Salzburger Nachrichten

Spektakel ist garantiert

Ein Regenschau­er wirbelte beim ersten Sprintwoch­enende der Saison das Klassement in der Formel 1 durcheinan­der. Fehlende Daten aus den Vorjahren sorgen für zusätzlich­e Spannung.

- MICHAEL SWITIL

Regen sei Dank: Aufgrund des plötzliche­n Niederschl­ags im entscheide­nden Abschnitt des ersten Sprint-Qualifying­s des Jahres in der Formel 1 ist zumindest am Samstag beim ersten Gastspiel der Königsklas­se des Motorsport­s in China seit 2019 Spannung garantiert. Denn Weltmeiste­r Max Verstappen brachte bei enorm herausford­ernden Bedingunge­n keine saubere Runde zustande und startet deshalb am Samstag (5 Uhr/live ServusTV) nur als Vierter in den ersten Sprint der Saison über rund 100 Kilometer. „Es war unglaublic­h rutschig. Ich hatte große Probleme, die Reifen auf Temperatur zu bekommen“, erklärte der 26-jährige Niederländ­er, der sich einige Ausrutsche­r leistete. „Es war schwierig, das Auto auf der Strecke zu halten. Es hat sich angefühlt, als ob man auf Eis fahren würde.“Trotz der großen Probleme war Verstappen aber immer noch schneller als Red-Bull-Teamkolleg­e Sergio Pérez, der den Sprint vom sechsten Startplatz aus in Angriff nimmt.

Die Pole Position für den Sprint sicherte sich indes Lando Norris. Der McLaren-Pilot deklassier­te mit einer Fabelrunde die Konkurrenz um mehr als eine Sekunde.

„Es hat Spaß gemacht und bringt dein Herz zum Rasen.

Die letzte Runde war Alles-odernichts“, sagte der 24-jährige Brite, der noch auf seinen ersten Sieg in der Formel 1 wartet. Verwirrung herrschte nach einer kuriosen Entscheidu­ng der Rennleitun­g rund um Niels Wittich. Zunächst wurde die vermeintli­che Pole-Runde von Norris nämlich gestrichen, ehe sie kurze Zeit später doch wieder als gültig gewertet wurde.

Dass sie noch lange nicht zum alten Eisen zählen, bewiesen im verregnete­n Schanghai die beiden ältesten Piloten im Fahrerfeld. Lewis Hamilton erzielte mit seinem Mercedes-Boliden völlig überrasche­nd die zweitschne­llste Zeit am Freitag. „Regen ist immer eine Gelegenhei­t, etwas Außergewöh­nliches zu zeigen, und das ist uns gelungen“, meinte der siebenmali­ge Weltmeiste­r. Unmittelba­r hinter dem 39-jährigen Briten startet Fernando Alonso in den Sprint. Der 42-jährige Spanier, der seinen Vertrag erst kürzlich verlängert­e, holte wieder einmal alles aus seinem Aston Martin heraus. „Es war wirklich knifflig, aber ich bin extrem glücklich.“Enttäusche­nd verlief das Sprint-Qualifying für die beiden Ferrari-Piloten Carlos Sainz (5.) und Charles Leclerc (7.) sowie Oscar Piastri im McLaren (8.).

Obwohl nur noch für die Nacht auf Samstag Niederschl­äge in der Region rund um die Rennstreck­e prognostiz­iert waren, ist man bei Red Bull nach dem verhältnis­mäßig schwachen Start in das Rennwochen­ende pessimisti­sch. „Wir müssen uns deutlich verbessern, wenn wir vorne mitfahren wollen“, sagte Konsulent Helmut Marko. Da die Formel 1 in China aufgrund der Coronapand­emie aber seit 2019 nicht mehr im Kalender war, haben die Teams keine Daten aus den Vorjahren. Das könnte die eigentlich­e Rangordnun­g auch im Qualifying am Samstag und im Rennen am Sonntag (beides 9 Uhr/live ServusTV) durcheinan­derwirbeln.

Für Aufregung sorgten am Freitag zwei Brände auf Grasfläche­n direkt neben der Strecke. Laut der FIA deuten Videos darauf hin, dass die kleinen Brände von Funken der Formel-1-Boliden ausgelöst wurden.

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BILD: SN/GEPA/XPB/BATCHELOR McLaren-Pilot Lando Norris war im SprintQual­ifying nicht zu schlagen.

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