Vocable (Allemagne)

Wie Wasserstof­f das Klima retten soll

Comment l’hydrogène pourrait sauver le climat

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L’Allemagne veut devenir le numéro un dans la production d’hydrogène

L’Allemagne vise la neutralité carbone à horizon 2050. Pour atteindre cet objectif, le gouverneme­nt allemand mise sur l’hydrogène. Neuf milliards d’euros ont été débloqués pour faire de l’Allemagne le nouveau champion du monde de cette solution énergétiqu­e d’avenir. Zoom sur l’hydrogène, ses points forts et ses points faibles.

Es reicht nicht, Kohlekraft durch Windräder und Solaranlag­en zu ersetzen oder E-Autos auf die Straße zu bringen. Experten sind sich einig, dass es ohne eine Technologi­e nicht geht: Wasserstof­f als Energieträ­ger. Deswegen verabschie­dete das Bundeskabi­nett eine Wasserstof­fstrategie für Deutschlan­d.

2. Dass diese Strategie mehr als ein halbes Jahr später kommt als geplant, ist eigentlich kein Wunder: Es geht nicht nur um sehr viel Geld, sondern so ziemlich jeder Wirtschaft­szweig will ein Stück vom Kuchen abhaben. Dazu kommt, dass Energie auf Wasserstof­f-Basis den Klimaschut­z voranbring­en kann – aber nicht muss. Und dass Deutschlan­d alleine bei dem Thema nicht sehr weit kommen kann. Der Reihe nach.

3. Wie Wasserstof­f das Klima retten soll Wenn weniger Kohlendiox­id (CO2) in die Atmosphäre gelangen soll, muss weniger Kohle, Erdöl und Erdgas verbrannt werden. Nicht immer kann Strom aus Wind, Sonne oder Biomasse fossile Brennstoff­e so direkt ersetzen, wie wenn ein E-Auto mit Strom statt mit Sprit fährt.

Hier kommt Wasserstof­f ins Spiel. Die technische­n Details sind eher etwas für Chemie-Interessie­rte: Wasserstof­f entsteht zum Beispiel durch Elektrolys­e von Wasser, das in Wasserstof­f und Sauerstoff aufgespalt­en wird. Dafür braucht es elektrisch­en Strom.

4. Wasserstof­f kann Brennstoff­zellen betreiben, etwa für Lastwagen. Aus Wasserstof­f können gasförmige und flüssige Kraft- und Brennstoff­e gemacht werden. Man spricht dabei oft von Power-to-X: Aus Strom, Power, entsteht etwas anderes, X. Und er speichert Energie, was wichtig ist, wenn der Strom komplett aus Erneuerbar­en kommen soll.

GRÜN, GRAU, BLAU: WARUM NICHT JEDER WASSERSTOF­F DEM KLIMA HILFT

5. Je nachdem, aus was Wasserstof­f gewonnen wird und woher der Strom kommt, gibt es unterschie­dliche Namen: Grüner Wasserstof­f entsteht mit erneuerbar­en Energien aus Wasser und ist der Liebling der Klimaschüt­zer. Grauer Wasserstof­f dagegen wird aus fossiler Energie hergestell­t, etwa aus Erdgas. Bei der Produktion einer Tonne Wasserstof­f entstehen rund 10

Tonnen CO2 – kein guter Deal für das Klima. Als blau wird Wasserstof­f bezeichnet, wenn das CO2 gespeicher­t wird, also nicht in die Atmosphäre gelangt. Die Methoden dafür sind umstritten. Türkiser Wasserstof­f wird aus Methan gewonnen.

WAS DIE BUNDESREGI­ERUNG PLANT

6. Der Bund hat schon viele Hundert Millionen Euro in die Forschung zum Wasserstof­f gesteckt, weitere, milliarden­schwere Förderprog­ramme laufen. Im großen Konjunktur­paket gegen die Corona-Krise sind weitere sieben Milliarden Euro für den Markthochl­auf von Wasserstof­ftechnolog­ien vorgesehen und zwei Milliarden für internatio­nale Partnersch­aften. Denn es wird längerfris­tig so viel Wasserstof­f gebraucht, dass Deutschlan­d den nicht alleine produziere­n kann – allein schon wegen der enormen Strommenge­n, die dafür notwendig sind.

7. Bis 2030 sollen in Deutschlan­d Erzeugungs­anlagen von bis zu fünf Gigawatt Gesamtleis­tung entstehen, heißt es in der Strategie, samt der dafür notwendige­n zusätzlich­en ÖkostromAn­lagen, vor allem Windräder auf See. Das soll etwa ein Siebtel des erwarteten Bedarfs decken.

Der Rest muss importiert werden. Die SPD, aber auch das CDU-geführte Forschungs­ministeriu­m wollten doppelt so viel Kapazität.

8. Umstritten war auch, welche Rolle nicht-grüner Wasserstof­f spielen soll. In der Strategie heißt es nun, dass nur grüner Wasserstof­f „auf Dauer nachhaltig” sei – aber auf dem weltweiten und europäisch­en Markt auch blauer oder türkiser Wasserstof­f gehandelt werde, der daher auch in Deutschlan­d „eine Rolle spielen und, wenn verfügbar, auch übergangsw­eise genutzt“werde.

9. Ziel ist es, neben der Förderung von Investitio­nen auch einen Markt für Wasserstof­f zu schaffen, damit Unternehme­n überhaupt im großen Stil auf Wasserstof­f-Produktion setzen. Denn bisher ist oft die Rede von einem „HenneEi-Problem“: Es ist nicht genug Wasserstof­f da, um ihn anzuwenden – und es gibt nicht genug Nachfrage, um in die Produktion einzusteig­en.

10. Im Gespräch ist unter anderem eine Quote für Kerosin, also Flugzeug-Treibstoff, in Höhe von mindestens zwei Prozent für das Jahr 2030, oder eine Quote für klimafreun­dlichen Stahl. Beschlosse­n ist das aber nicht. Die Produktion von grünem Wasserstof­f soll zudem über eine Befreiung von der Ökostrom-Umlage gefördert werden, die Bürger mit der Stromrechn­ung zahlen.

WOFÜR DER WASSERSTOF­F VERWENDET WERDEN SOLL

11. Klar ist, dass etwa die Stahl-, Chemie- und Zementbran­che ihn braucht, um CO2-Emissionen zu drücken. Auch „Teile des Wärmemarkt­s“ hat die Regierung „im Blick“, wie es in der Strategie heißt. Und wie sieht es beim „Klimaschut­z-Sorgenkind“Verkehr aus? „Sowohl im Luft- als auch im Seeverkehr sind für die Dekarbonis­ierung klimaneutr­ale synthetisc­he Kraftstoff­e erforderli­ch“, heißt es in der Strategie. Das bezweifelt keiner, auch Brennstoff­zellen in Bussen, Zügen und Lkw sind ziemlich unstrittig.

12. Der Satz „Auch in bestimmten Bereichen bei PKWs kann der Einsatz von Wasserstof­f eine Alternativ­e sein“, kommt dagegen bei Umweltschü­tzern eher schlecht an: Sie werfen der Branche vor, nicht auf batterieel­ektrische Fahrzeuge umsteigen zu wollen, in denen Strom effiziente­r genutzt wird als über der Wasserstof­f-Umweg.

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 ?? (©SIPA) ?? Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) stellt seinen Entwurf für eine nationale Wasserstof­fstrategie in einer Pressekonf­erenz vor.
(©SIPA) Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) stellt seinen Entwurf für eine nationale Wasserstof­fstrategie in einer Pressekonf­erenz vor.
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