Suche nach Paula, der modernen Heldin
Christian Schwochow et son portrait de Paula Modersohn-Becker, peintre allemande du début du 20e
Dans “Paula”, son dernier film sorti le 1er mars, Christian Schwochow s’intéresse à Paula Modersohn-Becker. A travers ses tableaux et ses écrits, il est parvenu à capter l’essence des aspirations de cette femme incroyablement moderne, cette jeune Brêmoise qui au tournant du 20e siècle s’émancipe des carcans du réalisme allemand, impose son style et écrit son nom dans l’histoire de l’art.
nutzen konnten. Paula hat sehr viel geschrieben. Sehr viel Tagebuch, sehr viele Briefe. Nach ihrem Tod ist sie zuerst wegen ihrer Texte bekannt geworden. Die wurden von einem Verlag veröffentlicht. Diese Texte wurden dann Kult unter jungen Frauen. Die haben so eine Poesie, so eine Kraft. Sie verraten sehr viel über sie, über ihr Seelenleben.
2. Die wichtigste Recherchequelle aber sind ihre Bilder. Ich habe sehr viel Zeit vor ihren Bildern verbracht. Für mich habe ich einen Schlüssel gefunden, wie sie möglicherweise war. Es gibt niemand Lebendigen mehr, der Paula kannte. Insofern kann man die Wahrhaftigkeit nur in sich selbst und in seiner eigenen Interpretation finden. Das ist bei historischen Themen so. Vor allem, wenn die Historie sehr weit zurückliegt. Bei einem Film wie „Westen“war es anders. Da konnte ich natürlich noch mit Menschen sp rechen, die in den 70er Jahren im Notaufna hm elager waren. Aber auch bei „Paula“gibt es eben sehr viel Material. Deshalb habe ich das Gefühl gehabt, den Kern dieses Menschen für mich erkannt zu haben.
3. Natürlich ist dieses Biopic eine Interpretation, eine Möglichkeit. Wir haben ja eine sehr moderne Heldin geschaffen. Wir haben
versucht, irgendwie zu bestimmen: Was erzählt uns diese Frau von damals heute? Wir haben versucht, eine ganz moderne Geschichte daraus zu machen.
4. Vocable: Warum haben Sie Carla Juri als Schauspielerin gewählt? Hat sie sich im Malen geübt?
Schwochow: Ja! Sie hat sehr viel gemalt. Für den Film mussten alle Bilder gemalt werden. Wir durften nicht mit den originalen Bildern drehen. Wir hatten eine Malerin, Gabriele, und ihre Assistenten. Sie haben wochenlang in einem Atelier Bilder für den Film gemalt. Da hat Carla ganz viel Zeit verbracht und das Malen gelernt. Die haben gemeinsam analysiert, wie Paulas Maltechnik gewesen sein muss. Einfach dadurch, wie die Farbe auf der Leinwand aufgetragen ist. Daraus kam dieses Schlagen des Bildes auf die Leinwand. Carla hat das richtig toll gemacht. Übrigens, der Albrecht, der den Otto spielt, hat auch lange Zeit im Otto-Modersohn-Museum in Worpswede verbracht. Er hat vor den Bildern gesessen und hat sie abgemalt. Die Kunststudenten, sogenannte Hand-Doubles, die die beiden in den Malszenen doubeln, mussten wir irgendwann nach Hause schicken, weil die beiden es einfach selber machen konnten.
5. Vocable: Einige Ihrer Aufnahmen sehen wie gemalte Bilder aus. Wie haben Sie das gemacht?
Schwochow: Die Bilder unseres Films sind sehr schön, sie leuchten sehr, sie sind sehr romantisch. Sie sind in der Ästhetik gedreht, wie die Kunst der damaligen Zeit noch war. Eigentlich erzählen wir in Bildern, was Paula überwunden hatte, um ihrer Kunst, um ihrem Blick einen größeren Raum zu geben. Es gibt sehr viele Filme über Maler, die in der Bildsprache die Ästhetik des Malers und seiner Bilder übernehmen. Das haben wir bewusst nicht gemacht. Wir wollten eine romantische Bildsprache, um zu zeigen, welche Kunst Paula eigentlich überwunden und weitergeführt hat.
6. Vocable: Paula sagte einmal, das Ziel ihres Lebens sei: „Drei gute Bilder zu malen und ein Kind zu haben.“Was macht aus einem Bild ein gutes Bild?
Schwochow: Das kann man so nicht beantworten. Für Paula war damit gemeint: drei Bilder, die für das, was sie ausdrücken wollte, eine gewisse Vollkommenheit haben. Ich bin mir sicher, dass das berühmte „Selbstbildnis am sechsten Hochzeitstag“ein Bild war, das sie selbst als ein gutes Bild empfunden hat. Weil es ihre Geschichte erzählt. Weil es nicht nur formal, ästhetisch ein großartiges Bild ist, sondern weil es ihre große Sehnsucht und ihren Konflikt sehr präzise ausdrückt. Was ich persönlich für ein gutes Bild halte, das ist in dem Zusammenhang gar nicht so interessant.
7. Vocable: Was sind Ihre nächsten Projekte?
Schwochow: Ich möchte als nächstes wieder fürs Kino arbeiten. Ich habe zwei Kinoprojekte. Das eine ist ein sehr bekannter deutscher Roman, die „Deutschstunde“von Siegfried Lenz, den ich gerne für das Kino verfilmen möchte. Das zweite ist ein sehr politischer Film. Da geht es um Radikalismus in Europa.
„Wir haben versucht, irgendwie zu bestimmen: Was erzählt uns diese Frau von damals heute?“