Die 68er-Bewegung in Deutschland
Ein erstes großes Aufflammen studentischer Proteste gab es bereits im Juni 1967, als der pazifistische Student Benno Ohnesorg bei einer Demonstration gegen den Schah-Besuch in Berlin von einem Polizisten erschossen wurde. Dieses Ereignis gilt in Deutschland als Initialzündung für die „Außerparlamentarische Opposition“, kurz APO.
Zentrale Figur dieser Studentenbewegung war der 27-jährige Soziologiestudent Rudi Dutschke. Er war überzeugt, dass die Vereinigten Staaten den Krieg gegen den Vietcong stellvertretend für das kapitalistische System führten. Die Proteste der APO richteten sich demzufolge nicht nur gegen die USA, sondern auch ganz allgemein gegen „den Kapitalismus“. Als im Mai 1968 landesweit gegen die Notstandsgesetzgebung der damaligen Bundesregierung demonstriert wurde, kam es vielerorts zu heftigen Ausschreitungen.
Etliche Mitglieder der Szene tauchten zwei Jahre später in den Untergrund ab und schlossen sich der terroristischen Rote-Armee-Fraktion an. Andere jedoch begannen, sich in Institutionen, Parteien und Bürgerinitiativen mit demokratischen Mitteln für eine Veränderung der deutschen Gesellschaft zu engagieren.
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