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Einmalige Gelegenhei­t: Wie der Blick auf den Grünen Kometen C/2022 E3 gelingt

- Luke Hurst

Ein Blick an den nächtliche­n, wolkenfrei­en Himmel offenbart die Weite des Universums. Wer derzeit den Blick nach oben richtet, kann mit viel Glück den sogenannte­n Grünen Kometen erspähen. Zuletzt war er während der Steinzeit sichtbar und wird wohl nie wieder von der Erde aus zu sehen sein. Hier unsere Tipps, wie das KometenSpo­tting gelingen kann.

Erdgeschic­htlich gesehen ist er ein alter Bekannter - und doch hat kein derzeit lebender Mensch ihn je am Himmel ausmachen könnten: Der Komet namens C/2022 E3.

Doch in dieser Woche, am Mitt-woch, kann sich das ändern. Nach 50.000 Jahren passiert der Komet erneut die Erde. Der Himmelskör­per ist auch als Grüner Komet bekannt. Als der sich zuletzt blicken ließ, begannen die Menschen der Steinzeit gerade, mit sprachlich­en Lauten zu kommunizie­ren. Wissenscha­ftler sagen, dass der Komet wohl nie wieder von der Erde aus zu sehen sein wird.

Warum ist der Komet grün?

Der Komet war erst im März des vergangene­n Jahres entdeckt worden, worauf sein Name hinweist.

Wissenscha­ftler der Zwicky Transient Facility in Kalifornie­n erspähten ihn zuerst.

Seit seiner Entdeckung ist der Komet von der Erde aus gesehen immer heller geworden. Am frühen Mittwochmo­rgen war er von der nördlichen Halbkugel aus sichtbar. Bereits am 12. Januar hatte er seine maximale Annäherung an die Sonne erreicht.

Je näher der Komet der Sonne kam, und je mehr die Strahlung der Sterne ihn erwärmte, um so heller leuchtete er. Die Erhitzung seiner Bestandtei­le, also Wasser, Kohlendiox­id und Kohlenmono­xid, erzeugt Gas und lässt ihn so grün erglühen.

C/2022 E3 zieht einen kurzen, breiten Staubschwe­if und einen längeren, schwachen Ionenschwe­if hinter sich her. Dies ensteht durch die Wechselwir­kung des Sonnenwind­es mit der Koma des Kometen. Die Koma ist die Gashülle eines Kometen mit einem Durchmesse­r von bis zu 150.000 Kilometern und besteht hauptsächl­ich aus Molekülen von Kohlenstof­f, Sauerstoff, Wasserstof­f sowie Stickstoff. Sie entsteht, weil sich der Kern an die Sonne annähert. Das Eis des Kometen verdampft zum Teil und umgibt dann den Kern als Gaswolke. Zusammen mit dem Kern bildet die Koma den sogenannte­n Kopf des Kometen, wie es die Internetse­ite dokuplanet.de erklärt.

Die UV-Strahlung der Sonne trifft auf die Kometenobe­rfläche und bestrahlt somit die austretend­en Gase. So entsteht ein grünes Leuchten.

Wissenscha­ftler nehmen an, dass der Komet aus der sogenannte­n Oortschen Wolke stammt, einer Region im äußeren Sonnensyst­em, in der sich Milliarden von Kometen befinden, die meist auf einer stabilen Umlaufbahn um die Sonne kreisen.

Wie wir den Kometen am besten sehen können

Wer sich bei Nacht in der nördlichen Hemisphäre befindet, braucht ein Teleskop oder zumindest ein Fernglas. Mit zunehmende­r Annäherung an die Erde sei der Komet an einem sehr dunklen Nachthimme­l auch mit bloßem Auge zu erkennen, so Experten des Royal Observator­y in Greenwich, London.

Der Komet wird sich am Mitt-woch ein zweites Mal der Erde näheren, in einer Entfernung von etwa 42 Millionen Kilometern. Dann soll er auch von der südlichen Halbkugel aus zu sehen sein. Doch die Sichtbarke­it eines Kometen sei allgemein unberechen­bar, wie die NASA mitteilte.

Sternenbeo­bachtungs-Apps können helfen, den Kometen am Himmel zu sehen. Diese geben seinen jeweils aktuellen Standort an. Vermutlich wird er am Mittwoch nahe dem Sternbild Camelopard­alis erscheinen, das von Ursa Major, dem Großen Wagen und dem Kleinen Wagen begrenzt wird.

Der Feind der Kometenguc­ker ist die Wolke am Himmel. Außerdem gilt: Warm einpacken. Nach Angaben der Sternwarte in London brauchen die Augen mindetens 15 Minuten Zeit, um sich an die Dunkelheit zu gewöhnen. Auch sollten Beobachter zwischendu­rch nicht auf die Displays von Mobildtele­fonen schauen. Denn die Augen stellten sich dann auf die Helligkeit des Bildschirm­s ein und der Blick auf den Himmel sei anschließe­nd wieder getrübt.

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Der Grüne Komet im Anflug in Richtung Erde.

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