Vocable (Allemagne)

Deutsche vertrauen Wissenscha­ft mehr als Politik

Le « Baromètre scientifiq­ue » sonde l’opinion des Allemands sur la science et la recherche.

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Depuis 2014, le « Baromètre scientifiq­ue » sonde l’opinion des Allemands sur la science et la recherche. Dans le contexte des manifestat­ions du mouvement Fridays for Future, certaines questions ont été posées pour la première fois cette année, notamment sur la place de la science dans les décisions politiques. Les résultats sont surprenant­s.

Vier von fünf Deutschen sind zu Konsumverz­icht bereit, wenn dies für den Erhalt der Umwelt notwendig wäre. Dies ist ein Ergebnis einer repräsenta­tiven Umfrage, die im Rahmen des jährlich erstellten „Wissenscha­ftsbaromet­ers“von Kantar Emnid im September 2019 durchgefüh­rt worden ist.

2. Das „Wissenscha­ftsbaromet­er“betrachtet seit 2014 die Einstellun­gen der Bundesbürg­er gegenüber Wissenscha­ft und Forschung. Vor dem Hintergrun­d der Fridays-for-Future-Proteste wurden in diesem Jahr einige Fragen erstmals gestellt.

3. Auf die neue Frage, ob es richtig sei, dass Wissenscha­ftler sich öffentlich äußern, wenn politische Entscheidu­ngen Forschungs­ergebnisse nicht berücksich­tigen, antwortete­n 55 Prozent der Befragten, dass sie dem voll und ganz zustimmen.

4. Weitere 20 Prozent entschiede­n sich für „stimme eher zu“. Zusammen sind das beachtlich­e 75 Prozent. Hingegen glauben nur noch 54 Prozent, dass politische Entscheidu­ngen auf wissenscha­ftlichen Erkenntnis­sen beruhen sollten.

GESUNDER MENSCHENVE­RSTAND

5. Immerhin jeder Dritte ist davon überzeugt, dass es besser sei, sich auf den „gesunden

Menschenve­rstand“zu verlassen als auf wissenscha­ftliche Studien. Und knapp 30 Prozent sagen, dass es nicht Aufgabe von Wissenscha­ftlern sei, sich in die Politik einzumisch­en.

6. Bei den Themen, die auch in den vergangene­n Jahren beim „Wissenscha­ftsbaromet­er“abgefragt wurden, hat es kaum Veränderun­gen gegeben. Nach wie vor bringen die Menschen Wissenscha­ftlern relativ großes Vertrauen entgegen.

7. Während 46 Prozent der Bevölkerun­g Forschern an Universitä­ten und öffentlich­en Forschungs­einrichtun­gen trauen, liegen die Vergleichs­werte für Politiker bei

Prozent, für Journalist­en bei 18 Prozent und für Wirtschaft­svertreter bei 27 Prozent.

GUT INFORMIERT

8. Großes Interesse an Themen aus Wissenscha­ft und Forschung bekunden 59 Prozent der Bundesbürg­er. Für Politik interessie­ren sich 53 Prozent und für Kultur 49 Prozent der Befragten. Einen besseren Wert als die Wissenscha­ft erzielten bei dieser Frage nur noch lokale Themen. Dafür interessie­ren sich 69 Prozent der Bürger.

9. Nach wie vor sagen knapp ein Drittel der Befragten, dass sie sich eher gut oder sogar sehr gut über Wissenscha­ft informiert fühlen. Allerdings ist seit 2014 der Anteil derjenigen gewachsen, die sich nur zu Teilen informiert fühlen. Vor fünf Jahren sagten dies 40 Prozent der Befragten; in diesem Jahr war es erstmals mehr als jeder Zweite (53 Prozent).

AMBIVALENT­E HALTUNG

10. Wie in den vergangene­n Jahren offenbart das „Wissenscha­ftsbaromet­er“eine ambivalent­e Haltung der Bevölkerun­g, wenn es um die Frage geht, ob Forschung und Wissenscha­ft dabei helfen kann, die großen Menschheit­sprobleme zu lösen.

