Red Bull schlägt eindrucksvoll zurück
Der Formel-1-Rennstall mit österreichischer Lizenz feierte in Japan den bereits dritten Doppelsieg im erst vierten Grand Prix des Jahres.
Wer gedacht hatte, dass Red Bull Racing nach der immer noch andauernden Causa rund um Teamchef Christian Horner und dem Ausfall von Weltmeister Max Verstappen vor zwei Wochen in Australien ins Wanken gerät, wurde beim Grand Prix von Japan eines Besseren belehrt. Die Bullen reisten mit dem ersten großen Update der Saison nach Suzuka und dominierten das Geschehen auf der Strecke von Freitag bis Sonntag nach Belieben. Pole-Sitter Verstappen feierte trotz hohen Reifenverschleißes und vieler unterschiedlicher Strategieansätze der Teams völlig ungefährdet seinen 57. Sieg in der Formel 1. Auch der Startunfall zwischen Daniel Ricciardo (Racing Bulls) und Alexander Albon (Williams), der eine knapp halbstündige Unterbrechung zur Folge hatte, konnte Verstappen nicht aus der Ruhe bringen. Damit baute er seinen Vorsprung in der WM-Wertung nach dem „Nuller“in Melbourne wieder aus. „Es hätte nicht besser laufen können. Das Rennen war sehr schön“, meinte der 26-jährige Niederländer.
In der WM-Wertung liegt Verstappen nun 13 Punkte vor seinem Teamkollegen Sergio Pérez. Der 34jährige Mexikaner machte mit dem zweiten Platz in Suzuka den dritten Doppelsieg von Red Bull im vierten Saisonrennen perfekt. Dass hinter den Kulissen weiterhin ein Machtkampf tobt, gerät angesichts der anhaltenden Erfolge beinahe in Vergessenheit. „Wenn es in das Rennen geht, passt alles“, erklärte Motorsportkonsulent Helmut Marko.
Als zweite Kraft entpuppte sich auch im Land der aufgehenden Sonne wieder einmal Ferrari. Der italienische Traditionsrennstall belegte mit seinen Piloten Carlos Sainz und Charles Leclerc den dritten und vierten Platz und ist auch in der WM-Wertung erster Verfolger der Bullen. „Ich habe ein gutes Rennen gehabt und einige Autos überholen müssen“, erklärte Sainz, der sich in seiner letzten Saison für Ferrari in Topform befindet und seinen Teamkollegen Leclerc bislang in den Schatten stellt.
Alles andere als in Topform befindet sich nach wie vor Mercedes. Der einstige Branchenprimus musste sich auch in Japan seinen beiden Kundenteams McLaren und Aston Martin geschlagen geben. George Russell und Lewis Hamilton, der nach Saisonende bekanntermaßen zu Ferrari wechselt, mussten sich mit dem siebten und neunten Platz zufriedengeben. Die Hoffnung, dass man schon bald wieder näher an die Spitze des Feldes rückt, hält sich in der Mannschaft von Teamchef Toto Wolff in Grenzen. Die nächste Chance, einen Schritt nach vorn zu machen, gibt es für die Silberpfeile in zwei Wochen beim ersten Sprintwochenende des Jahres in Schanghai (China).