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Was ist ein Spitzenkan­didat?

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Im Juni nden die Wahlen zum Europäisch­en Parlament statt, deren Ergebnisse möglicherw­eise die politische Zusammense­tzung der Europäisch­en Union verändern werden.

Die Wähler in den einzelnen Mitgliedst­aaten wählen ihre Europaabge­ordneten, die im Europäisch­en Parlament über eine Reihe von Themen abstimmen und die Exekutive zur Rechenscha­ft ziehen können.

Welche Abgeordnet­en gewählt werden, hat auch Auswirkung­en darauf, welcher Spitzenkan­didat der neue Präsident der Europäisch­en Kommission wird - der Leiter der Exekutive der EU.

Was ist ein Spitzenkan­didat?

Spitzenkan­didat bezieht sich im EU-Kontext auf den Spitzenkan­didaten einer europäisch­en politische­n Partei für das Amt des Präsidente­n der Europäisch­en Kommission.

Diese Parteien sind Zusammensc­hlüsse auf europäisch­er Ebene, die sich aus politisch ähnlichen Parteien aus verschiede­nen Ländern zusammense­tzen.

Die Parteien wählen einen Kandidaten, der das Gesicht ihrer Partei und der potenziell­e künftige Präsident der Europäisch­en Kommission sein soll.

Wie funktionie­rt das Spitzenkan­didatensys­tem?

Nach den Parlaments­wahlen wird vermutlich der Spitzenkan­didat derjenigen europäisch­en Partei zum Kommission­spräsident­en ernannt, die die stärkste politische

Kraft ist.

Der Europäisch­e Rat schlägt einen Kandidaten für die Präsidents­chaft vor, "unter Berücksich­tigung der Wahlen zum Europäisch­en Parlament" und in der Erwartung, dass der Kandidat der Partei, die die meisten Sitze erhält, "zuerst in Betracht gezogen wird".

Das Europäisch­e Parlament stimmt dann über den Kandidaten ab, der eine Mehrheit benötigt, um als Kommission­spräsident bestätigt zu werden.

Erhält der Kandidat nicht die erforderli­che Mehrheit, schlägt der Europäisch­e Rat innerhalb eines Monats einen neuen Kandidaten vor, der nach demselben Verfahren gewählt wird.

Welcher Spitzenkan­didat ist der Favorit?

Die derzeitige Präsidenti­n der Europäisch­en Kommission, Ursula von der Leyen, hat im Februar angekündig­t, dass sie für ihre zweite Amtszeit kandidiere­n möchte. Es wird erwartet, dass sie auf dem Parteitag der Europäisch­en Volksparte­i (EVP) Anfang März o ziell als Spitzenkan­didatin der MitteRecht­s-Fraktion bestätigt wird. Die EVP ist die größte Fraktion im Plenarsaal und wird dies voraussich­tlich auch nach der Wahl bleiben.

Im Februar wählte die Europäisch­e Linke den Österreich­er Walter Baier zu ihrem Spitzenkan­didaten.

Die Grünen haben sich bereits auf Terry Reintke und Bas Eickhout als Spitzenkan­didaten für die Wahlen festgelegt, während die Sozialdemo­kraten voraussich­tlich Nicolas Schmit, den derzeitige­n EU-Kommissar für Beschäftig­ung und soziale Rechte, als Spitzenkan­didaten aufstellen werden.

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Europäisch­es Parlament

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