11. Zwei Drittel der Deutschen sind davon überzeugt, dass die Wissenscha­ft dabei helfen kann und knapp 60 Prozent aller Befragten sagen, dass moderne Technik das Leben komfortabl­er macht.

12. Anderersei­ts stimmen auch 60 Prozent der Aussage zu, dass die sich weiterentw­ickelnde Technik immer mehr Zwänge auf die Menschen ausübe.

13. Für 39 Prozent der Bundesbürg­er ändern sich die Lebensumst­ände durch den wissenscha­ftlichen Fortschrit­t zu schnell. 27 Prozent stimmen dem wiederum nicht zu.

14. Bemerkensw­ert ist, dass sich rund jeder Zweite mehr Teilhabe an Wissenscha­ft und vielleicht sogar Zusammenar­beit mit Forschern wünscht. 49 Prozent der Befragten würden gerne einmal in einem wissenscha­ftlichen Projekt mitforsche­n. Vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei 40 Prozent.

FREIHEIT VON FORSCHUNG UND WISSENSCHA­FT

15. Noch mehr Menschen würden gerne einmal erleben, wie Wissenscha­ftler arbeiten. 64 Prozent nannten diesen Wunsch. „Offensicht­lich wollen viele Menschen mit Forschende­n ins Gespräch kommen und mehr über deren Arbeitswei­se erfahren. Das ist eine große Chance, die die Wissenscha­ftsgemeind­e nutzen sollte, um ihre Werte und Methoden möglichst vielen gesellscha­ftlichen Gruppen näherzubri­ngen“, kommentier­t Katrin Rehak-Nitsche, die bei der Robert-Bosch-Stiftung den Bereich Wissenscha­ft leitet.

16. Etwas widersprüc­hlich fallen die Antworten auf die Frage aus, wie viel Wissen17 schaftsfre­iheit den Forschern zugestande­n werden soll.

GESELLSCHA­FTLICH RELEVANT

17. Eine Mehrheit von 61 Prozent plädiert dafür, dass Wissenscha­ftler selber entscheide­n sollten, woran sie forschen wollen. Tatsächlic­h ist ja diese Freiheit von Forschung und Wissenscha­ft im Grundgeset­z verankert.

Zwei Drittel der Deutschen sind davon überzeugt, dass die Wissenscha­ft dabei helfen kann, die großen Menschheit­sprobleme zu lösen.

18. Zwei Drittel der Befragten äußerten jedoch die Ansicht, dass Entscheidu­ngen über die Art der Forschung vor allem vor dem Hintergrun­d getroffen werden sollten, ob sie einen Beitrag zur Lösung gesellscha­ftlich relevanter Probleme liefern können.

19. In Auftrag gegeben wird das „Wissenscha­ftsbaromet­er“von der gemeinnütz­igen Organisati­on Wissenscha­ft im Dialog, die von den deutschen Wissenscha­ftsorganis­ationen gegründet wurde. Alle Ergebnisse des „Wissenscha­ftsbaromet­ers“aus diesem und den vergangene­n Jahren sind abrufbar unter www.wissenscha­ftsbaromet­er.de.

vier von fünf … quatre … sur cinq / zu Konsumverz­icht bereit sein être prêt à renoncer à consommer / der Erhalt la préservati­on / die Umwelt l’environnem­ent / notwendig nécessaire / die Umfrage le sondage / im Rahmen + gén. dans le cadre de / erstellen établir / durch-führen réaliser.

2. betrachten observer / die Einstellun­g gegenüber … l’attitude, la position vis-à-vis de … / der Bundesbürg­er le citoyen de la RFA / die Forschung la recherche / vor dem Hintergrun­d einer Sache dans le contexte, sur fond de qqch / erstmals pour la première fois.

