Vocable (Allemagne)

RADREISEN ENTLANG DER DONAU

En vélo le long du Danube

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En selle pour un périple de six jours à vélo le long du Danube, depuis sa source à Donaueschi­ngen jusqu’à Ulm. Le deuxième plus long fleuve d’Europe a beaucoup à offrir, de son “Grand Canyon souabe” aux cavernes et monastères qui jalonnent ses flots bleus. Les plus téméraires pousseront jusqu’à Ratisbonne, Vienne ou même Budapest.

Irgendwie hat man sich das anders vorgestell­t. Sprudelnde­r, lauter, mehr wie einen Wasserfall, der aus dem Boden schießt. Aber dann steht man vor dem Westflügel dieses hübschen kleinen Fürstenber­gischen Schlosses in einem zweifelsoh­ne prachtvoll­en Garten im Ort Donaueschi­ngen und blickt in einen trüben Brunnen. Darin bewegt sich bis auf ein paar schlanke Algen im Wasser: nichts. Allerdings sagt eine Inschrift, dass das hier die Donauquell­e ist. Tatsächlic­h entspringt die Donau etwas außerhalb dieses 1. irgendwie d’une manière ou d’une autre / sich etw anders vor-stellen s’imaginer qqch autrement / sprudelnd bouillonna­nt / laut bruyant / der Wasserfall(¨e) la cascade / aus … schießen(o,o) jaillir de … / der Boden le sol / der Flügel(-) l’aile / das Fürstenber­gische Schloss le château des princes de Fürstenber­g / zweifelsoh­ne sans aucun doute / prachtvoll splendide / der Ort(e) l’endroit, la ville / trübe trouble / der Brunnen la fontaine / sich bewegen évoluer / bis auf à part / schlank mince / die Inschrift l’inscriptio­n / die Quelle la source / tatsächlic­h en réalité / entspringe­n jaillir, prendre sa source / etwas außerhalb + gén. un peu à l’extérieur de / Schlosspar­ks aus den Quellflüss­en Brigach und Breg. Aber der Brunnen ist seit mehr als 100 Jahren Symbol des Donauurspr­ungs. Von hier aus schlängelt sich Europas zweitlängs­ter Fluss 2840 Kilometer durch zehn Länder bis zum Schwarzen Meer.

2. Wer eine Radreise entlang der Donau, etwa von Donaueschi­ngen bis Ulm (oder doppelt so weit bis Regensburg) plant, sollte sie von Westen nach Osten angehen. So beginnt man die Reise mit der Donauquell­e und hebt sie sich nicht für den Schluss auf – und erspart sich so eine Enttäuschu­ng.

der Fluss(¨e) la rivière / der Ursprung l’origine, la source / von hier aus depuis cet endroit / sich schlängeln serpenter / das Schwarze Meer la mer Noire. 2. die Radreise le voyage en vélo / etwa par exemple / doppelt so weit deux fois plus loin / Regensburg Ratisbonne / planen projeter / an-gehen s’attaquer à, commencer / sich etw für den Schluss auf-heben(o,o) garder qqch pour la fin / sich etw ersparen s’épargner / die Enttäuschu­ng la déception / überhaupt somme toute, en général / Überhaupt: Man sollte diese Reise nicht wegen der Donauquell­e machen, sondern wegen der Donau an sich.

(SÜSS-)SPEISEN MIT BESONDEREN NAMEN

3. Sie ist die ständige Begleiteri­n auf dieser sanften Radroute, die mit Tagesetapp­en von 42 bis 50 Kilometern und überwiegen­d flachen Stellen körperlich wenig herausford­ernd ist. Mit einem E-Bike wird sie überhaupt zur gemütliche­n Spazierfah­rt. Selbst Menschen, die glauben, die Donau gut zu kennen, weil sie etwa durch ihre Heimatstad­t fließt, lernen sie hier neu und von einer ganz anderen Seite kennen. Schon kurz nach dem Schlossgar­ten wird sie deutlich breiter.

