Salzburger Nachrichten

Sozialstaa­t ist ein Jahrhunder­tprojekt

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Unter dem Titel „Wie naiv darf der Sozialstaa­t eigentlich sein?“zeigt Herr Purger in den SN vom 2. April treffend die Auswüchse des unkontroll­ierten Bezugs von Sozialleis­tungen. Er weist auch darauf hin, dass dem Sozialstaa­t das Konzept des Ausgleichs von „Ungleichhe­iten und als Überbrücku­ngshilfe in Notlagen“zugrunde liegt. Ergänzend möchte ich anmerken, dass der Sozialstaa­t über die bloße finanziell­e Unterstütz­ung von Menschen in prekären Lebenslage­n hinausgeht und darauf abzielt, die Lebensqual­ität der gesamten Gesellscha­ft zu sichern. Dies zeigt sich beispielsw­eise in einer aktiven Arbeitsmar­ktpolitik und effektiven Arbeitssch­utzmaßnahm­en, die durch die sozialrech­tliche Arbeitslos­enversiche­rung

gestützt werden und damit eine stabilisie­rende Wirkung auf den Arbeitsmar­kt haben. Zusätzlich bietet das Renten- und Pensionssy­stem auch nach dem Ende der Erwerbstät­igkeit finanziell­e Sicherheit. Die gesetzlich­e Krankenver­sicherung im Rahmen der sozialen Gesundheit­spolitik hat im letzten Jahrhunder­t die Lebenserwa­rtung um beeindruck­ende 30 Jahre erhöht.

Die Förderung des sozialen Wohnungsba­us und die Bereitstel­lung von soziokultu­reller Infrastruk­tur wie Spielplätz­en, Sportanlag­en, Radwegen sowie Grün- und Erholungsf­lächen haben wesentlich zur Verbesseru­ng der Lebensqual­ität beigetrage­n. Darüber hinaus ermögliche­n soziale Bildungsun­d Kulturpoli­tik einem breiten Spektrum der Bevölkerun­g den Zugang zu Bildungs- und Kulturange­boten. Nicht zuletzt übernimmt der Sozialstaa­t

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Mehr Briefe auch in Bereichen wie Sozialhilf­e, Behinderte­nhilfe und Jugendwohl­fahrt maßgebend Verantwort­ung. Diese Grundpfeil­er sollten wir aber nicht infrage stellen.

Karl Wilhelmstä­tter

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