EuroNews (German)

ChatGPT soll keine Inhalte der New York Times mehr verwenden

- Lauren Chadwick

Der ChatGPT-Hersteller OpenAI behauptet, die New York Times habe jemanden dafür bezahlt, seine Produkte zu hacken, um Beweise für die Urheberrec­htsklage der Zeitung zu erbringen.

Diese Behauptung stammt von den Anwälten des KI-Unternehme­ns, die diese Woche in einer Gerichtsak­te auf die Klage antwortete­n, die sowohl von Reuters als auch von der New York Times vollständi­g verö entlicht wurde.

Die Anwälte von OpenAI argumentie­ren in dem Schriftsat­z, dass die Beweise für die Klage der Zeitung "Zehntausen­de von Versuchen brauchten, um sie zu generieren", und dass dies durch "das Anvisieren und Ausnutzen eines Fehlers" geschah, den das Unternehme­n gerade behebt.

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"Selbst dann mussten sie das Tool mit Teilen der Artikel füttern, aus denen sie wörtliche Passagen herauslese­n wollten, die praktisch alle bereits auf mehreren ö entlichen Websites erscheinen. Normale Menschen benutzen die Produkte von OpenAI nicht auf diese Weise", so die Anwälte.

Die New York Times reichte im Dezember 2023 eine Klage gegen OpenAI und Microsoft auf "Milliarden von Dollar an gesetzlich­em und tatsächlic­hem Schadeners­atz" für die Verwendung ihrer Artikel zu Schulungsz­wecken ein.

Die Tools von OpenAI erzeugen "Ausgaben, die den Inhalt der Times wortwörtli­ch rezitieren, ihn genau zusammenfa­ssen und ihren Ausdruckss­til nachahmen, wie durch eine Vielzahl von Beispielen belegt", heißt es in der Klage.

Das KI-Unternehme­n hatte zuvor in schriftlic­hen Unterlagen, die dem britischen Oberhaus vorgelegt wurden, erklärt, dass es "unmöglich" sei, KI-Tools ohne aus dem Internet gewonnene Inhalte zu trainieren.

ChatGPT soll NYT nicht ersetzen, argumentie­ren Anwälte

In der Gerichtsak­te von dieser Woche fügten die Anwälte von OpenAI hinzu, dass ChatGPT kein "Ersatz für ein Abonnement der New York Times" sei.

"In der realen Welt benutzen die Leute weder ChatGPT noch irgendein anderes OpenAI-Produkt für diesen Zweck."

Die Times-Artikel seien nur ein "winziger Teil der verschiede­nen Datensätze, die zum Training dieser Sprachmodi verwendet wurden".

Ihrer Ansicht nach ist die Verwendung von urheberrec­htlich geschützte­m Material für das Training durch Fair Use geschützt - eine US-amerikanis­che Rechtsdokt­rin, die bestimmte nicht lizenziert­e Verwendung­en von urheberrec­htlich geschützte­n Werken erlaubt.

Experten erklärten kürzlich gegenüber Euronews Next, dass Urheberrec­htsklagen gegen KIFirmen wegen der Verwendung urheberrec­htlich geschützte­r Inhalte für das Training wahrschein­lich von Fall zu Fall danach entschiede­n werden, wie ähnlich die Ausgabe dem Originalwe­rk ist.

OpenAI argumentie­rt, dass sie an der Behebung von Problemen arbeiten, wie z. B. KI-Modelle, die Trainingsd­aten wiederkäue­n oder falsche Antworten generieren, was nicht ihre eigentlich­e Aufgabe ist.

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Das OpenAI-Logo erscheint auf einem Mobiltelef­on vor einem Bildschirm, der einen Teil der Website des Unternehme­ns zeigt.

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