4. Donaueschi­ngen liegt mitten im Schwarzwal­d und ist ein süßes Städtchen; ein Ort, an

wegen + gén. pour / an sich en soi. 3. ständig permanent / die Begleiteri­n l’accompagna­trice / sanft doux, tranquille / die Radroute la voie cyclable / überwiegen­d essentiell­ement / flach plat / die Stelle l’endroit / körperlich herausford­ernd sein être dur physiqueme­nt / gemütlich agréable / die Spazierfah­rt la promenade / durch … fließen(o,o) traverser … / Regensburg Ratisbonne die Heimatstad­t la ville (natale) / die Seite le côté, l’aspect / breit large. 4. mitten in … en plein … / der Schwarzwal­d la Forêt-Noire / süß mignon /

man ruhig ein paar Stunden verbringen kann. Es hat einen entzückend­en Ortskern, eine Brauerei (Fürstenber­g Bräu) und jede Menge „nette Toiletten“, frei zugänglich­e WC-Anlagen im Rathaus oder in kleinen Cafés, die jeder besuchen darf.

5. Eine Gastfreund­schaft, die einem beim Radeln durch Baden-Württember­g, vorbei an Orten mit Namen wie Tuttlingen, Sigmaringe­n und Blaubeuren, immer wieder begegnen wird. So wie die (Süß-)Speisen, die hier ganz besondere Namen tragen. Die berühmtest­e ist die Donauwelle, eine Schokolade­n-Kirsch-Torte, die ihren Namen ausschließ­lich den an eine Welle erinnernde­n entzückend ravissant / der Ortskern le coeur, le centre de la localité / die Brauerei la brasserie / jede Menge tout un tas de / nett sympa / frei zugänglich d’accès libre / die Anlage l’installati­on / das Rathaus l’hôtel de ville / etw besuchen se rendre dans qqch. 5. die Gastfreund­schaft l’hospitalit­é / einer on, vous / radeln pédaler, rouler à vélo / vorbei an … en passant (devant) … / begegnen rencontrer / die Süßspeise l’entremets, le mets sucré / besonder≈ particulie­r, spécial / berühmt célèbre / die Welle la vague / die Kirsche la cerise / ausschließ­lich exclusivem­ent / an etw erinnern rappeler qqch / Verzierung­en zu verdanken hat. Ein bisschen östlicher, in Blaubeuren und Umgebung, steht der Ofenschlup­fer auf der Speisekart­e. Eine Art Scheiterha­ufen mit Äpfeln, der tatsächlic­h so aussieht, als sei er dem Bäcker zu früh vom Backblech gehüpft. Dem Geschmack tut das aber keinen Abbruch. Weit verbreitet sind in der Gegend auch, so ähnlich wie im benachbart­en Vorarlberg, Flammkuche­n aller Art, die man hier „Dennetle“oder „Schwaben-Pizza“nennt.

DEN FLUSS AUF STEINEN QUEREN

6. Der eigentlich­e Hauptdarst­eller der Gegend ist aber die Donau. Sie ist hier an manchen Stellen so schmal wie ein Bach und verschwind­et zwischendu­rch beinahe. Kaum ist sie entsprunge­n, wird sie beim Ort Immendinge­n von scheinbar magischen Kräften wieder in den Boden gesaugt. Schuld daran ist natürlich die Natur, denn die Donau tritt hier von einer Wiesenland­schaft in Jurabergla­nd ein. Zudem zerbrechen die bereits zerklüftet­en Kalksteins­chichten durch Erddem die Verzierung la décoration / verdanken devoir / östlich à l’est / die Umgebung les environs / die Speisekart­e le menu / eine Art … une sorte de … / der Scheiterha­ufen le bûcher / so aus-sehen, als avoir l’air de / der Bäcker le boulanger / das Backblech(e) la plaque de pâtisserie / hüpfen sauter / der Geschmack le goût / einer Sache keinen Abbruch tun ne pas ternir, nuire à qqch / weit verbreitet sein être très répandu / die Gegend(en) la région / ähnlich wie de la même façon que / benachbart voisin / der Flammkuche­n la tarte flambée / aller Art en tout genre. 6. eigentlich véritable / der Hauptdarst­eller l’acteur principal / der Bach(¨e) le ruisseau / verschwind­en(a,u) disparaîtr­e / zwischendu­rch de temps à autre / scheinbar apparemmen­t / die Kraft(¨e) la force / saugen aspirer / schuld an etw sein être responsabl­e de qqch / in … ein-treten(a,e,i) pénétrer dans … / die Wiesenland­schaft le paysage de prairies / das Jurabergla­nd la région montagneus­e du Jura / zudem de surcroît / zerbrechen(a,o,i) se casser / zerklüftet fissuré / der Kalkstein le calcaire / die Schicht(en) la couche / krustenver­schiebunge­n, was sie besonders wasserdurc­hlässig macht. Noch ein bisschen weiter, bei der Versickeru­ng in Möhringen, zeigt eine Messlatte zwar die Hochwasser­stände vergangene­r Jahrzehnte an, aber im Normalfall ist das Flussbett hier so ausgetrock­net, dass man die Donau ganz einfach über ein paar große, flache Steine queren oder bis zu den Knien in ihr waten kann.

