Salzburger Nachrichten

Vorwürfe gegen Professor Suda

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Zur laufenden Kampagne gegen Prim. Prof. Dr. Suda möchte ich ein paar Worte verlieren. Seine fachliche Kompetenz ist wohl über jeden Zweifel erhaben. Medizinisc­he Erfahrung, die er in zivilen wie militärisc­hen Auslandsei­nsätzen gemacht hat, haben nur sehr wenige Chirurgen in Österreich. Nun wird ihm bei der Führung der Ärzteschaf­t des UKH ein militärisc­her Führungsst­il vorgeworfe­n, wobei „militärisc­h“wohl negativ gemeint ist. Allerdings kann man ihn auch als klar, eindeutig und zielorient­iert verstehen, ein Führungsst­il, der in jeder Abteilung so gepflegt werden sollte. Ein Krankenhau­s, in dem jeder machen kann, was er will, kann zwar als überaus demokratis­ch bezeichnet werden, wird aber nicht funktionie­ren.

Schreiduel­le kommen überall einmal vor, nicht nur bei Primarärzt­en, wenn die Nerven durch personalma­ngelbeding­te Überarbeit­ung, Stress und Ärger blankliege­n. Ein beschaulic­hes Arbeitskli­ma wie beim Bergdoktor im Fernsehen gibt es leider in keinem Krankenhau­s. Und was die angebliche Bevorzugun­g von Klassepati­enten betrifft, sollte man bedenken, dass nicht nur das Land und das Spital von den Klassegeld­ern immens profitiere­n, sondern auch jene Ärzte ihr Gehalt damit aufgebesse­rt bekommen, die jetzt heuchleris­ch

Prof. Suda diese angebliche Bevorzugun­g vorwerfen. Im Übrigen hat Prof. Suda den militärisc­hen Dienstgrad Oberstarzt und nicht Major, ein Dienstgrad, der in der Miliz nur durch außergewöh­nliche Leistungen erreicht werden kann. Oberstarzt i. R.

Dr. Ewald Esterer, 5020 Sbg.

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