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Biden macht US-Kongress für Verlust von Awdijiwka verantwort­lich

- Christoph Debets

Russische Truppen haben am Samstag mehrere Raketen- und Luftangri e auf Städte in der Ostukraine unternomme­n. In Kupjansk in der Region Charkow traf eine der Fliegerbom­ben nach Angaben der Behörden ein Wohnhaus. Eine Frau starb und fünf Menschen wurden verletzt. Retter sagen, dass sich möglicherw­eise noch Menschen unter den Trümmern be nden.

In Kramatorsk wurden nach Angaben des stellvertr­etenden Leiters des Präsidiala­mtes Alexei Kuleba zwei Häuser zerstört und mehr als 20 beschädigt. Mindestens zwei Menschen wurden als tot gemeldet.

Biden telefonier­t mit Selenskyj

US-Präsident Joe Biden erklärte, dass die ukrainisch­en Streitkräf­te Awdijiwka wegen Munitionsm­angels verloren hätten. Und er machte dafür den US-Kongress verantwort­lich.

„Das ukrainisch­e Militär war gezwungen, sich aus Awdijiwka zurückzuzi­ehen, nachdem ukrainisch­e Soldaten ihre Munition aufgrund schwindend­er Vorräte aufgrund der Untätigkei­t des Kongresses rationiere­n mussten, was zu Russlands ersten nennenswer­ten Erfolgen seit Monaten führte“, heißt es in einer Abschrift von Bidens Telefonges­präch mit Wolodymyr Selenskyj wurde vom Weißen Haus verteilt.

Biden zeigte sich jedoch zuversicht­lich, dass die Militärhil­fe für Kiew letztendli­ch genehmigt werden würde.

„Die Idee, dass wir die Ukraine im Stich lassen und die Spaltung der NATO zulassen, steht im völligen Widerspruc­h zu den Interessen der Vereinigte­n Staaten von Amerika und zu unserem Wort, das wir zu Zeiten Trumans und Eisenhower­s gegeben haben.“sagte der US-Präsident.

Auf die Nachfrage, ob er zuversicht­lich sei, dass die Finanzieru­ng zustande komme, bevor die Ukraine noch mehr Territoriu­m verliere, gestand Biden ein: „Das bin ich nicht.“

Als einen der Hauptgründ­e für den Verlust von Stadt Awdijiwka nennen Medien und Experten den Mangel an US-Hilfe - in erster Linie den Mangel an Artillerie­granaten. Lettischen Journalist­en, die eine ukrainisch­e Artillerie­einheit in der Nähe von Awdijiwka besuchten, wurde mitgeteilt, dass die Haubitzen in den letzten Wochen weitgehend stumm waren, um Munition zu sparen.

Organisier­ter Rückzug aus Awdijiwka

Ukrainisch­e Medien berichten unter Berufung auf Quellen in der Armee, dass der Rückzug aus den Stadtviert­eln organisier­t erfolge, die Operation jedoch Zeit in Anspruch nehme und noch nicht vollständi­g abgeschlos­sen sei.

Der Oberkomman­dierende der ukrainisch­en Streitkräf­te Generalobe­rst Alexander Syrsky, hatte in der Nacht zum Samstag den Abzug der ukrainisch­en Truppen aus Awdijiwka angekündig­t. In der ostukraini­schen Kleinstadt toben seit Oktober vergangene­n Jahres heftige Kämpfe. Generalobe­rst Syrsky gab an, dass er diese Entscheidu­ng

„auf der Grundlage der Einsatzlag­e“getro en habe, „um eine Einkesselu­ng zu vermeiden und das Leben und die Gesundheit“des Militärs zu schützen.

 ?? ?? US-Präsident Joe Biden gibt im Roosevelt Room des Weißen Hauses in Washington eine Erklärung zum Tod von Alexej Nawalny ab, 16. Februar 2024.
US-Präsident Joe Biden gibt im Roosevelt Room des Weißen Hauses in Washington eine Erklärung zum Tod von Alexej Nawalny ab, 16. Februar 2024.

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