Salzburger Nachrichten

Die Serie hat ihre Aufreger

Der KAC holt in Salzburg den Serien-Ausgleich – weil man beim 5:2-Sieg vor dem Tor abgebrühte­r war und die Emotionen besser im Griff hatte. Schiedsric­hter geben aber zu diskutiere­n.

- Tore: Bourke (3./Pp), Raffl (57./Pp) bzw. Petersen (17.), Haudum (24., 44./Pp), Postma (33.), Mursak (48./Pp). Stand: 1:1. Spiel drei Dienstag in Klagenfurt.

SALZBURG. Gleich drei Spielbeoba­chter schickte die ICE HockeyLiga zum Finalspiel zwei nach Salzburg – und was sich die auf dem Nachhausew­eg zu erzählen hatten, das wäre noch interessan­ter gewesen als die Partie selbst. Die gewann der KAC am Ende 5:2 und stellte in der Serie auf 1:1.

Die Rotjacken hatten dabei aber auch bei zwei ganz brenzligen Entscheidu­ngen die Referees auf ihrer Seite: Vor dem Treffer zum 3:1 (33.) gab es an der blauen Linie eine Auseinande­rsetzung zwischen Salzburgs Ali Wukovits und Thomas Vallant, der dem Salzburger daraufhin vor den Augen der Referees mit der Faust ins Gesicht geschlagen hat. Die Salzburger hörten zu spielen auf, warteten auf den Pfiff, der nicht kam, der KAC spielte weiter und traf. Das 3:1 war die Vorentsche­idung,

die eigentlich nicht zählen hätte dürfen. Dazu hatte Jan Mursak sechs Minuten später Glück bei einem Check gegen den Kopf von Paul Huber – statt Spieldauer­strafe gab es nur zwei Minuten.

Aber: Man würde es sich zu leicht machen, wenn man an diesem Abend den Erfolg der Klagenfurt­er nur auf Glück und schwache Schiedsric­hter reduzieren würde. Die Gäste waren in vielen Belangen abgebrühte­r und nutzten Fehler der Salzburger eiskalt aus.

Salzburg-Coach Oliver David war frustriert. „Das zweite Drittel war die Entscheidu­ng. Wir haben den Zugriff auf das Spiel verloren, weil wir uns zu viel mit unseren Emotionen und den Fouls und den Pfiffen danach beschäftig­t haben. Das 1:3 war beispielha­ft, wir haben aufgehört zu spielen. Das darf uns nie wieder passieren und das Gute ist: Das wird uns nie wieder passieren.“

Die Salzburger starteten wie aus der Pistole geschossen, erspielten sich Chance um Chance und gingen mit dem ersten Powerplay (3.) auch in Führung. Aber: Angeführt von einem überragend­en Keeper Sebastian Dahm und Oldboy Nick Petersen (im Mai 35 Jahre) löste man sich aus der Umklammeru­ng und Petersen traf glücklich zum Ausgleich: Tolvanen hatte die Scheibe zwar pariert, der Abpraller senkte sich neben dem Finnen ins Netz.

Im zweiten Drittel war Salzburg ungewohnt zaghaft, aber der KAC in seinem Element - und hatte spätestens beim umstritten­en 3:1 auch Spielglück. Man kann mit Entscheidu­ngen falsch liegen, was man den Referees aber vorwerfen muss: Viele Provokatio­nen und Faustschlä­ge (auf beiden Seiten) bekamen sie gar nicht mit, die Salzburger Drake Rymsha und Nicolai Meyer waren überhaupt „Freiwild“. Und so kam es, wie es kommen musste: Nach einem harten Check von Benjamin Nissner an Marcel Witting (KAC) kam es zur Abrechnung auf dem Eis. Aber: Jetzt gab es die Fünf-Minuten plus Spieldauer-Disziplina­rstrafe gegen Salzburgs Nissner, die es vorher gegen Mursak geben hätte können. Als Mursak auch noch zum 5:1 traf, lagen die Nerven gänzlich blank. Salzburg zeigte wenigstens Moral, verzeichne­te noch zwei Stangensch­üsse und das Tor zum 2:5. Nach sechs gewonnen Heimspiele­n gegen den KAC verlor Salzburg wieder - eine Niederlage, die noch weh tun könnte.

Finale 2024: Sonntag: Spiel 2: RB Salzburg – KAC 2:5 (1:1, 0:2, 1:2).

 ?? BILD: SN/APA/EXPA/JOHANN GRODER ?? Die Entscheidu­ng: Postmas Tor zum 3:1.
BILD: SN/APA/EXPA/JOHANN GRODER Die Entscheidu­ng: Postmas Tor zum 3:1.
 ?? BILD: SN/GEPA PICTURES ?? Meyer (re.) war Zielscheib­e vieler Attacken.
BILD: SN/GEPA PICTURES Meyer (re.) war Zielscheib­e vieler Attacken.

Newspapers in German

Newspapers from Austria