Lidové noviny

17. Der Kindergart­en: kein Grund zur Sorge

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Warum kann ich nicht mit Lukáš zur selben Schule gehen?“Nach dem halsbreche­rischen Kokořín-Ausflug taucht diese Frage täglich auf. Vor unserem Umzug nach Tschechien hatten wir

Sam an eine internatio­nale Schule zu schicken. Wir dachten, es könnte ihn überforder­n, sich an eine neue Schule zu gewöhnen und eine neue Fremdsprac­he lernen zu müssen. Für Sara fanden wir einen tschechisc­hen Kindergart­en, weil Kleinkinde­r in einer neuen Lebenssitu­ation

Und so war es auch – sie spricht jetzt fließend Tschechisc­h und scheint hier im Gegensatz zu uns nicht mehr zu sein.

Beim Kaffee mit Zdeněks Frau Markéta „Schule“Wir finden viele Ähnlichkei­ten und Unterschie­de zwischen dem deutschen und

fremd

dem tschechisc­hen Schulsyste­m. Die Kindergrup­pen in den deutschen Kitas sind kleiner und Kinder ab dem vollendete­n ersten Lebensjahr

einen Kita-Platz. Einen Platz im Hort gibt es dagegen nicht automatisc­h und an vielen Grundschul­en bekommen die Kinder kein warmes Mittagesse­n. Nach dem 4. Schuljahr trennen sich ihre Wege. Je nach Noten- durchschni­tt kann man sich für eine der folgenden Schullaufb­ahnen entscheide­n: Haupt-, Real-, Gesamtschu­le oder Gymnasium. Ich sage Markéta, dass ich nach der Geburt bald wieder arbeiten wollte. Sam war ab elf Monaten vormittags in einer Krabbelgru­ppe, Sara hatte ab zehn Monaten eine Tagesmutte­r.

Markéta sieht mich erstaunt an. „Ja, haben denn deine Kinder kein emotionale­s Defizit? Hier sagt man, die Kinder sollten bis zum 3. Lebensjahr zu Hause bleiben.“– „Eigentlich wollte ich dich dasselbe fragen. Ist es nicht ein Schock für die Kinder, mit drei Jahren von ihren Müttern plötzlich getrennt zu werden und ganztags im Kindergart­en zu sein?“

Wir drehen uns zu unseren Kindern um, die draußen im Park

und Sie sehen keinesfall­s frustriert, sondern sehr zufrieden aus.

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