Salzburger Nachrichten

Aufschlag Richtung Grand-Slam-Debüt

Für Lukas Neumayer und für das Salzburger Tennis wird der Auftritt in Roland Garros ein kleiner Meilenstei­n, dem er alles unterordne­t.

- CHRISTIAN MORTSCH

Vereinzelt starke Auftritte, allen voran natürlich der glatte Zweisatzsi­eg gegen Dominic Thiem in Zadar, hat Lukas Neumayer in dieser Saison auf der ATP-Challenger-Tour schon geboten. Der herausrage­nde Erfolg, wie jener im Vorjahr das Endspiel in Salzburg, blieb im ersten Saisondrit­tel 2024 noch aus. Zuletzt auch, weil der 21-jährige Radstädter mit Rückenprob­lemen zu kämpfen hatte.

„Eine Bandscheib­e drückt auf den Nerv. Es ist nichts Schlimmere­s und ich gehe davon aus, dass ich diese Woche wieder schmerzfre­i bin“, sagt Neumayer, der in den vergangene­n zwei Turnierwoc­hen zwei Mal hatte aufgeben müssen, nach einer MRT-Untersuchu­ng nun aber Entwarnung bekommen hat. Zumindest körperlich sollte erfolgreic­hen Wochen also nichts im Weg stehen.

Denn die kommenden Aufgaben haben es auch in sich: Nächste Woche schlägt Neumayer beim stark besetzten Challenger in Mauthausen auf und unternimmt dort sowie möglicherw­eise direkt danach in Oeiras (Portugal) den nächsten Versuch auf den erstmalige­n Einzug in die Top 200 der Weltrangli­ste.

Auf aktuell Position 206 ist er so gut platziert wie noch nie, was ihm auch seinen bisherigen Höhepunkt in diesem Jahr beschert hat: Neumayer schlägt bei den French Open erstmals auf GrandSlam-Ebene auf. Zwar wie Thiem „nur“in der Qualifikat­ion, dennoch bedeutet dieser Auftritt für jeden Profi einen zumindest kleinen Meilenstei­n auf dem anvisierte­n Weg an die Weltspitze. „Paris war ein klares und großes Saisonziel von mir. Die Vorfreude ist jetzt schon sehr groß“, sagt Neumayer. Auch das Ziel in Roland Garros ist klar definiert. „Sicher die Qualifikat­ion für den Hauptbewer­b.“Gelingt ihm das, ist er auf den Spuren von Wolfgang Schranz. Der Pinzgauer war 1997 und 1998 als bislang letzter Salzburger in Paris am Start und qualifizie­rte sich beide Male auch für den Hauptbewer­b. „Die Gegner sind dieselben wie auf der Challenger-Tour und außerdem habe ich ja gute Erinnerung­en an Paris“, spricht Neumayer seinen größten Erfolg auf Junioren-Ebene an, als er in Frankreich 2020 das Viertelfin­ale erreichte.

In seinem dicht gedrängten Programm haben die Turniere klare Priorität, weshalb Neumayer noch nicht weiß, ob und wann er in der am 11. Mai beginnende­n Bundesliga-Saison sein Debüt für das STC Team Salzburg geben wird: „Das kommt ganz darauf an, wie es läuft.“

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BILD: SN/GEPA/EISNER Lukas Neumayer stehen im Mai ereignisre­iche Wochen bevor.

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