23. Der öffentliche Verkehr, wie langweilig!
Auf meinen Reisen durch Europa habe ich viele Erfahrungen mit dem öffentlichen Verkehr gemacht. In Rumänien musste ich mit anderen Reisenden unseren kaputten Bus bis zur Autowerkstatt schieben. Wenn ich in Spanien in den Zug einsteigen wollte, fühlte ich mich wie in einem
In Irland wartete ich so lange auf den Bus, dass sogar meine griechische Freundin verblüfft war. Auf Malta konnte ich
Tollhaus.
weil sich die Busfahrer gerade Eine Woche lang. Aus Rücksicht auf meinen Mann spreche ich lieber nicht über die öffentlichen Verkehrsmittel in England.
Aufgrund meiner Erfahrungen bin ich dass der Prager öffentliche Verkehr
ist. Die Verkehrsmittel fahren häufig, sind sauber und pünktlich. Die Fahrpläne sind übersichtlich und die Jahreskarte ist günstig. Die Reisenden, die einsteigen wollen, verprügeln einander nicht, sondern warten geduldig, bis die anderen aussteigen. Während der Hauptverkehrszeit sind die Straßenbahnen und Busse zwar voll, aber sonst findet man meistens einen Sitzplatz. Kurz gesagt: Der öffentliche Verkehr in Prag ist so gut wie in meiner Heimatstadt München. Ich denke, dass sich die Tschechen ihn
haben. Oder andersherum: Deutschen von den Tschechen.
Deshalb ist eine Sache für mich unverständlich. Wenn ich Sara zum Kindergarten bringe und sehe, wie viele Kinder aus dem Auto aussteigen, stelle ich mir immer dieselbe Frage. Warum fahren so viele Prager Auto? Es gibt so wenige Parkplätze. Die Autos stinken, sind teuer und laut. Und wozu um Gottes willen braucht man in der Stadt einen Geländewagen?
Ich gehe mit Sara immer zu Fuß zum Kindergarten. Wir haben ihn ja gleich um die Ecke, wie die meisten Kinder. Dann steige ich in die Straßenbahn, fahre zur Uni und beobachte die Autofahrer, die sich im Stau ärgern. Ich schüttle verständnislos den Kopf. die