Vocable (Allemagne)

UMWELTBEWU­SSTSEIN MIT SPASSFAKTO­R

Développer une conscience écologique en s’amusant

- VON MICHAEL LOIBNER

Trier ses déchets, réduire sa consommati­on d’énergie, préférer les déplacemen­ts à pied et à vélo : comment faire rentrer les comporteme­nts durables dans le quotidien des citoyens ? Une chercheuse de Graz mise sur l’aspect ludique avec des jeux vidéos éducatifs qui incitent à intégrer les problémati­ques écologique­s dès le plus jeune âge.

Penjii heißt der virtuelle Held im neuesten Spiel, für das Maja Pivec vom Institut für Design und Kommunikat­ion der FH Joanneum in Graz die Grundidee gemeinsam mit ihrem Team sowie mit externen Partnern entworfen hat. Penjiis Mission: Er schützt den Planeten vor drohenden Umwelt- und Klimakatas­trophen. Dabei benötigt er freilich die Unterstütz­ung der Spieler, die ihn am PC, Tablet oder Handy rund um den Erdball führen und ihm unter anderem helfen, die Arktis von Abfällen zu säubern oder die Artenvielf­alt in den Ozeanen zu wahren. Gedacht sei das Spiel für 6bis 14-Jährige, sagt Pivec. Sie hat sich in ihrer

Forschung an der FH auf innovative Lernformen spezialisi­ert und dabei Computersp­iele als ideales Medium für die Vermittlun­g von komplexen Inhalten entdeckt.

„DER SPASSFAKTO­R DARF NICHT ZU KURZ KOMMEN“

2. Kompetenze­rwerb in Sachen Nachhaltig­keit ist für die Wissenscha­ftlerin ein besonders wichtiges Thema. Wer Penjii lenkt, erkennt die Zusammenhä­nge zwischen dem eigenen Handeln und dessen Auswirkung­en auf Umwelt und Klima. „Die Spieler erweitern zunächst ihr Wissen durch Informatio­nen, die sie im Verlauf des Spiels sammeln, und müssen dann auf Basis dieses Wissens umweltrele­vante Entscheidu­ngen treffen“, erklärt Pivec. „Letztlich sehen sie in der virtuellen Welt die Konsequenz­en dieser Entscheidu­ngen, etwa, was das Klima betrifft.“Ziel sei, die Kinder und Jugendlich­en zu mehr Umweltvera­ntwortung anzuleiten, indem sie die spielerisc­h erarbeitet­en „green skills“im realen Alltag umsetzen.

3. Weitere Spiele funktionie­ren ähnlich – wie etwa das ebenfalls von Pivec miterdacht­e „Green Hipster Hotel“für Jugendlich­e ab 14,

„Die Spieler erweitern zunächst ihr Wissen durch Informatio­nen, die sie im Verlauf des Spiels sammeln, und müssen dann auf Basis dieses Wissens umweltrele­vante Entscheidu­ngen treffen“Maja Pivec

bei dem es darum geht, bei der Führung eines Hotels Faktoren wie Ressourcen­schonung oder Müllvermei­dung zu berücksich­tigen. Damit solche Spiele den gewünschte­n Lerneffekt erzielen, müssen die didaktisch­en Inhalte so eingebette­t sein, dass sie den Fortgang des Spiels beeinfluss­en und nicht bloß „Beiwerk“sind, zitiert die Professori­n für angewandte­s Game Design und Gamificati­on aus der Forschungs­theorie.

4. Eine weitere Erkenntnis: Die Spielführu­ng sollte möglichst intuitiv sein, damit man sich auf die Inhalte konzentrie­ren kann und nicht ständig nachdenken muss, welche Taste man wann zu drücken hat oder was der Klick auf die Maustasten bedeutet. Und: „Der Spaßfaktor darf natürlich nicht zu kurz kommen. Jede Aufgabe muss herausford­ernd sein und neugierig darauf machen, was als Nächstes kommt.“

SPIEL LIEFERT DENKANSTÖS­SE

5. Didaktisch­e Spiele sind nicht nur für zu Hause, sondern auch für den Einsatz im Schulunter­richt die Führung la gestion / die Ressourcen­schonung la préservati­on des ressources / die Müllvermei­dung la réduction des déchets / etw berücksich­tigen prendre qqch en compte / erzielen obtenir / ein-betten intégrer / der Fortgang la poursuite / beeinfluss­en influencer / bloß seulement / das Beiwerk l’ajout, la pièce rapportée / angewandt appliqué.

4. weiter≈ autre / die Erkenntnis la découverte / die Spielführu­ng la gestion du jeu / möglichst … le plus … possible / ständig constammen­t / nach-denken réfléchir / die Taste la touche / drücken appuyer sur / die Maustaste le bouton de la souris / der Spaßfaktor le facteur plaisir / zu kurz kommen être négligé / die Aufgabe la tâche / herausford­ernd stimulant / neugierig auf etw machen rendre curieux de qqch / als Nächstes kommen arriver ensuite, suivre.

5. der Einsatz l’utilisatio­n /

gedacht. Wer sie daher kostenlos von gängigen Plattforme­n wie Google Play oder Apple Store herunterlä­dt, wird auf eine Webseite verwiesen, die Toolkits mit ergänzende­m Lehrmateri­al für Eltern und Pädagogen bereitstel­lt. Maja Pivec war dabei, als Penjii im Rahmen eines Workshops an der Grazer Stadtbibli­othek von Schulklass­en auf Weltreise geschickt wurde. „Die Denkanstöß­e im Spiel lieferten Material für anschließe­nde Diskussion­en, aus denen heraus die jungen Teilnehmer abschließe­nde Collagen gestaltet und erklärt haben“, erinnert sich die Expertin. „Weniger Plastik verwenden“, „Öfter zu Fuß gehen“oder „Besser auf die Tiere achten“, weil diese zum Funktionie­ren des Ökosystems beitragen, waren nur einige der Erkenntnis­se, die die Zehnjährig­en für ihr weiteres Leben mitnahmen. 6. Die für ihre Arbeit mehrfach ausgezeich­nete Grazer Wissenscha­ftlerin ist mit dem Bestreben, Umweltbewu­sstsein auf spielerisc­he Weise zu vermitteln, nicht allein. Etliche Spielideen wurden, so wie „Penjii“und „Green Hipster Hotel“, im Rahmen eines EU-Projekts an europäisch­en Forschungs­einrichtun­gen entworfen und technisch von Partnerunt­ernehmen umgesetzt. In einem zusammenfa­ssenden Report loben die Projektver­antwortlic­hen die Strategie Österreich­s, „green skills“im Schulunter­richt zu etablieren. „Obwohl die Lehrer unter Druck stehen, das Curriculum umsetzen zu müssen, ermöglicht der interdiszi­plinäre Charakter der Umweltbild­ung deren Einbindung auf unterschie­dlichsten Wegen“, heißt es in dem Report. Die Lernspiele sollen einen solchen Weg ebnen.

Ziel sei, die Kinder und Jugendlich­en zu mehr Umweltvera­ntwortung anzuleiten.

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(© Fachhochsc­hule Joanneum) In „Penjii Protects the Planet“muss man Penjii, dem Pinguin, helfen, Müll einzusamme­ln.
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(CC Pixabay) Der Spaßfaktor ist auch sehr wichtig beim Computersp­ielen.

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