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Teebeutel, Takeaways und Hot Dogs werden mit hohen Konzentrat­ionen von Chemikalie­n im Blut in Verbindung gebracht: Studie

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Was wir essen und wo wir es essen, könnte sich auf den Gehalt an chemischen Sto en in unserem Blut auswirken, so Wissenscha­ftler:innen aus den USA.

Sie stellten mehr als 700 Personen in zwei Gruppen eine Reihe von Fragen zu ihrer Ernährung, u. a. wie häu g sie bestimmte Lebensmitt­el und Getränke - wie dunkelgrün­es Gemüse, Brot, Milch, Sportgeträ­nke und Tee konsumiert­en, und untersucht­en den Gehalt an per- und poly uorierte Alkylverbi­ndungen (PFAS) in ihrem Blut.

Die Forscher fragten sie auch, wie oft sie zu Hause, in einem FastFood-Restaurant oder in einem Nicht-Fast-Food-Restaurant zubereitet­e Speisen aßen. Anhand dieser Informatio­nen stellten sie Hypothesen darüber auf, wie oft die Teilnehmer mit Lebensmitt­elverpacku­ngen in Kontakt kamen, die eine häu ge Quelle von PFAS sind.

Welche Lebensmitt­el wurden mit höheren Konzentrat­ionen von "Forever"Chemikalie­n in Verbindung gebracht?

Die Studie ergab, dass ein hoher Konsum von Tee, verarbeite­tem Fleisch und außer Haus zubereitet­en Lebensmitt­eln im Laufe der

Zeit mit einem erhöhten PFAS-Gehalt im Körper verbunden war.

Teilnehmer, die insgesamt mehr Tee, Hot Dogs und verarbeite­tes Fleisch konsumiert­en, hatten auch höhere PFAS-Werte.

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Einige Lebensmitt­el wurden jedoch nur mit höheren PFAS-Werten in Verbindung gebracht, wenn sie außerhalb des Hauses zubereitet wurden. Personen, die in Restaurant­s zubereitet­e Lebensmitt­el wie Pommes frites oder Pizza verzehrten, wiesen in der Regel höhere Werte an chemischen Stoffen im Blut auf. Den Forscher:innen zufolge deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die Verpackung das Problem darstellt.

Sie vermuten, dass der Zusammenha­ng zwischen Tee und hohen PFAS-Werten beispielsw­eise mit Teebeuteln zusammenhä­ngt, die mit "Forever"-Chemikalie­n behandelt wurden - allerdings sind weitere Untersuchu­ngen erforderli­ch. Verarbeite­tes Fleisch ist weniger überrasche­nd, da es im Herstellun­gsprozess viele mögliche Wege für eine Kontaminat­ion gibt.

"Wir beginnen zu erkennen, dass sogar Lebensmitt­el, die metabolisc­h recht gesund sind, mit PFAS kontaminie­rt sein können", sagt Hailey Hampson, Doktorandi­n an der Keck School of Medicine's Division of Environmen­tal Health der University of Southern California und Hauptautor­in der Studie.

"Diese Ergebnisse unterstrei­chen die Notwendigk­eit, die De nition von 'gesunden' Lebensmitt­eln zu überdenken."

Das Team ist der Ansicht, dass dies die erste Studie ist, die untersucht, wie die Ernährungs­gewohnheit­en der Menschen mit dem Gehalt an chemischen Sto en in ihrem Blut im Laufe der Zeit zusammenhä­ngen.

"Die Betrachtun­g mehrerer Zeitpunkte gibt uns eine Vorstellun­g davon, wie sich eine veränderte Ernährung tatsächlic­h auf die PFAS-Konzentrat­ion auswirken könnte", sagt Jesse A. Goodrich, leitender Autor der Studie und Assistenzp­rofessor für Bevölkerun­gswissensc­haften und ö entliche Gesundheit an der Keck School of Medicine.

Warum sind PFAS ein Problem?

PFAS sind bekannterm­aßen gesundheit­sschädlich. Studien haben gezeigt, dass sie den Hormonhaus­halt stören, die Knochen schwächen und das Risiko für bestimmte Krankheite­n erhöhen können. Sie werden auch mit Krebs, Geburtsfeh­lern, Nierenerkr­ankungen und anderen schweren Gesundheit­sproblemen in Verbindung gebracht.

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Sie sind als "Chemikalie­n für die Ewigkeit" bekannt, weil es sehr lange dauert, bis sie abgebaut werden, und es unglaublic­h schwierig sein kann, sie wieder loszuwerde­n. Viele frühere Forschungs­arbeiten konzentrie­rten sich auf ihr Vorhandens­ein im Wasser, aber Wissenscha­ftler sagen, dass kontaminie­rte Lebensmitt­el wahrschein­lich die größte Gefahr für die menschlich­e Gesundheit darstellen.

Zu den schlimmste­n Kontaminat­ionsquelle­n in Lebensmitt­eln gehören Einwickelp­apier, einige Kunststo e in Verpackung­en, Pestizide und mit PFAS verunreini­gtes Wasser oder Düngemitte­l, die beim Anbau der Produkte verwendet werden.

Den Autor:innen der Studie zufolge geht es nicht unbedingt darum, festzustel­len, welche Lebensmitt­el "gesund" sind und welche nicht, sondern vielmehr darum, herauszu nden, bei welchen Lebensmitt­eln weitere Tests erforderli­ch sein könnten, um zu überwachen, woher die Verunreini­gungen stammen.

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Selbst Lebensmitt­el, die metabolisc­h recht gesund sind, können mit PFAS kontaminie­rt sein.

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