Salzburger Nachrichten

Gletscherb­ahnen legen Rekordbila­nz vor

Fast 1,3 Millionen Gäste besuchten in der Saison 2022/23 das Kitzsteinh­orn. So viele wie nie zuvor in der 64-jährigen Geschichte des Unternehme­ns.

- HEINZ BAYER

Seit 2006 leitete Norbert Karlsböck die Gletscherb­ahnen Kaprun (GBK) als Vorstand. Im August 2023 übernahm Thomas Maierhofer die Funktion. Für den einen ist es ein Abgang und für den anderen ein Auftakt nach Maß. Denn gemeinsam können die beiden Manager bei der 64. ordentlich­en Hauptversa­mmlung der Gletscherb­ahnen Kaprun über mehrere Rekorde berichten – sowohl was die Besucherza­hlen als auch die geschäftli­che Entwicklun­g betrifft. Die Hauptversa­mmlung findet am Mittwoch im Tauern-Spa Kaprun statt. Im aktuellen Geschäftsb­ericht 2022/2023 heißt es: „Mit 1.265.812 Gästen am Kitzsteinh­orn und am Maiskogel konnte das beste Ergebnis seit Bestehen des Unternehme­ns erreicht werden – ein Plus von 21,06 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“

„Der kontinuier­liche Anstieg von Berg-Natur-Erlebnis-Gästen“bestätige, dass der eingeschla­gene Weg richtig sei. In Form eines „respektvol­len Umgangs mit dem hochalpine­n Naturraum an der Grenze zum Nationalpa­rk Hohe Tauern“.

Nicht nur die Beförderun­gszahlen, auch die Umsätze erreichten neue Dimensione­n – im Winter und im Sommer. In den Wintermona­ten lagen sie bei knapp 41,4 Millionen Euro (plus 41,4 Prozent). Im „dynamisch gewachsene­n Sommergesc­häft“bei 8,4 Mill. Euro (plus 29,7 Prozent).

Die Erlöse der Gastronomi­ebetriebe kletterten auf 11,9 Millionen Euro. Der „außergewöh­nliche Erlöszuwac­hs“in der Gastro habe 3,8 Millionen Euro betragen (plus 47,7 Prozent). Alles zusammen ergab einen „historisch­en Höchstwert in der Unternehme­nsgeschich­te von knapp 63,9 Mill. Euro“– um 37 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Die „erfreulich­e Entwicklun­g der Gästezahle­n des Winters“habe sich im Sommer 2023 fortgesetz­t. Von Juni bis September nutzten 287.054 Gäste die Anlagen am „Kitz“. Auch das ein neuer Rekord. Und es ging noch weiter: Trotz vieler Schlechtwe­ttertage fiel im August 2023 die Schallmaue­r von 100.000 Gästen. Mit 100.201 Erstzutrit­ten war es ebenfalls eine neue Bestmarke.

Der wesentlich­e Eckpfeiler des Erfolgs seien die Beschäftig­ten, heißt es. Die Zahl der Vollzeitbe­schäftigte­n stieg zuletzt um 17 auf 290. Der Teamgeist wurde durch Fortbildun­gs- und Schulungsm­aßnahmen sowie die Lehrlingsa­usbildung gefördert. Parallel

haben die GBK das „Kitz Camp“fertiggest­ellt – mit „14 hochwertig­en Wohneinhei­ten“für Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r.

Der Klimawande­l hat längst auch das höchstgele­gene Skigebiet Salzburgs erreicht. Die Abschmelzu­ng des Gletschers im Sommer 2022 sei außergewöh­nlich gewesen – die größte jemals am Kitz registrier­te. Deshalb wurden und werden weitere Leitungssy­steme und Schneekano­nen installier­t. Zuletzt gaben die Gletscherb­ahnen dafür mehr als 11 Millionen Euro aus.

Die Herausford­erungen durch den Klimawande­l zeigen sich auch in der aktuellen Saison. Vorstand Thomas Maierhofer: „Der wärmste September und Oktober in der Messgeschi­chte brachten selbst im oberen Gletscherb­ereich außergewöh­nlich hohe

„Der September und der Oktober 2023 waren die wärmsten der Messgeschi­chte.“Thomas Maierhofer, Vorstandsd­irektor (Bild: SN/GBK)

Temperatur­en.“Der Skibetrieb im Herbst 2023 konnte erst am 3. November gestartet werden. 9,2 Millionen Euro sollen im laufenden Geschäftsj­ahr investiert werden. Vor allem in den weiteren Ausbau der Schneeanla­ge im obersten Gletscherb­ereich.

An der Spitze des Aufsichtsr­ats gab es zwei Wechsel: Arno Gasteiger legte die Funktion als Vorsitzend­er zurück. Sein Nachfolger ist Ex-Leube-Chef Rudolf Zrost. Bürgermeis­ter Domenik David löste als Stellvertr­eter Altbürgerm­eister Manfred Gaßner ab. Weiters im Aufsichtsr­at: Christoph Bründl, Renate Ecker, Matthias Hofer, Hans Jäger, Erich Rexeisen, Hans Peter Schützinge­r, Walter Bacher, Alois Eder, Gerald Oppeck und Thomas Voithofer.

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