Spektakel ist garantiert
Ein Regenschauer wirbelte beim ersten Sprintwochenende der Saison das Klassement in der Formel 1 durcheinander. Fehlende Daten aus den Vorjahren sorgen für zusätzliche Spannung.
Regen sei Dank: Aufgrund des plötzlichen Niederschlags im entscheidenden Abschnitt des ersten Sprint-Qualifyings des Jahres in der Formel 1 ist zumindest am Samstag beim ersten Gastspiel der Königsklasse des Motorsports in China seit 2019 Spannung garantiert. Denn Weltmeister Max Verstappen brachte bei enorm herausfordernden Bedingungen keine saubere Runde zustande und startet deshalb am Samstag (5 Uhr/live ServusTV) nur als Vierter in den ersten Sprint der Saison über rund 100 Kilometer. „Es war unglaublich rutschig. Ich hatte große Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bekommen“, erklärte der 26-jährige Niederländer, der sich einige Ausrutscher leistete. „Es war schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten. Es hat sich angefühlt, als ob man auf Eis fahren würde.“Trotz der großen Probleme war Verstappen aber immer noch schneller als Red-Bull-Teamkollege Sergio Pérez, der den Sprint vom sechsten Startplatz aus in Angriff nimmt.
Die Pole Position für den Sprint sicherte sich indes Lando Norris. Der McLaren-Pilot deklassierte mit einer Fabelrunde die Konkurrenz um mehr als eine Sekunde.
„Es hat Spaß gemacht und bringt dein Herz zum Rasen.
Die letzte Runde war Alles-odernichts“, sagte der 24-jährige Brite, der noch auf seinen ersten Sieg in der Formel 1 wartet. Verwirrung herrschte nach einer kuriosen Entscheidung der Rennleitung rund um Niels Wittich. Zunächst wurde die vermeintliche Pole-Runde von Norris nämlich gestrichen, ehe sie kurze Zeit später doch wieder als gültig gewertet wurde.
Dass sie noch lange nicht zum alten Eisen zählen, bewiesen im verregneten Schanghai die beiden ältesten Piloten im Fahrerfeld. Lewis Hamilton erzielte mit seinem Mercedes-Boliden völlig überraschend die zweitschnellste Zeit am Freitag. „Regen ist immer eine Gelegenheit, etwas Außergewöhnliches zu zeigen, und das ist uns gelungen“, meinte der siebenmalige Weltmeister. Unmittelbar hinter dem 39-jährigen Briten startet Fernando Alonso in den Sprint. Der 42-jährige Spanier, der seinen Vertrag erst kürzlich verlängerte, holte wieder einmal alles aus seinem Aston Martin heraus. „Es war wirklich knifflig, aber ich bin extrem glücklich.“Enttäuschend verlief das Sprint-Qualifying für die beiden Ferrari-Piloten Carlos Sainz (5.) und Charles Leclerc (7.) sowie Oscar Piastri im McLaren (8.).
Obwohl nur noch für die Nacht auf Samstag Niederschläge in der Region rund um die Rennstrecke prognostiziert waren, ist man bei Red Bull nach dem verhältnismäßig schwachen Start in das Rennwochenende pessimistisch. „Wir müssen uns deutlich verbessern, wenn wir vorne mitfahren wollen“, sagte Konsulent Helmut Marko. Da die Formel 1 in China aufgrund der Coronapandemie aber seit 2019 nicht mehr im Kalender war, haben die Teams keine Daten aus den Vorjahren. Das könnte die eigentliche Rangordnung auch im Qualifying am Samstag und im Rennen am Sonntag (beides 9 Uhr/live ServusTV) durcheinanderwirbeln.
Für Aufregung sorgten am Freitag zwei Brände auf Grasflächen direkt neben der Strecke. Laut der FIA deuten Videos darauf hin, dass die kleinen Brände von Funken der Formel-1-Boliden ausgelöst wurden.