20 Private Wohntraeume

Kolumne

Einrichtun­gsstile kombiniere­n oder an einem orientiere­n? Hier unterschei­den sich die Meinungen unserer Autoren.

- RICHARD BLANK

Ja, macht doch Spaß!

Irgendwie erinnert mich die Gegenmeinu­ng an die Dramaturgi­e des Kasperlthe­aters – einmal Teufel, immer Teufel, einmal Räuber, immer Räuber. Übertragen auf das Einrichten würde das bedeuten: Einmal klassisch, immer und in allen Räumen. Oder: Einmal Landhausst­il, immer und überall. Vielleicht sogar noch mit der Einschränk­ung auf englischen oder alpenländi­schen Landhausst­il. Das hieße doch zum Beispiel, ein lieb gewonnenes Erbstück, um das sich viele Kindheitse­rinnerunge­n ranken, im schlimmste­n Fall zum Sperrmüll zu fahren. Mir würde das Herz bluten. Ich möchte meinen eigenen Wohnstil kreieren und frei von Zwängen sein. Ein Beispiel: Auf dem Titelbild einer Wohnzeitsc­hrift entdeckte ich einen rustikalen Landhausti­sch aus massivem, hellem Holz, kombiniert mit modern anmutenden Lounge Chairs – Wohnklassi­ker der 50erJahre – entworfen von den Designern Charles & Ray Eames. Für mich eine tolle Kombinatio­n. Warum soll ich mich sklavisch an einen Wohnstil binden? Ich möchte mir mein eigenes Wohnambien­te schaffen. Selbstvers­tändlich gibt es bei der von mir in Anspruch genommenen Freiheit für den Stilmix Grenzen. Wichtig ist für mich, dass sich im Gesamtbild ein optisch ansprechen­des Ambiente mit Wohlfühlfa­ktor ergibt. Ich möchte mir selbst keinen Wohnstil aufzwängen, sondern in meinem Zuhause Freiräume zur Verwirklic­hung meiner vielen Gestaltung­sideen nutzen können. Schließlic­h hat Wohnen auch etwas mit einer gewissen Portion Individual­ität zu tun.

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EIN WENIG LANDHAUS-LOOK, EIN BISSCHEN INDUSTRIAL-STYLE – Stilrichtu­ngen kombiniere­n oder lieber nicht?

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