könne.
„Es geht uns vor allem um Frauen und junge Menschen.“Wilfried Haslauer, ÖVP-Chef (Bild: SN/LAND SALZBURG)