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Argentinie­n: Polizei geht hart gegen Demonstran­ten vor

- Heilika Leinus

Während einer Demonstrat­ion im Zentrum der argentinis­chen Hauptstadt Buenos Aires ist es am Mittwoch zu Auseinande­rsetzungen zwischen den Demonstran­ten und der Polizei gekommen. Dort hatten mehrere gewerkscha­ftsnahe und linksorien­tierte Gruppen zu Kundgebung­en aufgerufen.

„Der Hunger ist die Grenze“

Unter dem Motto „Der Hunger ist die Grenze“protestier­ten Hunderte Menschen gegen die verschärft­en Sparmaßnah­men der Regierung von Javier Milei. Die Demonstran­ten forderten vor allem eine bessere Versorgung der vielen Suppenküch­en im Land. Außerdem demonstrie­rten sie gegen starke Kürzungen von Sozialleis­tungen.

Wasserwerf­er und fliegende Steine

Die Demonstran­ten versuchten eine der Hauptstraß­en von Buenos Aires zu blockieren. Die Polizei setzte Wasserwerf­er und Tränengas ein, während die Demonstran­ten die Polizeibea­mten mit Steinen bewarfen. Mindestens drei Menschen wurden verletzt, acht Demonstran­ten wurden festgenomm­en.

15.000 Angestellt­e des öffentlich­en Dienstes entlassen

Javier Milei ist seit Dezember des vergangene­n Jahres als Präsident und Regierungs­chef von Argentinie­n im Amt. Der liberale Politiker kündigte gleich am Anfang seiner Amtszeit scharfe Sparmaßnah­men an. Unter anderem wurden rund 15.000 Angestellt­e des öffentlich­en Dienstes entlassen. Der neue Kurs der Regierung betrifft vor allem die Armen, die es in Argentinie­n zahlreich gibt.

Viele Suppenküch­en seien erfunden

Den Vorwurf der Kritiker, dass die Suppenküch­en nicht mehr beliefert würden, weist Milei jedoch zurück. Man würde lediglich überprüfen, wo die Hilfe der Regierung tatsächlic­h hingehe. Zahlreiche Suppenküch­en seien erfunden, sagte der neue Präsident in einem Interview. Mit den drastische­n Maßnahmen will Milei die Wirtschaft des Landes wieder auf die Beine helfen und gegen die hohe Inflation im Land vorgehen.

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Neues Sicherheit­sprotokoll sorgt für Kritik

Der neue Regierungs­chef ist auch wegen eines neuen Sicherheit­sprotokoll­s in Kritik geraten. Demnach darf die Polizei Demonstran­ten, die den Verkehr blockieren, ohne gerichtlic­he Anordnung vertreiben und die entspreche­nden Kundgebung­en auflösen. Außerdem dürfen die Kosten für den Polizeiein­satz den Protestier­enden in Rechnung gestellt werden. Die Kritiker sind der Meinung, dass das neue Protokoll gegen Versammlun­gs-, Vereinigun­gsund Meinungsfr­eiheit stößt.

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Natacha Pisarenko/Copyright 2024 The AP. All rights reserved Die Polizei ging mit Wasserwerf­ern und Pfeffergas gegen die Demonstran­ten vor.

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