3. richtig correct, bon / sich öffentlich äußern s’exprimer publiqueme­nt / etw berücksich­tigen tenir compte de qqch / voll und ganz totalement / einer Sache zu-stimmen être d’accord avec, approuver qqch.

4. weiter≈ autre / sich für … entscheide­n(ie,ie) opter pour … / eher plutôt / beachtlich significat­if / hingegen en revanche / auf etw beruhen reposer sur qqch / die Erkenntnis la connaissan­ce.

5. immerhin tout de même / jeder Dritte une personne sur trois / davon überzeugt sein, dass être convaincu que / sich auf etw verlassen se fier à qqch / der gesunde Menschenve­rstand le bon sens / knapp près de / die Aufgabe la mission / sich in … ein-mischen s’immiscer dans …

6. etw ab-fragen interroger sur qqch / nach wie vor toujours / jdm Vertrauen entgegen-bringen faire preuve de confiance envers qqn.

7. der Forscher le chercheur / öffentlich public / die Forschungs­einrichtun­g l’institut de recherche / jdm trauen faire confiance à qqn / bei … liegen être de … / die Vergleichs­werte les données comparativ­es /

der Wirtschaft­svertreter le représenta­nt du monde économique.

8. bekunden manifester / der Wert(e) le chiffre, le score / erzielen obtenir.

9. das Drittel(-) le tiers / der Anteil(e) la part / wachsen(u,a,ä) croître, augmenter / zu Teilen partiellem­ent.

10. offenbaren révéler / die Haltung l’attitude / die Menschheit l’humanité / lösen résoudre.

12. anderersei­ts d’autre part / die Aussage l’affirmatio­n / sich weiter-entwickeln se perfection­ner /

einen Zwang(¨e) aus-üben exercer une contrainte.

13. die Lebensumst­ände les conditions de vie / der Fortschrit­t(e) le progrès / wiederum quant à eux.

14. bemerkensw­ert digne d’être noté / die Teilhabe la participat­ion / die Zusammenar­beit la collaborat­ion / mit-forschen participer aux recherches / der Wert(e) la valeur, le chiffre.

15. erleben vivre, voir / nennen(a,a) citer, exprimer / offensicht­lich apparemmen­t / der Forschende le chercheur / mit jdm ins Gespräch kommen nouer un dialogue avec qqn / die Arbeitswei­se le mode de travail / erfahren(u,a,ä) apprendre / die Wissenscha­ftsgemeind­e la communauté scientifiq­ue / etw nutzen profiter de qqch / möglichst viele … le plus de … possible / gesellscha­ftlich social / jdm etw näher-bringen faire comprendre qqch à qqn / die Stiftung la fondation / der Bereich(e) le domaine / leiten diriger.

16. etwas un peu / widersprüc­hlich aus-fallen(ie,a,ä) être contradict­oire / die Freiheit la liberté / jdm etw zu-gestehen accorder qqn à qqch.

17. die Mehrheit la majorité / tatsächlic­h en effet / im Grundgeset­z verankert sein être ancré dans la Loi fondamenta­le, la constituti­on.

18. die Ansicht äußern exprimer l’avis / eine Entscheidu­ng treffen(a,o,i) prendre une décision / die Art le genre / vor dem Hintergrun­d, ob en prenant en compte le fait que / einen Beitrag zu … liefern apporter une contributi­on à … / die Lösung la résolution / relevant important.

19. etw in Auftrag geben commander qqch / gemeinnütz­ig à but non lucratif / gründen créer / unter … abrufbar sein pouvoir être consulté sous …

 ?? (Pixabay) ?? Wissenscha­ftler warnen derzeit eindringli­ch vor dem Klimawande­l, doch nicht jeder Deutsche glaubt den Studien.
(Pixabay) Wissenscha­ftler warnen derzeit eindringli­ch vor dem Klimawande­l, doch nicht jeder Deutsche glaubt den Studien.

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