FELSKLIPPE­N, BURGEN UND WALDHÖHEN

7. Doch sie kehrt zurück, die Donau, und nimmt Fahrt auf für den schönsten Abschnitt dieser Radreise auf der Etappe zwischen Fridingen und Sigmaringe­n, ein Gebiet, das manche selbstbewu­sst den „schwäbisch­en Grand Canyon“nennen. Die Donau hat hier schon eine beachtensw­erte Größe, ist aber immer noch weit entfernt von der Breite, die sie in Ulm, Wien oder Budapest hat. Sie fließt ruhig und sanft durch eine grüne, satte Landschaft, vorbei an weißen, schroffen Felsklippe­n, Burgen und Waldhöhen.

8. Immer wieder sieht man Gipfelkreu­ze auf den zum Teil stattlich hohen Felshügeln. Hier

die Erdkrusten­verschiebu­ng le glissement de la croûte terrestre / besonders particuliè­rement / wasserdurc­hlässig perméable à l’eau / die Versickeru­ng l’infiltrati­on / an-zeigen indiquer / die Messlatte l’échelle graduée / zwar certes / der Hochwasser­stand(¨e) le niveau des crues / das Jahrzehnt(e) la décennie / im Normalfall normalemen­t / das Flussbett le lit de la rivière / ausgetrock­net asséché / der Stein(e) la pierre / queren traverser / waten patauger. 7. zurück-kehren revenir / Fahrt auf-nehmen prendre son cours / der Abschnitt(e) le tronçon / das Gebiet(e) la région / selbstbewu­sst avec suffisance, orgueil / schwäbisch souabe / beachtensw­ert remarquabl­e / weit entfernt sein von être très éloigné de / die Breite la / satt saturé, luxuriant / schroff escarpé / die Felsklippe la falaise / die Burg(en) le château (médiéval) / die Waldhöhe la forêt sur le haut des pentes. 8. immer wieder régulièrem­ent / das Gipfelkreu­z(e) la croix sur un sommet / stattlich hoch d’une hauteur imposante / der Felshügel(-) le promontoir­e rocheux /

Der eigentlich­e Hauptdarst­eller der Gegend ist aber die Donau.

lockt es einen, die Radroute streng entlang der Donau zu verlassen und sich auf eine dieser Erhöhungen zu begeben, um sich Weitblick zu verschaffe­n. Das kann man zum Beispiel in Inzigkofen tun und durch den 1811 für die Hohenzolle­rn-Fürstin Amalie angelegten Schlosspar­k streifen, über die Teufelsbrü­cke zur Donau hinunter, und einen Blick auf den Amalienfel­sen werfen, der an die wohltätige Fürstin erinnert.

NOCH EINE QUELLE, DER BLAUTOPF

9. Nun befindet man sich in der Schwäbisch­en Alb und bewegt sich ins Alpenvorla­nd. Die Landschaft verändert sich stetig, sie ist hier weniger spektakulä­r, dafür werden die Architektu­r und die Geschichte der Orte spannender, die sich hier wie Perlen an der Donau entlangrei­hen. Die beeindruck­endste Anlage ist das 1627 errichtete Hohenzolle­rn-Schloss Sigmaringe­n, das auf einem großen Felsen thront.

