Hier lachen 23,2 Millionen Euro
Avec leur appli Math 42 les frères Nitsche veulent révolutionner l’apprentissage
Deux frères passionnés de maths et inventeurs de l’appli Math 42 ont réalisé le rêve de beaucoup de jeunes entrepreneurs : vendre leur société à prix d’or à une entreprise de la Silicon Valley. A l’image de Raphael et Maxim Nitsche, la startupsphère allemande bouillonne de créativité et connaît actuellement un boom phénoménal.
Im Herbst 2015 prophezeite ein Wirtschaftsexperte zwei milchgesichtigen Bubis aus Berlin ein Wunder: Sie würden eine ähnliche Karriere hinlegen wie Mark Zuckerberg.
2. Damals winkten die Teenie-Brüder, die eine Nachhilfe-App für Mathematik entwickelt hatten, ab. Vom Facebook-Gründer seien sie „weit entfernt“. Zugleich erklärten die beiden Studenten, sie planten nichts Geringeres, als „die Bildung weltweit“zu revolutionieren. Wenn das geschafft sei, könne man über den ZuckerbergVergleich noch einmal reden.
3. Zwei Jahre später sind Raphael und Maxim Nitsche, 21 und 22 Jahre alt, ihrem Ziel ein Stück näher. Für 12,5 Millionen Euro verkauften sie ihre Firma Cogeon inklusive der zugehörigen App Math 42 an den börsennotierten US- Lernanbieter Chegg. Mit künftigen Erfolgsbeteiligungen dürften die Überflieger, die schon mit 14 am digitalen Nachhilfelehrer bastelten, weitere 10,7 Millionen Euro kassieren. Macht summa summarum 23,2 Millionen Euro.
IN „LÖWEN“-SHOW DURCHGEFALLEN
4. Nicht übel für ein Projekt, das vor zwei Jahren in der Vox-Gründershow „Die Höhle der Löwen“gefloppt war. Obwohl die Nitsche-Brüder keinen Investor überzeugen konnten, profitierten sie von ihrem publicityträchtigen TV-Auftritt. Im Anschluss an die Sendung wurde ihre E-Learning-App, die Schülern komplizierteste Aufgaben Schritt für Schritt erklärt, 250 000-mal heruntergeladen. Heute sind es 2000 bis 4000 Downloads. Am Tag. Weltweit.
5. Der gerade abgeschlossene und von einem Medien-Hype begleitete Mega-Deal um Math 42 zeigt: Deutschland kann nicht nur Fußball und Autos, Deutschland kann auch Start-ups!
6. Wie erfolgreich sich die Gründerszene zwischen München und Hamburg in den letzten Jahren entwickelt hat, lässt sich an vielen Indikatoren ablesen.
7. So gehört Deutschland laut einer Studie der britischen Investmentbank GP Bullhound zu den am schnellsten wachsenden Tech-Nationen Europas. Mit Zalando, Trivago, Delivery Hero, Rocket Internet, HelloFresh, Xing und Auto1 weisen bereits sieben junge Digitalfirmen eine
Deutschland kann nicht nur Fußball und Autos, Deutschland kann auch Start-ups
Bewertung von mindestens einer Milliarde Dollar auf und gehören damit zum Club der Einhörner. Zudem stecken Risikokapitalgeber so viel Geld wie nie in deutsche Newcomer – allein im ersten Halbjahr 2,16 Milliarden Euro.
8. Weiteren Auftrieb verspricht sich die Start-upBranche von HelloFresh aus dem Imperium der Samwer-Brüder. Der 2011 in Berlin angetretene Lebensmittel-Lieferdienst drängt am 2. November an die Börse. Das Team um Gründer und CEO Dominik Richter will bei Anlegern bis zu 357 Millionen Euro einsammeln, um das Wachstum finanzieren und im knallharten internationalen Wettbewerb bestehen zu können.
9. Auch wenn der Abstand zur Konkurrenz aus den USA und Asien insgesamt weiterhin groß
die Bewertung la valeur d’estimation / mindestens au moins / das Einhorn(¨er) la licorne (une entreprise qui vaut plus d’un milliard de dollars) / zudem de surcroît / Geld in … stecken investir de l’argent dans … / der Risikokapitalgeber l’investisseur de capitaux à risque / das Halbjahr le semestre. 8. der Auftrieb l’essor / sich etw versprechen se promettre qqch / an-treten(a,e,i) commencer, démarrer / die Lebensmittel les aliments / der Lieferdienst le service de livraison / drängen se presser / die Börse la Bourse / der Anleger l’investisseur / ein-sammeln réunir / das Wachstum la croissance / knallhart impitoyable / der Wettbewerb la concurrence / bestehen résister. 9. der Abstand la distance, l’écart / insgesamt globalement / weiterhin toujours / ist – Experten bescheinigen dem Digitalstandort Deutschland durchaus Spitzenniveau. Wie es um die Branche aktuell bestellt ist, welche Chancen und Probleme Gründer sehen und wie sie sich von der Politik vertreten fühlen, hat eine Studie detailliert aufgelistet. Der Deutsche Startup Monitor 2017 beleuchtet Lage und Stimmung in bundesweit 1800 Jungunternehmen mit mehr als 4200 Gründern und 20 000 Mitarbeitern.
