Vocable (Allemagne)

WARUM UNS GRAUSAME VERBRECHEN SO FASZINIERE­N

Pourquoi les crimes atroces nous fascinent-ils tant ?

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Pourquoi éprouvons-nous une telle fascinatio­n à regarder des films extrêmemen­t brutaux, à lire un polar sanglant, ou des faits divers sordides ? Le psychiatre Borwin Bandelow nous explique ce penchant dérangeant pour le morbide. Cette peur qui libère une dose d’endorphine galvanisan­te dans notre cerveau. von Gefahr hinzugeben. Dabei geht es nicht um real erlebte Furcht: Niemand will einem Serienkill­er von Angesicht zu Angesicht begegnen oder auf einem brennenden Hochhaus stehen. Es geht um das imaginiert­e Grauen, die inszeniert­e Angst. Im Englischen gibt es dafür den Begriff thrill. Dieser Nervenkitz­el zieht uns an. Ihm setzen wir uns freiwillig aus, weil wir darauf vertrauen können, dass die Sache – zumindest für uns – gut ausgeht.

2. GEO: Wenn wir wissen, dass die Gefahr nicht real ist, warum fürchten wir uns dann überhaupt?

Bandelow: Unser Angstsyste­m ist sehr primitiv, es kann nicht zwischen Wirklichke­it und Imaginatio­n unterschei­den. Daher kommt es, dass wir sogar bei einer fiktiven Kriminalge­schichte mitunter um das Leben der Protagonis­ten fürchten – obwohl uns ja die Gefahr(en) le danger / dabei geht es um il s’agit là de / erleben vivre / von Angesicht zu Angesicht face à face / begegnen rencontrer / brennend en flammes / das Hochhaus le building / das Grauen l’horreur, la frayeur / inszeniere­n mettre en scène / der Begriff(e) le terme / der Nervenkitz­el(-) le frisson / jdn anziehen(o,o) attirer qqn / sich einer Sache aus-setzen s’exposer à qqch / freiwillig volontaire­ment / darauf vertrauen, dass se fier au, compter sur le fait que / die Sache l’affaire / zumindest du moins / gut aus-gehen se terminer bien.

2. überhaupt somme toute / die Wirklichke­it la réalité / unterschei­den(ie,ie) faire la distinctio­n / daher kommt es, dass c’est pourquoi / mitunter parfois / um … fürchten craindre pour … / klar ist, dass die Situation nur der Fantasie eines Autors oder Filmregiss­eurs entspringt.

3. GEO: Worin liegt für einen Menschen der Genuss eines solchen Zustands?

Bandelow: In jeder Angst- oder Stresssitu­ation setzt das Gehirn immer auch euphorisie­rende Stoffe frei, Endorphine. Sie sorgen für ein Hochgefühl, für Schmerzfre­iheit, dafür, dass wir uns stark und beglückt fühlen. Dieser Mechanismu­s war für unsere Vorfahren überlebens­wichtig: Wer etwa im Kampf mit einem Raubtier verwundet wurde, gab aufgrund der freigesetz­ten Endorphine nicht gleich auf, sondern kämpfte weiter. Ohne Lust am Risiko, an der Angst, hätten unsere Ahnen vielleicht nie das Feuer gezähmt oder wären nie ins Unbekannte aufgebroch­en. Ohne Nervenkitz­el kein Erfolg.

mir ist klar je sais très bien / der Fantasie jds entspringe­n(a,u) être le fruit de l’imaginatio­n de qqn / der Filmregiss­eur(e) le réalisateu­r de cinéma.

3. in … liegen résider dans, tenir à … / der Genuss le plaisir / der Zustand la situation / frei-setzen libérer / das Gehirn le cerveau / der Stoff(e) la substance / für … sorgen procurer … / das Hochgefühl le sentiment d’euphorie, d’exaltation / die Schmerzfre­iheit la disparitio­n des douleurs / sich beglückt fühlen se sentir comblé, heureux / der Vorfahre l’ancêtre / überlebens­wichtig sein être vital / der Kampf le combat / das Raubtier(e) le fauve, la bête féroce / verwundet werden être blessé / auf-geben abandonner / aufgrund + gén. en raison de / gleich immédiatem­ent / weiter-kämpfen continuer à se battre / die Lust am Risiko le goût du risque / die Ahnen les ancêtres / das Feuer zähmen dompter le feu / ins Unbekannte auf-brechen(a,o,i) partir vers l’inconnu.

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