PURISTISCHER STIL IM GRÜNEN
Das Wohnglück von Familie Schmeing
I mmer, wenn Familie Schmeing am Frühstückstisch sitzt und nach draußen blickt, kann sie es kaum glauben. „Wie im Urlaub, ein absoluter Traum, denken wir jedesmal, obwohl wir nun schon zwei Jahre hier wohnen“, sagt Sandra. Über dem kleinen See im Garten schwirren Libellen, in der Ferne ziehen Kraniche, Weißstörche und Graureiher über die Moorlandschaft mit Weidengebüsch und Wiesen. Manchmal hört man Frösche quaken. Im Sommer auf der Terrasse gesellen sich oft einige Gartenbewohner zum Frühstück, regelmäßig ein Eichhörnchen, das sich seine Portion Nüsse abholt. Jahrelang hatte Sandra nach dem perfekten Grundstück für ihr Traumhaus gesucht, das fertig gezeichnet in der Schublade darauf wartete, realisiert zu werden. Schlicht, ohne Schnörkel sollte es werden, und lichtdurchflutet. In dem Wolfs-
burger Stadtteil Vorsfelde wurden sie und ihr Mann Tobias endlich fündig. Und als dann auch noch das passende Architekturbüro mit zwei Damen an der Spitze gefunden war, stand dem Wohntraum nichts mehr im Weg. „Als ich dort angerufen habe, wusste ich sofort, dass die Chemie stimmt“, erinnert sich Sandra. Und tatsächlich: Sie setzten alles, was Sandra sich vorgestellt hatte, perfekt um. Außen: klare Linien, keine Vorsprünge in der Fassade. Große, bodentiefe Fenster, die die gesamte Front dominieren und die Grenze zwischen innen und außen verschwimmen lassen. Rundherum: Natur, so weit das Auge reicht. „Da das Haus an der hinteren Grundstücksgrenze gebaut werden sollte, hatten wir eine vorgegebene Baulinie, die nur eine Breite von siebeneinhalb Metern erlaubte“, erklärt die Hausherrin. In der offenen Küche mit Essbereich wird diese horizontale Ausrichtung durch eine hohe Vertikale ausgeglichen. Bis unter den Giebel reicht der Luftraum, in den seitlich über der Kochinsel eine schmale Galerie ragt. Damit ist ein attraktiver Loft- Charakter entstanden. So puristisch wie die Architektur ist auch die In-
neneinrichtung. Sie trägt eindeutig Sandras Handschrift: „Ich liebe die Kombination aus Beton und Holz, aus Weiß und Schwarz.“Trotz des modernen Charakters wirkt ihr Heim gemütlich und sehr individuell. Um das zu erreichen, hat Sandra sämtliche Nuancen zwischen beiden Farben genutzt, viele Naturmaterialien eingesetzt und mit Oberflächen gespielt. Beispiel: die Küche. Die wechselnden Grautöne der Bodenfliesen und ein Esstisch aus Holz fangen die Kühle der Hay-Stühle mit den glatten Kunststoffsitzen und das Schwarz der Kochinsel auf. Im Obergeschoss flankiert ein helles Ahorn- Parkett die grauen und schwarzen, schlichten Möbel. Das Schema zieht sich durch das gesamte Haus, mit Ausnahme von Marlins Zimmer. „Das ist kunterbunt“, sagt seine Mutter lachend. Einfach sei es nicht gewesen, den Stil konsequent bis ins letzte Detail durchzuziehen: „Für die Auswahl der sanitären Einrichtung von antoniolupi sind wir extra 500 Kilometer weit gefahren!“Doch wenn Sandra am Frühstückstisch sitzt und nach draußen schaut, weiß sie: Es hat sich gelohnt.