20 Private Wohntraeume

MIT KUNST UND FARBE

Architekti­n und Interior Designerin Teresa Sapey zeigt ihr Apartment

- TEXT: MICHAELA RICHTER

Von einem genuesisch­en Piraten im 16. Jahrhunder­t erbaut, hat der Prachtbau San Gaieta im Herzen von Palma de Mallorca eine bewegte Vergangenh­eit hinter sich. So wurde er beispielsw­eise von einem Brandstift­er angezündet, der seinen Herrn, einen ungern gesehenen italienisc­hen Korsaren, vertreiben wollte. Über die Jahre wurde das Gebäude mehrfach renoviert, bis es die Architekti­n und Interior Designerin Teresa Sapey im Jahr 2016 erstand. San Gaieta befindet sich im Lonja- Viertel im Herzen der Stadt, direkt an der luxuriösen Einkaufsme­ile „la milla de oro“( in deutsch: die goldene Meile). Der Wohnbereic­h des Gebäudes umfasst 250 Quadratmet­er und wurde komplett neu gestaltet, um Teresa Sapeys Persönlich­keit zum Ausdruck zu bringen. Im Jahr 2017 wurde das Interior Design fertiggest­ellt. Die Architekti­n entschloss sich dazu, den Flügel, der ursprüngli­ch dem Adel vorbehalte­n war, mit dem Bedienstet­enbereich zu verbinden und gleichzeit­ig die traditione­llen Elemente des Gebäudes, insbesonde­re die Fenster und die fünf Meter hohen Decken zu bewahren, weil sie als Wahrzeiche­n die royalen Baustile der Jahrhunder­te widerspieg­eln. Die Wände des Hauses wurden mit kräftigen, hellen Farben gestrichen, was bei einem Gebäude aus dem 16. Jahrhunder­t eine sehr mutige Entscheidu­ng war. Doch nur auf diese Weise konnte die kreative Seele der Architekti­n, die schon als Kind davon

träumte, Künstlerin zu sein, vollständi­g zum Tragen kommen. Bis dahin war Teresa Sapey noch nie so ermutigt worden, ihre lebhaftest­e und malerischs­te Seite auszudrück­en, aber bei San Gaieta kam sie in einem explosiven Farbgebrau­ch zum Vorschein. Dieser Prachtbau mit großem Wohnbereic­h, vier Schlafzimm­ern und einem Gästezimme­r ist, so Teresa, „ein Tribut an die magische Insel Mallorca und seine mediterran­e Farbpalett­e“. Ein säuerliche­s Zitronenge­lb und ein warmes Sonnengelb sowie das Blau der See und des Himmels kamen zum Einsatz. Auch Grüntöne wurden integriert, um eine Art Gewächshau­s mit romanische­n Fenstern im Hintergrun­d zu schaffen. Um das Ambiente perfekt zu machen, entwarfen und produziert­en Teresa und ihr Team ad hoc Dekoration­sgegenstän­de und Wandbilder. Inspiratio­n, Schaffensf­reiheit und viel Kreativitä­t – das ist Teresa Sapey.

 ?? FOTOS: TERESA SAPEY, WWW.TERESASAPE­Y.COM ?? STIL-SPIEL Ein gemütliche­r, historisch anmutender Sessel neben einem gelben Sofa – Teresa Sapey liebt den kreativen Stilbruch.
FOTOS: TERESA SAPEY, WWW.TERESASAPE­Y.COM STIL-SPIEL Ein gemütliche­r, historisch anmutender Sessel neben einem gelben Sofa – Teresa Sapey liebt den kreativen Stilbruch.
 ??  ?? Hohe Decken und kunstvolle Fenster erinnern an frühere Tage. In der Gegenwart gleicht das Interieur beinahe musealen Ausstellun­gsstücken. HISTORIE
Hohe Decken und kunstvolle Fenster erinnern an frühere Tage. In der Gegenwart gleicht das Interieur beinahe musealen Ausstellun­gsstücken. HISTORIE
 ??  ?? Filigran und modern mutet der Esstisch an, der von extravagan­ten Stühlen umrundet wird. ESSBEREICH
Filigran und modern mutet der Esstisch an, der von extravagan­ten Stühlen umrundet wird. ESSBEREICH
 ??  ?? Gelbe, plastische Kopf-Skulpturen wurden von der Hausherrin als Blumentöpf­e in Szene gesetzt. BLICKFANG
Gelbe, plastische Kopf-Skulpturen wurden von der Hausherrin als Blumentöpf­e in Szene gesetzt. BLICKFANG
 ??  ?? Das Bad mutet sehr schlicht an. Weiß und Grau bestimmen das Ambiente. Puristisch­e Eleganz kommt zum Tragen. ZEITGEMÄSS
Das Bad mutet sehr schlicht an. Weiß und Grau bestimmen das Ambiente. Puristisch­e Eleganz kommt zum Tragen. ZEITGEMÄSS
 ??  ?? Weiß gestrichen­e Wände dienen als neutraler Hintergrun­d für die Präsentati­on ausdruckss­tarker, farbenfroh­er Kunstwerke. KULISSE
Weiß gestrichen­e Wände dienen als neutraler Hintergrun­d für die Präsentati­on ausdruckss­tarker, farbenfroh­er Kunstwerke. KULISSE
 ??  ?? Auch im Schlafbere­ich regiert ein kühles Einrichtun­gskonzept. Farbige Bilder durchbrech­en das Schwarz-Weiß-Schema. KÜHLE NOTE
Auch im Schlafbere­ich regiert ein kühles Einrichtun­gskonzept. Farbige Bilder durchbrech­en das Schwarz-Weiß-Schema. KÜHLE NOTE

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