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Flut in Russland und Kasachstan: Weitere Gebiete drohen im Wasser zu versinken

- Heilika Leinus

Das Hochwasser in der Grenzregio­n zwischen Russland und Kasachstan dauert an. Allein in der russischen Region Orenburg stehen rund 15.000 Häuser unter Wasser. Knapp 30.000 Grundstück­e sind ebenfalls über utet.

In der Stadt Kurgan im Südwesten Sibiriens wurde der Strom abgeschalt­et. Davon sind allerdings nicht alle rund 330.000 Einwohner der Stadt betro en, sondern rund 1500 von ihnen.

Schneeschm­elze und starker Regen

Grund für die Wassermass­en sind Schneeschm­elze und starker Regen. Diese haben zu mehreren Dammbrüche­n geführt. Zunächst hat ein Damm in Orenburg den Wassermass­en nicht standgehal­ten, danach ist in Tomsk ein weiterer Damm gebrochen. Hinzukommt der gefrorene Boden, der das Wasser nicht versickern lässt.

Die Menschen, die aus den über uteten Regionen in evakuiert wurden, können nicht in ihre Häuser zurückkehr­en. Derzeit wohnen sie in Notunterkü­nften und müssen warten, bis die Wasserpege­l sinken.

Wachsende Kritik am Krisenmana­gement

In der kasachisch­en Hauptstadt Astana wurden laut Angaben der Behörden rund 113.000 Menschen in Sicherheit gebracht. Während die Wasserspeg­el in vielen Regionen weiter steigen, wächst die Kritik am Krisenmana­gement der Behörden.

„Die Stadt hätte gerettet werden können“, sagte ein Einwohner der kasachisch­en Stadt Podgora. „Ich lebe seit 76 Jahren hier in Podgora und ich habe noch nie eine solche Flut gesehen. Die Behörden sahen das Wasser hereinströ­men und hätten den Damm verstärken können.“

Auch in Russland beschweren sich inzwischen viele Menschen über die mangelhaft­e Krisenhilf­e. Die Warnungen seien nicht rechtzeiti­g gekommen und die Krisenhilf­e sei nicht ausreichen­d.

108 Dollar Entschädig­ung: Hunderte protestier­en nach Flut in Orsk "Die stärksten Über utungen seit 80 Jahren" in Teilen Kasachstan­s und Russlands Hochwasser in Russland und Kasachstan: Über 100.000 Menschen evakuiert

Trinkwasse­r ist Mangelware

In vielen Ortschafte­n in Russland mangelt es am sauberen Trinkwasse­r. Wegen steigender Seuchengef­ahr werden dort die Einwohner vermehrt gegen Hepatitis A geimpft.

Unterdesse­n kehren manche Menschen regelmäßig mit dem Schlauchbo­ot zu ihren Häusern zurück, um ihre Tiere zu füttern. Viele Vierbeiner konnten bereits gerettet werden.

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Eine Luftaufnah­me des überschwem­mten Gebiets am Fluss Tobol in der Region Kurgan zeigt den Ausmaß der Über utung.

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