KUNST AUF DEM KOPF
L’art sens dessus dessous
En Suisse, deux expositions mettent à l’honneur le peintre Georg Baselitz pour ses 80 ans. Zoom sur son art provocateur qui défraya souvent la chronique et força les Allemands à se confronter à leur passé.
Die erste Ausstellung des neuen Jahres widmet die Fondation Beyeler Georg Baselitz (21. Januar bis 29. April) aus Anlass seines 80. Geburtstags. Der 1938 in Deutschbaselitz bei Dresden geborene Maler, der sich seit 1960 seines Künstlernamens bedient, brachte mehrere Kulturschocks hinter sich. Der Sohn eines bekennenden Nazis engagierte sich bei den DDR-Jungsozialisten und künstlerisch im sozialistischen Realismus. 1958 zog er nach West-Berlin und erlebte dort, wie es BeyelerKurator Martin Schwander ausdrückt, „den nächsten Kulturschock“.
VERTRETER DER AVANTGARDE
2. Baselitz positioniert sich jedoch als Vertreter der Avantgarde und provoziert mit anstößigen Werken Skandale. „Die große Nacht im Eimer“(1962–1963) wird sogar konfisziert. Baselitz tritt jetzt mit grob gemalten Bildern des Grauens, des Hässlichen und Entstellten hervor und ruft der bundesrepublikanischen Gesellschaft ihre Vergangenheit in Erinnerung. 3. Danach bricht eine neue Phase an, in der Baselitz zwischen abstrakter und figurativer Malerei seinen Platz sucht. Die Gesetze des westlichen Kunstmarkts geben sich ohnehin nicht mit Provokation zufrieden, sondern verlangen Wiedererkennbarkeit. Baselitz bedient sich eines schlichten Kniffs und stellt seine Sujets ab den 1970er Jahren auf dem Kopf. Seine „Fingermalerei – Adler“von 1972, die zu den rund 80 gezeigten Gemälden aus sechs Jahrzehnten gehören wird, greift auf eine andere Provokation zurück: Das Bild stellt nicht irgendeinen Vogel, sondern den (deutschen) Adler auf den Kopf.
Georg Baselitz – Retrospektive zum 80. Geburtstag Fondation Beyeler Baselstraße 101 CH-4125 Riehen 21. Januar - 29. April 2018
Georg Baselitz. Werke auf Papier Kunstmuseum Basel St. Alban-Graben 8 CH-4010 Basel 21. Januar - 29. April 2018