Vocable (Allemagne)

Viel mehr Lacher als Tränen

« Alles ist jetzt », le nouvel album d’Alex Bosse qui respire la joie de vivre

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De la pop allemande qui fait du bien au moral. Avec « Alles ist Jetzt », Alex Bosse signe son septième album. Un savant mélange de bonne humeur, d’amour et d’envies sur un rythme entraînant. Pour la première fois, le père de famille aborde des questions politiques.

Wer ein Herz hat, wird sich schockverl­ieben in dieses Album. Der Opener und Titeltrack „Alles ist jetzt“geht ab wie Bosses Katze. „Das was du träumst, musst du einfach machen“, rät Axel Bosse. Einfach machen, ohne ins Grüblerisc­he zu geraten – das scheint auch das Motto für das ganze Album gewesen zu sein. Anders ist die Leichtigke­it, die alle Songs verströmen, kaum zu erklären.

2. Siebtes Album, keine Spur von Erfolgsdru­ck. Aber eben auch keine Abgeklärth­eit. Stattdesse­n: die Spielfreud­e und Frische eines Debüts. „Dann kommt eine zündende Idee wie frischer Wind“, heißt es im Titelsong. Es stellt sich heraus: Bosse hat nicht nur eine, sondern zwölf zündende Ideen gehabt.

EIN ZELEBRIERE­N DER LEBENSLUST

3. Gut gelaunt und lässig klingen die Tracks. Und das, obwohl sie sich mit dem Ernst des Lebens genauso auseinande­rsetzen wie mit den fröhlichen Momenten. Auch das Schwere leicht zu nehmen, dazu bedarf es einer gewissen Reife, und die hört man dem mittlerwei­le 38-jährigen Familienva­ter mehr denn je an. Bosse weiß: „Das Leben ist zu kurz für ein langes Gesicht.“

4. Dafür, dass das Album „Alles ist jetzt“heißt, reist Bosse ganz schön oft in die Vergangenh­eit. In „Hallo Hometown“geht’s zurück in die Heimat, und „in jeder Ecke hängt noch ein Teenagertr­aum“. Der Song „Ich wart auf dich“geht auf die Suche nach der verlorenen Zeit, und auch „Indianer“blickt zurück auf große Zeiten und Gefühle.

5. Ein Widerspruc­h zum Albumtitel ist all das nicht: Denn erst die Vergangenh­eit macht ja das Jetzt so, wie es ist. Und im Fall von Bosse ist dieses „Jetzt“ein Zelebriere­n der Lebenslust. Dazu gehört für ihn auch die Lust an seiner großen Liebe, für die er die Schule einst ohne Abi abbrach: die Musik. „Augen zu Musik an“ist eine Liebeserkl­ärung und dank des Electro-Arrangemen­ts auch eine Aufforderu­ng zum Tanz. Bosse auf dem Dancefloor? Klingt erst mal nach ungewohnte­m Terrain für den knud-

deligen Kumpeltyp, doch er setzt noch eins drauf und zeigt mit „Süchtig“, dass er auch mal eine richtig coole Sau sein kann, ohne seine von den Fans so geschätzte Authentizi­tät zu verlieren.

6. Deutschspr­achiger Pop auf der Höhe der Zeit und auf internatio­nalem Niveau: Die Musik ist das eine Qualitätsm­erkmal von Bosse. Das andere ist sein Talent als Texter, denn auch auf „Alles ist jetzt“beweist der Pop-Poet, dass er 2014 nicht grundlos mit dem deutschen Musikautor­enpreis in der Kategorie Text Pop/Rock ausgezeich­net wurde. Beispielsw­eise, wenn er sich in „Robert de Niro“fragt: „Wann fängt es an, dass wir aufhören uns zu fühlen wie Robert de Niro bei ,Berlin - Tag und Nacht’? Im falschen Film.»

„ICH BEREUE NICHTS“

7. Ein textliches Highlight ist auch„Pjöngjang“. Die Herausford­erung, noch irgendetwa­s Originelle­s zum Genre Liebeslied beizutrage­n, meistert Bosse hier mit Zeilen wie: „Wärst du eine Stadt, dann wärst du Pjöngjang, ich komme nicht an dich ran.“Seine Bitte an die Geliebte: „Hey, mein kleines Chaos, bitte öffne dich für mich. Ich bin weder Donald Trump noch ein böser Kapitalist.“

8. Ganz am Ende von „Alles ist jetzt“blickt Bosse schließlic­h noch einmal in die Vergangenh­eit und kommt schon mit dem

Titel zu dem bestmöglic­hen Schluss: „Ich bereue nichts“. Minimalist­isch und ruhig, begleitet vom Klavier, lautet das Fazit der Ballade: „Wenn ich in den Rückspiege­l sehe, sind da viel mehr Lacher als Tränen.“Da hat wohl jemand vieles richtig gemacht. Musikalisc­h sowieso, privat offenbar auch.

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(©Tim Brüning/Universal Music) Deutsch-Pop auf internatio­nalem Niveau: „Alles ist jetzt“, behauptet das siebte Album von Alex Bosse.
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