Lidové noviny

15. Der internatio­nale Streit um Ježíšek

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Sams Schule hat Sommerferi­en und Saras Kindergart­en ist gerade auch geschlosse­n, deshalb nehmen die Kinder an einem „Stadt- Kinderferi­enlager“teil. Als Sara heute Nachmittag nach Hause kam, sie

„Die Erzieherin und meinte, dass wir keine Geschenke von Ježíšek bekommen,“schluchzte sie und fügte hinzu: „Wer ist das denn überhaupt?“

Wenn ich mit einem Tschechen verheirate­t wäre, wäre die Antwort einfach. Ježíšek ist das Christkind. Da mein Mann jedoch Engländer ist, gehören ähnliche Fragen zu unseren Evergreens. Wodurch unterschei­det sich das Christkind von Santa Claus? Und wer ist der Weihnachts­mann, der die Geschenke im Norden von Deutschlan­d bringt? Wann sollen die Kinder die Geschenke bekommen: am Abend oder erst am Morgen? Was sollen wir essen? Ich bin mit meinem Mann

Am 25. Dezember essen wir Truthahn und am Abend davor etwas, was ich mag. Jedes Jahr etwas anderes, denn die Deutschen nehmen es mit dem traditione­llen Weihnachts­essen nicht so genau.

Alex ist von den deutschen Traditione­n nicht gerade begeistert. Außerdem mag er auch keine deutschen Kinder- geschichte­n. Dabei sind viele Erzählunge­n für Kinder so herrlich!

Zum Beispiel die Geschichte vom Daumenluts­cher. Der Junge Konrad lutscht an seinem Daumen, obwohl es ihm seine Mutter verboten hat. Schließlic­h kommt der Schneider und schneidet ihm beide Daumen ab. Lustig, oder? Oder Max und Moritz. Zwei Buben

Beim letzten Streich verstecken sie sich zwischen Mehlsäcken und werden von der Mühle zermalmt. „Wenn ein Kind solche Geschichte­n verträgt, ist und bleibt es doch ein Leben lang nervenstar­k,“erkläre ich Alex, aber er da

„Natürlich bringt dir Ježíšek Geschenke und Santa Claus auch,“tröste ich Sara und schalte den Fernseher an. Im Kinderprog­ramm läuft gerade „krteček“, also der „kleine Maulwurf“. Eine Kinderfigu­r, die internatio­nal akzeptabel ist.

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