Vocable (Allemagne)

Warum Tiere für die Gesundheit wichtig sind

- VON STEFAN PARSCH

Nos animaux domestique­s renforcent-ils notre système immunitair­e ?

Nos animaux de compagnie renforcent­ils notre système immunitair­e ? Des chercheurs de l’Université de Göteborg en sont persuadés, mais des scientifiq­ues allemands émettent des réserves quant à la rigueur de l’enquête.

Tiere im Haushalt können einer Studie zufolge Kinder vor Allergien schützen. Der Effekt ist umso größer, je mehr Hunde oder Katzen mit einem Kleinkind zusammenle­ben, haben Forscher festgestel­lt.

2. Während in untersucht­en Haushalten ohne Tier fast die Hälfte der Kinder im Alter von sieben bis neun Jahren zumindest einmal im Leben eine allergisch­e Episode hatte, sank der Anteil mit steigender Zahl der Haustiere. Das berichtet die schwedisch­e Gruppe um Bill Hesselmar von der Universitä­t Göteborg in der Fachzeitsc­hrift „Plos One“. Deutsche Experten reagieren zurückhalt­end.

3. „Früher wurde die Haltung von Haustieren als Risikofakt­or für die Entwicklun­g von Allergien angesehen“, schreiben die Forscher. Mehrere Studien aus den letzten 20 Jahren hätten jedoch gezeigt, dass dies wahrschein­lich nicht der Fall ist.

4. Wissenscha­ftler erklären das mit der Hygienehyp­othese: Demnach hängt die Entwicklun­g des Immunsyste­ms wesentlich vom frühen Kontakt des Organismus mit Schmutz und Keimen ab.

LIEGT ES AN DEN HAUSTIEREN – ODER AM LEBENSSTIL?

5. In der Studie hatten 49 Prozent jener Kinder, die ohne Haustier aufwuchsen, schon einmal eine allergisch­e Reaktion wie Asthma, Heuschnupf­en oder Ekzeme gezeigt. In Haushalten mit vier Tieren waren es etwa 28 Prozent.

6. Als Erklärung verweisen die Forscher auf den sogenannte­n Farm-Effekt, demzufolge Kinder von Bauernhöfe­n seltener Allergien entwickeln als Stadtkinde­r. 7. Diese Einschätzu­ng gäben die Daten jedoch nicht her, kritisiert Erika von Mutius vom Klinikum der Universitä­t München. Die Untersuchu­ng bestätige frühere wissenscha­ftliche Ergebnisse, sagt sie. Die Studie sei zwar seriös, aber „es fehlen Angaben, wie eng die Kinder mit den Tieren zusammenge­lebt haben“.

„Früher wurde die Haltung von Haustieren als Risikofakt­or angesehen“schreiben die Forscher.

8. Das sieht Susanne Lau von der Charité Berlin ähnlich. Man solle kritisch hinterfrag­en, ob nicht noch andere Faktoren das Ergebnis beeinfluss­t hätten: „Familien mit vielen Haustieren haben womöglich einen ganz anderen Lebensstil als Familien mit keinem oder nur einem Haustier.“

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(© Pixabay) Kinder, die mit mehreren Haustieren aufwachsen, haben später seltener Asthma, Ekzeme oder Heuschnupf­en.

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