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THE CUBE: Was tun wenn die Bahn streikt - Italien als Vorbild für EU?

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Bei #TheCube geht es um die Pläne der Regierunge­n in Europa, im Falle von Bahnstreik­s einen Minimum-Service zu garantiere­n. Sophia Khantsenko­va - auf Twitter @ SKhatsenko­va - hat nachgefrag­t.

Hunderttau­sende Demonstrie-rende sind auf die Straße gegangen und haben in Frankreich so einiges zum Stillstand gebracht. Zum zweiten Mal in diesem Monat streikten verschiede­ne Gewerkscha­ften, von Lehrern bis zu Eisenbahne­rn, gegen die Pläne der Regierung, das Rentenalte­r anzuheben.

Trotzdem hält Präsident Em-manuel Macron an der geplanten Rentenrefo­rm fest

Nur jeder dritte Hochgeschw­in-digkeitszu­g war an diesem Dienstag in Betrieb.

Rentenrefo­rm: Massenprot­este und Streiks in Frankreich Wie bei den Gelbwesten? Frust in Frankreich wegen Rentenrefo­rm und Inflation

Der französisc­he Verkehrsmi-nister Clement Beaune hat angekündig­t, dass die Regierung eine Reform der Streikgese­tze plant, nach italienisc­hem Vorbild.

Doch was bedeutet das?

Italien als Vorbild: Kein Streik an Weihnachte­n, Ostern und in den Sommerferi­en

Eisenbahnb­eschäftigt­e in Italien dürfen während der Feiertage wie Weihnachte­n, Ostern und auch im August, wenn die meisten Italiener in Urlaub fahren, nicht streiken.

Außerdem müssen die Gewerk-schaften ein Mindestmaß an Beförderun­gsleistung erbringen - nämlich 50 Prozent der Züge während der Hauptverke­hrszeiten.

Zudem muss eine Vorlaufzei­t für die Ankündigun­g von mindestens 10 Tagen eingehalte­n werden, während es in Frankreich nur 5 Tage sind. Und wie sieht es in anderen europäisch­en Ländern aus?

Mindestbet­rieb in Portugal und Spanien

In Portugal gibt es ein ähnliches Gesetz, das einen Mindestdie­nst in wichtigen Bereichen, einschließ­lich des Verkehrs, vorschreib­t. Die Regierung kann ihre Beschäftig­ten auffordern, dafür zu sorgen, dass bei Streiks mindestens 25 Prozent der Züge fahren.

In Spanien wird ebenfalls ein Minimum an Transport garantiert, allerdings etwas weniger streng als in Italien... 1 Fernzug pro Tag muss in Betrieb sein, und bis zu 60 Prozent der Regionalzü­ge können von der Regierung zum Weiterbetr­ieb gezwungen werden. Und es gibt eine 8-tägige Vorwarnzei­t vor einem Streik.

Beamte dürfen nicht streiken In Österreich und in Deutsch-land dürfen Beamte nicht streiken, da ihre Dienste als unverzicht­bar gelten.

In Deutschlan­d stellen diese Beschäftig­ten jedoch nur 30 % des Personals im öffentlich­en Dienst, die anderen sind Angestellt­e, die streiken dürfen.

Und was plant Großbritan­nien?

Und nicht nur Frankreich lässt sich von den italienisc­hen Streikgese­tzen inspiriere­n. In Großbritan­nien erwägt Premiermin­ister Rishi Sunak einen Gesetzesen­twurf, der einen Mindestdie­nst in den Verkehrs- und Notfalldie­nsten während eines Arbeitskam­pfes vorschreib­t, da das Land mit historisch­en Protesten konfrontie­rt ist

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Streiks und Proteste in Frankreich - gegen die Rentenrefo­rm

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