Natascha Wodin
Der Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie „Belletristik“geht an Natascha Wodin. Die Schriftstellerin wurde für ihr Werk „Sie kam aus Mariupol“(Rowohlt) ausgezeichnet. Mit Wodin gewinnt erstmals seit 2009 eine Frau den Preis. In ihrer literarischen Biografie macht sich die 71-Jährige auf Spurensuche nach ihrer Mutter, die von Nazis zur Zwangsarbeit nach Deutschland verschleppt wurde und sich später das Leben nahm. Als junge Frau erlebte sie den Untergang ihrer Adelsfamilie im stalinistischen Terror; als sie starb, waren ihre beiden Töchter gerade vier und zehn Jahre alt. Natascha Wodin wurde in Fürth als Kind ukrainischer Zwangsarbeiter geboren und wuchs in Nachkriegslagern auf. In ihren Büchern, darunter „Einmal lebt ich“und „Erfindung einer Liebe“, setzt sie sich vor allem mit den Themen Entwurzelung und Fremdheit auseinander.
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