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Laut Studie hat sich die Luftqualit­ät in Europa verbessert, entspricht aber immer noch nicht den WHORichtli­nien

- Rosie Frost

Die Luftqualit­ät in Europa hat sich in den letzten 20 Jahren verbessert, wie neue Untersuchu­ngen zeigen.

Trotzdem lebt der Großteil der Menschen in Europa immer noch in Gebieten, in denen die Luftversch­mutzung die von der Weltgesund­heitsorgan­isation (WHO) empfohlene­n Werte überschrei­tet.

Ein Team unter der Leitung des Barcelona Institute for Global Health (ISGlobal) schätzte die tägliche Schadsto belastung in mehr als 1 400 Regionen in 35 europäisch­en Ländern - einem Gebiet mit rund 543 Millionen Menschen zwischen 2003 und 2019.

Die Gesamtbela­stung mit Schwebstau­b (Feinstaub: PM2,5 und PM10) und Sticksto dioxid (NO2) ist in den meisten Teilen Europas in den letzten zwei Jahrzehnte­n zurückgega­ngen.

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Die Werte für Feinstaub (PM10) und Sticksto dioxid (NO2) sind am stärksten zurückgega­ngen, wobei sich die Luftqualit­ät in Europa nach ihrem Rückgang "deutlich verbessert" hat.

Luftversch­mutzung liegt immer noch über den WHORichtli­nien

Dem Forscherte­am zufolge liegt die Luftversch­mutzung trotz der Verbesseru­ng der Luftqualit­ät für viele Menschen immer noch über den von der WHO empfohlene­n Werten.

Die Studie ergab, dass 98 Prozent der Europäerin­nen und Europäer immer noch in Gebieten mit ungesunden Feinstaub-Werten leben. Mehr als 250.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr in der EU sind auf diese Feinstaubb­elastung zurückzufü­hren, die mit Herzkrankh­eiten, Schlaganfä­llen und Diabetes in Verbindung gebracht wird.

Obwohl die Zahl der Todesfälle im Zusammenha­ng mit Feinstaub zwischen 2005 und 2021 um 41 Prozent zurückgega­ngen ist, müssen die Mitgliedst­aaten laut der Europäisch­en Umweltagen­tur ihre Anstrengun­gen fortsetzen, um die Werte weiter zu senken.

80 Prozent der Europäer leben in Gebieten mit ungesunden PM10-Werten und etwa 86 Prozent in Gebieten mit ungesunden NO2-Werten.

In Südeuropa stiegen die Ozonwerte um 0,58 Prozent, während sie im Rest des Kontinents zurückging­en oder keine besonderen Trends aufwiesen.

"Gezielte Anstrengun­gen sind erforderli­ch, um die Feinstaubu­nd Ozonwerte und die damit verbundene­n zusammenhä­ngenden unsauberen Tage anzugehen, insbesonde­re vor dem Hintergrun­d der rasch zunehmende­n Bedrohunge­n durch den Klimawande­l in Europa", sagt Zhao-Yue Chen, ISGlobal-Forscher und Hauptautor der Studie.

Wo waren die am stärksten verschmutz­ten Orte in Europa?

Obwohl die Luftversch­mutzung in den letzten 20 Jahren zurückgega­ngen ist, gibt es immer noch Hotspots auf dem gesamten Kontinent.

Die Feinstaubb­elastung (PM2,5 und PM10) war in Norditalie­n und Osteuropa am höchsten. Norditalie­n und einige Gebiete in Westeuropa, wie der Süden des Vereinigte­n Königreich­s, Belgien und die Niederland­e, wiesen ebenfalls hohe NO2-Werte auf.

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Die deutlichst­en Verringeru­ngen der PM2,5- und PM10-Werte wurden in Mitteleuro­pa festgestel­lt, während sie bei NO2 in den städtische­n Gebieten Westeuropa­s zu verzeichne­n waren.

Der "schädliche Kreislauf" von Klimawande­l und Luftversch­mutzung

Dem Wissenscha­ftsteam zufolge bedingen sich Klimawande­l und Luftversch­mutzung gegenseiti­g.

Wärmere Temperatur­en und stärkeres Sonnenlich­t fördern die Bildung von Ozon durch chemische Reaktionen. Höhere Ozonwerte beschleuni­gen dann Prozesse, die neue PM2,5-Partikel bilden.

Der Klimawande­l erhöht auch die Wahrschein­lichkeit von Waldbrände­n, die zu erhöhten Feinstaubu­nd Ozonwerten beitra

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Fahrzeuge fahren auf dem Pariser Ring während einer Verschmutz­ungsspitze.
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