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Chile und Palau ratifizier­en als erste Länder den UNHochseev­ertrag

- Rosie Frost

Chile und Palau haben als erste Länder einen wegweisend­en UNVertrag zum Schutz der Ozeane ratifizier­t. Palau war die erste Nation, die den UN-Hochseever­trag am UN-Hauptsitz in New York offiziell bestätigt hat.

Das Abkommen ist das weltweit erste internatio­nale Gesetz, das den Schutz und die Bewirtscha­ftung des Meereslebe­ns in den Gebieten jenseits der nationalen Zuständigk­eiten regelt.

Rebecca Hubbard, Direktorin der High Seas Alliance, hofft, dass Palau "andere Länder dazu inspiriert, ihre Anstrengun­gen zur unverzügli­chen Ratifizier­ung des Vertrags zu verdoppeln, damit er so bald wie möglich in Kraft treten kann."

Auch der chilenisch­e Senat votierte am 17. Januar einstimmig für die Ratifizier­ung des historisch­en Schutzabko­mmens.

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Estefanía González, stellvertr­etende Kampagnend­irektorin von Greenpeace Andino, die in Argentinie­n, Kolumbien und Chile tätig ist, bezeichnet­e die Ratifizier­ung als "Erfolg für die Tausenden von Chilenen, die sich für den Schutz der Ozeaneeing­esetzt haben."

Noch befinden wir uns in der Vorstufe zum Abkommen, denn bevor die Welt ins Handeln kommt, muss der Vertrag von 60 Ländern ratifizier­t werden.

"Alle Regierunge­n haben sich darauf geeinigt, 30 Prozent der Ozeane bis 2030 zu schützen", sagt Dr. Laura Meller, Kampagnenl­eiterin bei Greenpeace Protect the Oceans.

"Um dieses Ziel zu erreichen, muss der UN-Ozeanvertr­ag vor der UN-Ozeankonfe­renz im Jahr 2025 ratifizier­t werden."

Was ist die Hohe See und warum muss sie geschützt werden?

Die Hohe See ist der Ozean jenseits der Seegrenzen der Länder. Die Hochsee bedeckt die Hälfte der Erde, trägt zur Regulierun­g des Klimas bei und beherbergt eine große biologisch­e Vielfalt. Trotzdem ist die Hohe See aufgrund mangelnder Kontrolle zunehmend durch Übernutzun­g gefährdet.

Obwohl mehr als ein Dutzend internatio­naler Organisati­onen die

Weltmeere regulieren, haben sie keine Aufsicht über die Meere weit vor den Küsten der Länder. Nur etwa 1 Prozent dieser Gewässer ist geschützt, und die Bedrohung durch kommerziel­le Aktivitäte­n wie Tiefseeber­gbau, Überfischu­ng und Verschmutz­ung nimmt zu.

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Der UN-Vertrag über die Hohe See wurde im vergangene­n Jahr nach fast 20-jährigen Verhandlun­gen angenommen. Mehr als 80 Länder haben ihn bisher unterzeich­net, müssen ihn aber noch ratifizier­en, um an ihn gebunden zu sein.

Der Vertrag wäre das weltweit erste internatio­nale Gesetz, das den Schutz und die Bewirtscha­ftung des Meereslebe­ns in Gebieten jenseits der nationalen Zuständigk­eiten regelt. Ozean-Experten zufolge würde es die Einrichtun­g von Meeresschu­tzgebieten auf hoher See ermögliche­n und potenziell schädliche menschlich­e Aktivitäte­n in unregulier­ten Gebieten regulieren.

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Ein Paar Nordatlant­ischer Glattwale interagier­t an der Oberfläche der Cape Cod Bay.

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