Fräulein Wunder
Kim Petras, la jeune transsexuelle allemande devenue égérie de la pop américaine
A 16 ans, elle devenait la plus jeune transsexuelle au monde. Aujourd’hui, Kim Petras a 25 ans et elle écrit des chansons pour Rihanna et Fergie. La jeune chanteuse allemande crève l’écran, se met sans cesse en scène, maîtrisant parfaitement son image. Celle qui est déjà une star outre-Atlantique espère maintenant conquérir son pays.
Die Louis-Vuitton-Clutch muss mit zum Foto-Shooting, schließlich soll man immer gut aussehen, komme, was wolle. Das sei ihr Mantra fürs Leben – gelernt bereits auf dem Schulhof, wo Kim Petras jahrelang schikaniert wurde. Die heute 25-Jährige aus Uckerath bei Bonn kam 1992 als Junge, Tim, zur Welt und wusste bereits als Kind, dass sie im falschen Körper steckte. Sie trug Mädchenkleidung und ihre blonden Haare lang. Mit zwölf setzte sie durch, dass sie Hormone nehmen durfte, die Bartwuchs und Stimmbruch verhinderten. Mit 16 ließ sie sich als die weltweit jüngste Patientin umoperieren. Dann ging sie in die USA, wo sie zur Pop-Prinzessin wurde – ein erstaunlicher Erfolg, den man hierzulande irgendwie verschlafen hat.
2. In Los Angeles schreibt Kim nicht nur Songs für Rihanna und Fergie. Auch ihre eigenen Lieder erreichten bereits 17 Millionen Streams auf Spotify – ganz ohne die Hilfe eines Plattenlabels. Vergangenen Herbst nahm sie der Streaming-Riese dann in sein „Rise“-Programm auf, mit dem er „Musik-Superstars von morgen“fördert.
DIE BRANCHE VERGLEICHT SIE MIT BRITNEY SPEARS UND DER JUNGEN LADY GAGA
3. Seither feiern US-Medien und die Unterhaltungsbranche die talentierte Deutsche. „Sie ist bereits ein Star“, attestiert etwa Larry Rudolph, der neben Britney Spears nun auch Kim Petras managt. Lady Gagas früherer Manager Troy Carter lobt, Petras sei „das Umwerfendste seit der jungen Gaga“. Und laut „New York Times“kommt die „Princess of Gloss“mit ihrem Bubblegum-Pop den jungen Britney Spears und Katy Perry „näher als irgendwer zuvor“.
4. Kompromisslos klingen ihre SynthieUptempo-Songs über Los Angeles, in denen sie die Utopie eines Lifestyles zwischen Glitter und Silikon zelebriert: verwöhnte Rich Kids, Sugardaddys, bekiffte Autofahrten durch die Hollywood Hills. Es ist die wohl intelligenteste Materialismus-Persiflage seit „Material Girl“von Madonna. Aber deutsche Produzenten lehnten einst Kim Petras’ Sound als „zu amerikanisch“und „zu Pop“ab.
5. Nun schickt sich Kim an, MusikDeutschland zu erobern: mit Interviews in Berlin, einer Radiotour. Die Neugier ist groß. Man hat sie in einem passenden Design-Hotel einquartiert: viel Pink und weibliche Hartplastik-Rundungen in der Lobby. „Diese Frau ist ein Geschenk!“, jubelt ein Fotograf, weil jede ihrer Posen auch ohne Anweisungen perfekt sitzt.
6. Geduldig beantwortet sie die Fragen über ihre Zeit im Jungenkörper. Nur manchmal bohren sich dabei ihre neongelben Fingernägel in den Arm. Ihre Ge- schichte sei für ihre Karriere zwar nur eine Fußnote – aber eine starke, hat Manager Rudolph beschlossen.
7. „Ich habe mich schon immer als Mädchen gefühlt“, erzählt Kim, „ich hatte Suizidgedanken, weil ich nicht als Junge leben wollte.“Als Vierjähriger rannte der verzweifelte Tim mit einer Schere in sein Zimmer, um sich das verhasste „Ding“abzuschneiden. „Meine Mutter versprach mir dann, dass ich etwas dagegen tun kann, wenn ich alt genug bin“, sagt Kim. Also sparte das Kind jeden Cent für die OP.
8. Die Ärzte-Odyssee war lang. „Manche haben mir nur gesagt, ich sei verrückt“, erinnert sich Kim. Mutter Kornelia, eine Tanzlehrerin, und Vater Lutz, Architekt und Jazzmusiker, gaben ihr Halt. Mit zwölf begann Kim schließlich die Umwandlung. Sie setzte durch, die MädchenUmkleide benutzen zu dürfen, ließ ihren Namen ändern, ging trotz Ärger mit den Lehrern in Latexkleidern zur Schule. Das Mobbing und die Häme der Mitschüler machten sie nur noch entschlossener.
9. Die Musik half ihr, alles zu verarbeiten: „Nach dem Unterricht schaute ich mir
Nun schickt sich Kim an, MusikDeutschland zu erobern.
Pop-Videos an: Cyndi Lauper, Freddie Mercury, Britney Spears.“Wie eine Besessene begann die Zwölfjährige, Songs zu schreiben. „Es war dann, als würde alles Negative in meinem Leben nicht existieren. Noch heute komponiere ich Uptempo-Fun-Nummern, wenn ich traurig bin.“
IN DEN USA ARBEITEN DIE BESTEN MANAGER MIT IHR
10. Irgendwann stellte Kim ihre Videos auf YouTube und Myspace, kontaktierte deutsche Produzenten – doch mehr als ein Deal über Weichspüler-Werbejingles kam nicht dabei heraus. Mit 19 ging sie nach Los Angeles, dem Sehnsuchtsort der Songschreiber und Epizentrum des „Gloss“.
11. Sie kämpfte sich mit einem Touristenvisum durch, netzwerkte, schrieb täglich drei Songs. Schließlich wurde die StarSängerin Fergie auf sie aufmerksam – wenig später unterschrieb Kim als Songwriterin beim Musikverlag BMG.
12. Ihre Transsexualität verschwieg Kim zunächst. In Amerika wollten manche nicht mit ihr zusammenarbeiten, weil das „gegen Gott“sei, sagt sie. Auch ihren ersten Song bei Spotify veröffentlichte sie sicherheitshalber ohne ein Foto. „I Don’t Want It At All“landete auch so auf Platz eins der Global Viral Charts.
13. Mit Rudolph als Manager wagt Kim nun deutlichere Bekenntnisse: Im neuen Video zu ihrem Song „Heart To Break“will sie als eine transsexuelle DisneyPrinzessin auftreten. Rudolph gilt schließlich als Eisbrecher der Branche, er verwandelte schon die Teenie-Stars Britney Spears und Miley Cyrus in verruchte Vamps. Ihr nächstes Ziel: „Platz eins der Charts – in den USA und Deutschland.“