Zeuge in Nasser-Klinik: „Sie zogen ihnen die Kleider aus und folterten sie“
Die israelische Armee sagt, sie haben in dem Krankenhaus nach Leichen von Geiseln gesucht. Es sei ein „präziser und begrenzter Einsatz“gewesen.
Dem medizinischen Personal zufolge wurde ein Patient getötet und sechs weitere verletzt. Die Nasser-Klinik in Chan Junis ist das größte noch funktionierende Krankenhaus im Süden des Gasastreifens.
Nach Beschreibungen von Raed Abed, eines Patienten des Krankenhauses in Chan Junis, sei die Armee nachts gegen drei Uhr in die Klink eingedrungen: „Die Armee war da und machte das Licht und die Taschenlampen an. Sie ließen immer nur jeweils fünf Leute durchgehen. Diejenigen, die sie wollten, nahmen sie mit. Wir blieben lange Zeit, von drei Uhr bis sechs Uhr. Ich stand da und konnte weder stehen noch gehen.“
"Denjenigen, die sie mitnahmen, zogen sie die Kleider aus und folterten sie", erzählt Raed Abed.
Grund der Operation: Geiseln im Krankenhaus vermutet
Israelischen Angaben zufolge gebe es „glaubwürdige Geheimdienstinformationen“, dass die Hamas im Nasser-Krankenhaus Geiseln gehalten habe. Die Armee habe mehrere Verdächtige festgenommen.
„Wenn die Hamas diesen Krieg nicht begonnen hätte und unsere Leute nicht als Geiseln im Krankenhaus
verstecket hätte, hätten wir überhaupt nicht in diesem Krankenhaus sein müssen“, begründete der israelische Armeesprecher Daniel Hagari die Militäroperation in der Klinik.
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