LEBEN AUF DEM WASSER
Das mietbare Hausboot von Simone und Christoph auf Fehmarn
Eine frische Brise weht von der Ostsee her, am Horizont schwebt wie ein langer Arm die Fehmarnsundbrücke über dem glitzernden Wasser – die Verbindung von der Insel Fehmarn zum Festland und das Tor zu Skandinavien. Vom Hafen Fehmarnsund auf der Südseite der Insel, wo das Hausboot der Reinhards fest vertäut vor Anker liegt, sind es nach Norden zum Fährhafen Puttgarden nur rund 20 Kilometer und von dort liegt Dänemarks Küste gerade einmal 18 Kilometer entfernt. Ein Ferienparadies. „Zum Dauerwohnen ist unser Hausboot leider nicht geeignet, weil der Hafen nur von April bis Oktober geöffnet ist. Außerdem sind wir beruflich noch sehr eingespannt. Aber wann immer es uns möglich ist, verbringen wir unsere freie Zeit hier“, erklärt Simone, eine echte Insulanerin. Das sei immer wie ein kleiner Urlaub. Mit ihrem Mann, ein gebürtiger Hamburger, wohnt sie in Dänschendorf. Es ist ein reizender Ort im Nordwesten der Insel Fehmarn – aber leider nicht direkt am Meer. „Immobilien an der Küste sind rar und sehr teuer, deshalb kamen wir irgendwann auf die Idee, uns ein schwimmendes Zweit-Zuhause zuzulegen“, so Simone weiter. Der Vorteil: „Wir sind mobil!“Im letzten Jahr lag ‘Südstrand’, wie sie ihr Hausboot getauft haben, noch in einem anderen Hafen. Nun schaukelt es friedlich in Fehmarnsund, ein beschaulicher Yachthafen, dessen Geschichte bis ins 18. Jahrhundert reicht. Für 2019 ist erstmals ein Hafenfest geplant. Wenn die Reinhards das Boot nicht selbst nutzen können, vermieten sie es an Feriengäste ( Infos: www.fehmarn-hausboot.de). Das übernimmt Simone selbst mit viel Herzblut. Ihr Mann hat es sich zur Aufgabe gemacht, es richtig in Szene zu setzen – schließlich ist er Fotografenmeister. Das absolute Highlight des ungewöhn-
lichen Domizils ist die über 50 Quadratmeter große Dachterrasse. Von hier aus hat man einen wunderschönen Blick über den Hafen und das Meer. Zu verdanken ist dies der Bauweise des Hausbootes. Denn im Gegensatz zu anderen Booten wehen an Bord keine Segel, sondern das schwimmende Haus hat solide Holzwände und ein flaches Dach. Zum Schippern auf dem Wasser ist es nicht geeignet. „Daher braucht man dafür auch keinen Führerschein“, erklärt Simone. Im Inneren gönnt sich das Paar jeden erdenklichen Komfort: In die Decke integrierte, kleine LEDSpots und verdeckte Lichtleisten verbreiten ein stimmungsvolles Licht, an kühleren Tagen sorgt eine Deckenheizung für heimelige Wärme. Im Badezimmer kann man sich in der bodentiefen Dusche bequem das Salzwasser von der Haut waschen. Das großzügig angelegte Schlafzimmer bietet genügend Platz und Stauraum für zwei Personen, und wenn einmal Besuch kommt, kann dieser auf dem ausziehbaren Bettsofa im Wohnzimmer nächtigen. Auch die Küche ist mit allen Geräten ausgestattet, die für eine Selbstversorgung nötig sind, zudem gibt es einen elektrischen Außengrill. Vielleicht wird ‘Südstrand’ irgendwann einmal erneut in einen anderen Hafen umziehen. Aber eines steht für Simone und Christoph Reinhard schon jetzt fest: „Wir bleiben der Insel treu!“