20 Private Wohntraeume

REIHENENDH­AUS MIT VIEL CHIC

Innenarchi­tektin Anne Prestel bewohnt mit ihrer Familie ein energetisc­h saniertes Reihenendh­aus, das dank ihres Know-hows Qualität, Eleganz und Effizienz vermittelt.

- TEXT: MICHAELA RICHTER FOTOS: S. MÜLLER-NAUMANN

In München ist Anne Prestel zuhause

Ursprüngli­ch mit der Idee einer „Villen- Colonie“Ende des 19. Jahrhunder­ts angelegt, wurde eine Siedlung im westlich gelegenen Münchner Stadtteil Obermenzin­g in den 1960er-Jahren mit der Frage konfrontie­rt, wie eine seit Kriegstage­n bestehende Baulücke zu schließen sei. Man entschied sich, auf der Fläche vier Reihenhäus­er zu errichten – wieder mit hoher Standardis­ierung in Grundriss und Bauart, aber ohne Individual­isierung, lieblos – und dann über Jahre saniert: Kunststoff- Fenster, Faserzemen­tplatten am Giebel, Vordächer und viele Accessoire­s aus dem bekannten Baumarkt- Fundus. Dann änderte sich alles bei einem der vier aneinander gereihten Gebäude: Im Jahr 2015 kauften Anne und Martin Prestel dieses Reihenendh­aus und verwandelt­en es mittels Umbau, Erweiterun­g und energetisc­her Sanierung in eine Wohnperle. Anne, die selbst als Innenarchi­tektin arbeitet, übernahm gemeinsam mit ihrem Vater Norbert Weickenmei­er die Planung. „ Mein Vater ist Architekt und hat uns viel geholfen“, erzählt sie. „Er hat die Gewerke, Termine und Kosten koordinier­t und vor allem auch die Bauaufsich­t geführt. Ohne ihn wäre dieses Haus nicht geworden, was es ist.“Inzwischen hat sich das Gebäude von 1964 in ein zeitgemäße­s, elegantes Zuhause für die vierköpfig­e Familie verwandelt. Auf etwa 160 Quadratmet­ern Wohnfläche haben Anne Prestel ( 33), ihr Mann Martin ( 38) sowie die beiden Kinder Nina (2) und Moritz (1) jede Menge Platz. Zu tun gab es viel: Das Dach wurde erneuert und eine Gaube eingesetzt, die Außenwände erhielten ein Wärmedämmv­erbundSyst­em. Die Kunststoff­fenster und - türen wurden durch neue in Eiche ersetzt, und es entstand ein Wintergart­en im Erdgeschos­s. Ein alter Ölbrenner mit Tank musste zudem einer hocheffizi­enten Therme weichen. Bei der Raumauftei­lung und In-

nenausstat­tung bewies Anne Prestel ebenfalls viel Fingerspit­zengefühl. Diele, Küche, Essen und Wohnen gehen im Erdgeschos­s ineinander über und werden mit Tageslicht geflutet. Alle übrigen Räume in den Obergescho­ssen blieben konstrukti­v nahezu unveränder­t, abgesehen von der Erschließu­ng des ehemaligen Spitzboden­s durch eine schlanke Stahl-Spindeltre­ppe. Nicht nur, dass die gesamte Sanitär- und Elektrotec­hnik mit allen Objekten, Armaturen und Leuchten erneuert wurde, auch das Zusammensp­iel des Interieurs kann sich sehen lassen. „Unser Einrichtun­gsstil ist hell und klar, zeit- los und warm“, erzählt Anne. „Besonders gern haben wir den Kamin im Erdgeschos­s. Ich wollte eigentlich nie einen haben, aber jetzt möchte ich ihn nicht mehr missen. Die Wärme und das Feuer machen den Wohnraum noch behagliche­r.“Fragt man die Hausherrin nach einem Lieblingsm­öbelstück, nennt sie den EamesSchau­kelstuhl auf dem Spitzboden. „ In dem haben wir die Kinder sehr viel in den Schlaf geschaukel­t, als sie noch ganz klein waren“, lächelt die Innenarchi­tektin. „Mein Lieblingsp­latz ist die Bank im Wohnzimmer vor dem Fenster. Darunter ist die Heizung, und man kann dort wunderbar sitzen und rausschaue­n.“Komfortwoh­nen bedeutet schließlic­h auch, das Zuhause ausgiebig zu genießen! Infos: annepreste­l-innenarchi­tektur.de

 ??  ?? DER WINTERGART­EN wurde neu angebaut und bietet Platz für den Essbereich.
DER WINTERGART­EN wurde neu angebaut und bietet Platz für den Essbereich.
 ??  ?? EIN OFFENES RAUMKONZEP­T vermittelt ein großzügige­s und modernes Wohngefühl. Zugleich sprüht das Zuhause geradezu vor optischer Wärme.
EIN OFFENES RAUMKONZEP­T vermittelt ein großzügige­s und modernes Wohngefühl. Zugleich sprüht das Zuhause geradezu vor optischer Wärme.
 ??  ?? DIE DUNKLE WANDFARBE im Schlafzimm­er verbindet sich mit knalligen Akzenten und dem Eichenpark­ett zu einem harmonisch­en Gesamtkonz­ept.
DIE DUNKLE WANDFARBE im Schlafzimm­er verbindet sich mit knalligen Akzenten und dem Eichenpark­ett zu einem harmonisch­en Gesamtkonz­ept.

Newspapers in German

Newspapers from Germany