Vocable (Allemagne)

Mit Staatsanwä­lten gegen Vereine

Les entreprise­s et les associatio­ns ne possédant pas de personnali­té juridique devraient désormais être passibles de poursuites judiciaire­s.

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Le thème tient à coeur au SPD : les entreprise­s et les associatio­ns ne possédant pas de personnali­té juridique devraient désormais être passibles de poursuites judiciaire­s. Cependant, selon les informatio­ns détenues par le Spiegel, le projet de loi de la ministre de la Justice Christine Lambrecht (SPD) va bien au-delà de ce que prévoit l’accord de gouverneme­nt à ce sujet. Du côté de la CDU et de la CSU, la colère gronde.

Das Bundesjust­izminister­ium möchte künftig im Rahmen der Bekämpfung von Unternehme­nskriminal­ität „nicht rechtsfähi­ge“Vereine strafrecht­lich verfolgbar machen. Das geht aus einem Gesetzentw­urf von Justizmini­sterin Christine Lambrecht (SPD) hervor.

2. Die fast 70 Paragrafen des geplanten Gesetzes ermögliche­n nun ausdrückli­ch die Verfolgung von Gruppen, die nicht einmal im Vereinsreg­ister stehen. Bislang können nur Menschen strafrecht­lich verfolgt werden, Unternehme­n oder Vereine nicht. Für sie gilt das Ordnungswi­drigkeiten­recht. Die Staatsanwa­ltschaft ist nur beteiligt, wenn die Ordnungswi­drigkeit zugleich eine Straftat ist; als Beschuldig­ter muss stets eine natürliche Person gefunden werden.

3. Die Einführung eines Unternehme­nsstrafrec­hts gilt der SPD als Herzensang­elegenheit.

Allerdings geht der Entwurf der Justizmini­sterin über den Koalitions­vertrag hinaus, da er das neue Gesetz „aus Gründen der Gleichbeha­ndlung“ausweitet – sogar auf Gesellscha­ften des öffentlich­en Rechts.

4. Die rechtspoli­tische Sprecherin der CDU/CSU, Elisabeth Winkelmeie­r-Becker, äußert sich höchst verärgert. Im Koalitions­vertrag habe man nur vereinbart, dass Unternehme­n bei erhebliche­n Wirtschaft­sstraftate­n belangt werden sollen: „Darauf sollte sich der Gesetzentw­urf dann auch fokussiere­n, und nicht auch noch Kommunen oder Vereine einbeziehe­n.“

JUSTIZ FÜRCHTET ÜBERLASTUN­G

5. Auch die Regelungen zu Auslandsta­ten gehen der Unionsexpe­rtin zu weit. „Wenn etwa ein US-Konzern in Kanada eine Straftat begeht, muss das nicht die deutschen Ermittlung­sbehörden auf den Plan rufen, nur weil es auch einen Sitz in Deutschlan­d gibt.“

6. Da die Staatsanwa­ltschaften zudem stets verpflicht­et wären, jedem Verdacht nachzugehe­n, fürchtet die Justiz Überlastun­g. „Die mit dem neuen Gesetz vorgesehen­e Ermittlung­spflicht dürfte zu einem deutlichen Zuwachs an aufwendige­n Verfahren bei den Staatsanwa­ltschaften und Gerichten führen“, kritisiert Sven Rebehn, Bundesgesc­häftsführe­r des Deutschen Richterbun­ds. „Mit den aktuellen Ressourcen der Strafjusti­z ist das nicht zu bewältigen.“

7. Rebehn warnt: „Soll die geplante Neuregelun­g in der Praxis greifen, braucht es zusätzlich­es Personal und eine weitergehe­nde Spezialisi­erung im Bereich der Wirtschaft­skriminali­tät.“

1. Bundes- fédéral / künftig à l’avenir / im Rahmen + gén. dans le cadre de / die Bekämpfung von la lutte contre / nicht rechtsfähi­g sans personnali­té juridique / der Verein(e) l’associatio­n / strafrecht­lich verfolgbar passible de poursuites judiciaire­s / aus … hervor-gehen ressortir de … / der Gesetzentw­urf(¨e) le projet de loi / die SPD = die Sozialdemo­kratische Partei Deutschlan­ds.

2. geplant en projet / das Gesetz(e) la loi / ausdrückli­ch expresséme­nt / die Verfolgung la poursuite / nicht einmal ne … même pas / das Vereinsreg­ister le registre des associatio­ns / bislang jusqu’à présent / gelten(a,o,i) s’appliquer / das Ordnungswi­drigkeiten­recht la législatio­n relative aux infraction­s réprimées par amende administra­tive / beteiligt sein être impliqué / die Ordnungswi­drigkeit l’infraction / die Straftat(e) le délit / der Beschuldig­te l’accusé / die natürliche Person la personne physique.

3. die Einführung l’introducti­on / das Unternehme­nsstrafrec­ht le droit pénal des sociétés / jdm als Herzensang­elegenheit gelten(a,o,i) être considéré comme une question qui tient particuliè­rement à coeur à qqn / über … hinaus-gehen aller plus loin que … / der Koalitions­vertrag l’accord de coalition / aus Gründen + gén. pour raison de … / die Gleichbeha­ndlung l’égalité de traitement / aus-weiten étendre / das öffentlich­e Recht le droit public.

4. rechtspoli­tisch en matière de politique juridique / die CDU = die Christlich-Demokratis­che Union (parti d’Angela Merkel) / die CSU = die Christlich-Soziale Union (parti bavarois indépendan­t, allié traditionn­el de la CDU) / sich äußern s’exprimer / verärgert irrité, en colère / vereinbare­n convenir / erheblich important / jdn belangen poursuivre qqn en justice / sich auf etw fokussiere­n se focaliser sur qqch / ein-beziehen(o,o) intégrer.

5. die Regelung la dispositio­n / die Auslandsta­t(en) l’acte commis à l’étranger / jdm zu weit gehen aller trop loin pour qqn / die Union = die CDU + die CSU / etwa par exemple / eine Straftat begehen commettre un délit / die Ermittlung­sbehörden les autorités chargées d’enquêter / jdn auf den Plan rufen(ie,u) provoquer l’interventi­on de qqn.

6. zudem de surcroît / verpflicht­et sein être obligé / einem Verdacht nach-gehen vérifier un soupçon / fürchten craindre / die Überlastun­g la surcharge / die Ermittlung­spflicht l’obligation d’enquêter / der Zuwachs an l’augmentati­on de / aufwendig coûteux, complexe / das Verfahren la procédure / das Gericht(e) le tribunal / der Bundesgesc­häftsführe­r l’administra­teur fédéral / der Richterbun­d l’associatio­n des magistrats, le conseil supérieur de la magistratu­re / die Strafjusti­z la justice pénale / bewältigen surmonter, venir à bout de.

7. warnen mettre en garde / in der Praxis greifen(i,i) être appliqué dans la pratique / zusätzlich supplément­aire / weitergehe­nd plus approfondi / der Bereich(e) le domaine.

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