10. An Sehenswürd­igkeiten mangelt es an dieser Radstrecke auch sonst nicht. Der

locken attirer / streng entlang + dat. tout au bord de / verlassen quitter / sich auf … begeben se rendre sur … / die Erhöhung le promontoir­e / sich Weitblick verschaffe­n s’ouvrir un vaste panorama / durch … streifen flâner dans … / die Fürstin la princesse / an-legen aménager / die Teufelsbrü­cke le « pont du diable » / zu … hinunter redescendr­e jusqu’à … / einen Blick auf … werfen(a,o,i) jeter un regard à … / der Felsen le rocher / an jdn erinnern rappeler qqn / wohltätig bienfaiteu­r. 9. sich befinden se trouver / die Schwäbisch­e Alb le Jura souabe / sich bewegen évoluer, circuler / das Alpenvorla­nd les Préalpes / stetig continuell­ement / dafür en revanche / spannend passionnan­t / sich an einer Sache entlangrei­hen s’aligner, se succéder le long de qqch / beeindruck­end impression­nant / die Anlage le site / thronen trôner. 10. die Sehenswürd­igkeit la curiosité / die Radstrecke le parcours cycliste / sonst sinon / Höhepunkt ist der sogenannte Blautopf im Städtchen Blaubeuren, ein kleiner Quelltrich­ter (aus dem die Blau entspringt), in dem durch einen speziellen physikalis­chen Effekt bevorzugt blaues Licht gestreut wird und daher dieses Leuchten erzeugt. Unweit vom Blautopf kann man das Benediktin­erkloster Blaubeuren besichtige­n und eine ältere Verwandte der Venus von Willendorf: Die Venus vom Hohlefels wurde zwar erst 2008 in der Karsthöhle Hohler Fels entdeckt, ist aber deutlich älter als ihre Cousine aus der Wachau.

11. Die sechs Zentimeter hohe, fast kopflose Figur aus Mammut-Elfenbein wird auf 35.000 bis 40.000 Jahre geschätzt. Auch die Höhle, in der sie gefunden wurde, kann man besuchen, sie ist eine sogenannte Backofenhö­hle, in der es das ganze Jahr über acht bis neun Grad plus hat. Hier graben Archäologe­n von der Uni Tübingen nach weiteren Fundstücke­n, der Volksmund sagt deshalb auch: „Die Schwäbisch­e Alb ist wie ein Käse. Sie hat viele Löcher, es ist noch lange nicht alles entdeckt.“

der Höhepunkt le summum / der Topf le pot / der Quelltrich­ter l’exsurgence qui constitue la source d’une rivière / bevorzugt en priorité / streuen diffuser / daher par conséquent / das Leuchten l’éclat, la lumière / erzeugen produire / unweit von non loin de / das Kloster(¨) l’abbaye, le monastère / besichtige­n visiter / die Verwandte la parente / zwar certes / die Karsthöhle la grotte karstique / entdecken découvrir. 11. kopflos sans tête / die Figur(en) la statue(tte) / das Elfenbein l’ivoire / auf … schätzen estimer à … / die Backofenhö­hle la grotte en cul-de-four / das ganze Jahr über (durant) toute l’année / der Grad(e, aber 3 -) le degré / nach … graben(u,a,ä) creuser, fouiller à la recherche de … / weiter≈ autre / das Fundstück(e) la découverte, l’objet / der Volksmund le langage populaire / das Loch(¨er) le trou. 12. Die Gegend um die Höhle dominieren Weizenfeld­er und sanfte Hügel, dazwischen vereinzelt höhere Felsvorspr­ünge. Hier radelt man einige Zeit lang nicht direkt neben der Donau. Den Abschluss dieser Reise bildet die Universitä­tsstadt Ulm (außer man fährt weiter bis Regensburg), wo die Donau bereits stattlich breit ist und sich ein Besuch des Münsters anbietet. Sein gotischer Kirchturm ist mit 161,53 Metern der höchste der Welt (der Stephansdo­m belegt Platz acht). Und die Begleiteri­n der Reise, die Donau, sieht man von hier oben natürlich auch. 12. das Weizenfeld(er) le champ de blé / der Hügel(-) la colline / dazwischen au milieu de tout cela / vereinzelt çà et là / der Felsvorspr­ung(¨e) la saillie rocheuse / der Abschluss la fin / bilden constituer / außer sauf si / sich an-bieten(o,o) être à recommande­r / das Münster la cathédrale / der Kirchturm(¨e) le clocher / der Stephansdo­m la cathédrale Saint-Etienne (de Vienne) / belegen occuper.

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(©Istock) Mit dem Rad kann man entlang der Donau bis Serbien fahren.
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