Salzburger Nachrichten

Freund macht dem Schrecken noch kein Ende

Bayern München blamiert sich in Heidenheim, aber Thomas Tuchel bleibt weiter Trainer.

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Ein altes Sprichwort lautet: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Das bedeutet, dass es besser ist, einen unbefriedi­genden Zustand mit einem schmerzhaf­ten Opfer zu beenden, als wenn dieser Zustand auf längere Zeit bestehen bleibt.

Der Zustand beim deutschen Fußball-Rekordmeis­ter Bayern München ist seit Monaten unbefriedi­gend. Die hoch bezahlten Starkicker taumeln von einer Blamage in die nächste. Trainer Thomas Tuchel ist meist ratlos, wie auch nach dem 2:3 am vergangene­n Samstag beim Aufsteiger aus Heidenheim. Dabei führten die Münchner zur Pause 2:0. Und wenn die Talfahrt nicht gestoppt wird, dann müssen die Bayern auch noch um die Qualifikat­ion zur Champions League zittern.

In der Champions League 2024 stehen die Münchner zwar noch im Viertelfin­ale. Am Dienstag muss die Tuchel-Elf in London bei Arsenal antreten. Und die Engländer spielen seit Wochen in Hochform, treffen fast nach Belieben. Es stellt sich aber die Frage, wie Tuchel seine Mannschaft so aufbauen will, dass sie nicht erneut eine Abfuhr erleidet. Ob es nicht überhaupt besser wäre, mit einem neuen Trainer dafür zu sorgen, dass noch einmal ein Ruck durch die komplett verunsiche­rte Truppe geht? Tuchels Abschied nach Saisonende ist schon beschlosse­ne Sache. Aber noch will die Clubführun­g der Bayern dem

Schrecken kein endgültige­s Ende machen. Laut dem Salzburger Sportdirek­tor Christoph Freund reicht die Geduld vorerst noch. Der Leoganger bestätigt bei Sky, dass Tuchel die Mannschaft in London betreuen wird. „100 Prozent, wir spielen ein ganz wichtiges Spiel.“Diesen Aussagen schließt sich auch Sportvorst­and Max Eberl an: „Nach so einer Niederlage in Heidenheim den Trainer rauszuschm­eißen ist definitiv nicht der Weg.“

Ob Tuchel bis zum Saisonende bleibt, ist aber nicht klar. Eberl sprach davon, dass man „in den nächsten Wochen“auf Tuchel zähle. Klar ist: Die Elf braucht einen neuen Impuls. Den kann Thomas Tuchel ihr anscheinen­d nicht mehr geben.

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BILD: SN/GEPA/WITTERS/PREISS Christoph Freund ist um seinen Job nicht zu beneiden.

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