ÜBERDOSIS
Overdose
La journaliste du Spiegel Barbara Supp apprend que l’un de ses plus brillants anciens camarades d’école se tourne aujourd’hui vers l’AfD, « le seul vrai parti critique par rapport à l’islam ». En essayant de reconstituer le cheminement de sa pensée politique, elle s’interroge : la religion ne tient-elle pas un rôle démesuré dans notre société ?
Neulich sah ich ein Bild in einer Zeitung von einem, der als Kind in meine Klasse gegangen ist, in einem schwäbischen Gymnasium, viele Jahre ist es her. Der Mitschüler sagte, er werde jetzt AfD wählen, denn das sei die einzige richtig islamkritische Partei. Er also auch? Ausgerechnet er?
2. Ich weiß noch genau, wie er damals war: schlau, laut, brillant in
Mathematik und mit scharfem Sinn für Gerechtigkeit. Er widersprach dem Geschichtslehrer, der ein erzkonservativer Kriegsheimkehrer war. Er führte Debatten über alles und jeden. Der arrogante Deutschlehrer machte einmal einen in der Klasse fertig, da stand dieser Mitschüler protestierend auf und verließ den Raum.
GASPEDAL UND BREMSE
3. Unser Gymnasium war pietistisch, vor allem in den ersten Jahren merkte man das sehr. Morgens vor Unterrichtsbeginn wurde gebetet, wehe, wenn man zu spät kam, und donnerstags in der ersten Stunde war Gottesdienst, verpflichtend, für die Unterstufe jedenfalls. Wir lernten die Namen der Propheten in der Bibel auswendig (Obadja, Jona, Micha, Nahum, Habakuk, ...), zeichneten den See Genezareth und hörten einer asthmatischen Religionslehrerin beim Flötenspiel zu.
4. Ich kann mich nicht erinnern, dass wir über den Inhalt des Koran oder sonst intensiv über andere Religionen gesprochen hätten. Dem Fach Religion fiel auch die sexuelle Aufklärung zu.