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Ukraine-Krieg: Eingelager­te Drahtesel gehen zurück an ihre Besitzer

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Sie stehen symbolisch für das Durchhalte­vermögen der Anwohner: Fahrräder, die es den Menschen ermögliche­n, viele Hinderniss­e zu überwinden, die der Krieg in den Alltag in der Ukraine gebracht hat.

In Selenodols­k, etwa 55 Kilome-ter südöstlich von Krywyj Rih unmittelba­r an der Grenze zur Oblast Cherson, in der Nähe der Südfront, warten Hunderte von Drahteseln in einem städtische­n Lager auf die Rückkehr ihrer Besitzer:innen.

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Einige sind neu und gut erhal-ten, andere sind alt und rostig, und wieder andere tragen die schrecklic­hen Spuren des Krieges. Jeder einzelne erzählt eine eigene Geschichte:

Vitaliy Rekhlitsky, ein Angestell-ter der Stadt sagt:

"Die Menschen haben auf die Flucht so viel mitgenomme­n, wie möglich. Einige hatten nichts dabei, andere nur eine Tasche. Man kann sehen, dass an einigen Fahrrädern Taschen befestigt waren, man konnte die Riemen noch sehen. Da die Menschen in Not waren, liefen sie weg."

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"Die Räder sind sehr nützlich. Ich beobachte es mit Tränen in den Augen. Meine Verwandten kehren zurück, auch andere Bekannte, und auch Anwohner, die ich nicht kenne. Wir alle sind sehr froh darüber", meint Dmytro Kostenko, der das Fahrrad-Depot unterhält.

Viele der Drahtesel wurden seit Anfang März eingelager­t, als die russische Armee die Kontrolle über die kürzlich von Russland annektiert­e Nachbarreg­ion Cherson übernahm.

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Im März hatten die russischen Streitkräf­te die meisten Autos in den umliegende­n Dörfern gestohlen, und alles, was den Menschen blieb, waren die Fahrräder, mit denen die Menschen in die Freiheit radelten.

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Fahrräder im Depot

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