SZENE SETZT AUF FDP UND LINDNER
10. Kaum überraschend: Für die jungen Kreativen gibt es derzeit vor allem einen Politiker, dem sie digitale Zukunftsfähigkeit zutrauen – FDPChef Christian Lindner. Knapp die Hälfte der Befragten (46,9 Prozent) schreiben ihm die größte Gründerkompetenz zu. Erschreckend ist, dass Platz zwei des Rankings „keiner“belegt. Erst dann folgt Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit 10,9 Prozent.
11. Wenn es um politische Forderungen geht, steht bei Start-ups – neben Bürokratieabbau, Steuersenkungen und mehr Unterstützung bei der Kapitalbeschaffung – ein Punkt ganz oben: die Einstellung ausländischer Fachkräfte.
12. Momentan hat jedes dritte junge Unternehmen Schwierigkeiten, gute IT-Spezialisten aus dem Ausland zu rekrutieren. Die Experten werden jedoch dringend gebraucht. Viele Startups könnten ohne Mitarbeiter aus anderen jdm … bescheinigen attester … à qqn / der Standort le site économique / durchaus tout à fait / das Spitzenniveau le top niveau / wie ist es um etw bestellt? quelle est la situation de qqch ? / vertreten(a,e,i) représenter / auf-listen répertorier, inventorier / beleuchten mettre en lumière / die Lage la situation / die Stimmung l’état d’esprit / bundesweit dans toute la RFA / der Mitarbeier le collaborateur, le salarié.
10. kaum guère / überraschend surprenant / jdm etw zu-trauen croire que qqn a qqch / die Zukunftsfähigkeit les chances d’avenir / die FDP = die Freie Demokratische Partei le Parti démocrate libre (libéral) / der Befragte la personne interrogée / jdm etw zu-schreiben attribuer qqch à qqn / erschreckend effrayant / das Ranking le classement / belegen occuper / die CDU = die ChristlichDemokratische Union l’Union chrétienne-démocrate.
11. die Forderung la revendication / der Abbau la suppression / die Steuersenkung la baisse des impôts / die Unterstützung le soutien / die Kapitalbeschaffung la mobilisation de capitaux / die Einstellung l’embauche / ausländisch étranger / die Fachkräfte le personnel qualifié.
12. das Ausland l’étranger / etw wird dringend gebraucht il existe un besoin urgent de qqch / Ländern nicht existieren. Schon jetzt haben 28,6 Prozent der Belegschaft keinen deutschen Pass, in Berlin sogar 47,7 Prozent. Um Talente aus der ganzen Welt anzuziehen, fordert die Szene ein modernes Einwanderungsgesetz, das die Qualifikation der Bewerber berücksichtigt.
„DAS WAR ERST DER ANFANG“
13. Die bundesweit 6500 bis 7000 Start-ups mit insgesamt mehr als 70 000 Beschäftigten kurbeln die deutsche Wirtschaft an. Viele wollen auch im nächsten Jahr neue Mitarbeiter einstellen und international expandieren. Bereits heute schreiben 40 Prozent der Firmengründungen Gewinne.
14. Mit innovativen Produkten die Welt erobern, davon träumen auch Maxim und Raphael Nitsche. Zwar haben sie Math 42 verkauft, als Angestellte bleiben sie dem neuen US-Eigentümer aber erhalten. Von Berlin aus werden die Brüder ihre App weiterentwickeln und an neuen Ideen feilen. „Das war erst der Anfang“, verkündet Maxim Nitsche, „wir haben noch sehr viel vor.“
die Belegschaft le personnel / der Pass(¨e) le passeport / an-ziehen(o,o) attirer / fordern réclamer / das Einwanderungsgesetz la loi sur l’immigration / der Bewerber le candidat / etw berücksichtigen tenir compte de qqch.
13. der Beschäftigte le salarié / an-kurbeln relancer / ein-stellen engager / expandieren prendre de l’extension / die Firmengründung la création d’entreprises / Gewinne schreiben être bénéficiaire.
14. erobern conquérir / träumen rêver / der Angestellte l’employé / der Eigentümer le propriétaire / weiterentwickeln perfectionner, continuer à développer / an etw feilen peaufiner qqch / verkünden annoncer / viel vor-haben avoir beaucoup de projets.