Wie Farben auf uns wirken
Comment les couleurs agissent-elles sur nous ?
Psychologie : Le pouvoir des couleurs
Voir la vie en rose, être un bleu, vert de jalousie ou rouge de colère ? Non seulement les couleurs embellisent notre existence, mais elles assurent aussi notre survie. Elles nous accompagnent, influencent nos comportements, transportent des valeurs. Petit précis sur le pouvoir des couleurs, et la manière adéquate de les utiliser.
Wir sehen schwarz, schauen durch die rosarote Brille, versprechen einander das Blaue vom Himmel. Wir ärgern uns grün und blau, kommen einfach auf keinen grünen Zweig. Wir kennen die Bedeutung der roten Karte, werden gelb vor Neid, machen hier und da auch einmal blau, geben uns nicht gern mit Dingen zufrieden, die noch nicht das Gelbe vom Ei sind, aber sind beruhigt, wenn alles im grünen Bereich ist.
2. Farben sind, weil sich Wahrnehmung und Sprache immer gegenseitig beeinflussen, aber weit mehr als nur ein Teil unserer Sprache und somit unserer Realität. „Sie machen eigentlich unsere ganze Lebenswirklichkeit aus, sie sind der Stoff, aus dem die Welt um uns herum besteht“, betont Axel Buether, Farbforscher und Autor von „Die geheimnisvolle Macht der Farben“.
3. Farben sind so allgegenwärtig, dass wir sie für selbstverständlich ansehen. „Aber mindestens 60 bis 80 Prozent der Gehirnaktivität hat tatsächlich mit Farben zu tun“, so Buether, der an der Bergischen Universität Wuppertal visuelle Kommunikation lehrt. Sie wirken unbewusst auf uns ein, lenken uns, steuern uns im Tun, Fühlen und Sein. Wir unterschätzen oft die Bedeutung von Farben – und die Wirkung, die sie auf unser Leben haben. Denn weiß man um ihre Wirkung, kann man sie gezielt einsetzen.
BIOLOGISCH VERERBT ODER KULTURELL ERLERNT
4. Farben faszinieren die Menschheit seit Hunderten von Jahren. Bereits Aristoteles soll Überlegungen zu ihnen angestellt haben, Goethe hat sich im Rahmen seiner Farbenlehre mit ihnen beschäftigt, Newton ging der Brechung und den Farben des Lichtes nach. Er fand heraus, dass bei der Brechung von weißem Licht ein sichtbares Spektrum farbigen Lichts entsteht – die Farben des Regenbogens: Rot, Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Heute geht man von rund zehn Millionen Farbnuancen aus, zwischen denen der Mensch differenzieren kann. Die Botschaften, die sie übermitteln, verarbeitet er unbewusst.
5. Welche Assoziationen Farben hervorrufen und welche Werte sie transportieren, hängt einerseits von subjektiven Erfahrungen ab und ist kulturell erlernt. Andererseits hat sich ein Teil der Werte, die durch Farben transportiert werden, im Laufe der Evolution manifestiert und wirkt in allen Kulturen gleich. „Da haben sie dann biologische und lebensnotwendige Funktionen. Das funktioniert bei Pflanzen, Tieren und bei Menschen“, sagt Buether.
DIE WURZELN LIEGEN IN DER NATUR
6. So brauchen Tiere Farben zum Tarnen, auf der Jagd nach Futter, im Wettbewerb mit dem Anderen, um Weibchen zu imponieren und folglich für die Fortpflanzung, um Artgenossen zu erkennen und mit ihnen zu kommunizieren. „Farben sind eigentlich das größte Kommunikationssystem der Welt“, resümiert der Farbforscher. 7. Als erste Farbe der Welt gilt Grün. Durch Chlorophyll erlangten Pflanzen ihre grüne Farbe – und taten sich fortan in einer Welt in Grau und Braun hervor. Gleichzeitig lernten Tiere, sie zu erkennen. Weil Grün so lange den Fortbestand aller Lebewesen auf der Welt sicherte, können wir heute besonders viele Grüntöne und -nuancen voneinander unterscheiden. Die Farbe steht für uns noch heute für Leben, Frische und Natur. Sie beruhigt uns. Wir holen sie uns in Form von Topfpflanzen in unsere Wohnzimmer, und wenn wir uns nach seelischem Gleichgewicht und innerer Ruhe sehnen, zieht es uns in den Wald.
8. Auch bei Rot und seiner Bedeutung als „Schlüsselfarbe“hat die Evolution ihre Finger im Spiel. An der roten Farbe von Beeren und Früchten konnten Lebewesen plötzlich erkennen, dass sie reif waren. Rot war entscheidend für die Nahrungssuche – und gilt bis heute als „Symbolfarbe des Lebens“. 9. Sie ist aber auch die Farbe des Feuers, gilt als Warn- und Signalfarbe. Sie ist die erste Farbe, die einem ins Auge sticht, meint Buether, nicht umsonst sind Ampel oder viele Verkehrszeichen rot, oder werden wichtige Informationen rot umrahmt. Die Prominenz schreitet heute über den roten Teppich – heute wie damals kleiden sich die Mächtigen, die Fürsten, Könige und Kardinäle zu manchen Gelegenheiten in Rot.