GLÜCKSFAKTOR SHABBY CHIC – HAUS MIT CHARME
Knarzende Böden, Flohmarktfunde und ein Hauch Schweden-Stil – dieses Haus ist gemütlich statt gestylt.
Knarzende Böden und Flohmarktfunde kennzeichnen das gemütliche Zuhause von Manuela in Ludwigshafen
Grauer Himmel, Schneeregen eine Kälte, die durch und durch geht, und der Frühling scheint in weiter Ferne – der Februar kann einem das Leben schwer machen. Manuela Waldmann hält dagegen. Die 43-Jährige schlägt den tristen Vorfrühlingstagen ein Schnippchen – mit zarten Pastelltönen und einem Blumenmeer aus Hyazinthen, Tulpen und Ranunkeln. „Ich brauche immer Farbe und frische Blumen um mich herum“, sagt sie, „sie machen mir gute Laune!“In bester Stimmung präsentiert sich auch ihr Zuhause, in dem sie mit ihrem Mann Matthias, und den Söhnen Nils und Moritz lebt. Nach dem perfekten Familiennest hatte die Familie lange gesucht, bis sie in Gartenstadt, einem Vorort von Ludwigshafen, einen Schatz entdeckten, der ihre Wünsche erfüllte: ein altes Haus mit quietschenden Türen und knarzenden Holzböden. „Ich bin mit Pippi Langstrumpf und Michel aus Lönneberga aufgewachsen und wollte etwas von diesem schwedischen Kindheitszauber ins Hier und Jetzt hinüberretten“, lacht Ma-
nuela. Ihr heiß geliebter Schwedenstil äußert sich in weißen Holzvertäfelungen, feminin-romantischen Blümchen- und Streifenstoffen sowie extrabreiten Holzdielen. „Für mich ist der skandinavische Wohnstil wie gemacht“, ist Manuela überzeugt, die es statt durchgestylt lieber gemütlich mag. „Ich liebe Möbelstücke mit Charakter und Persönlichkeit, die eine Geschichte zu erzählen haben.“Für die Interior Designerin hat der Shabby Chic aber noch einen anderen unschlagbaren Vorteil: „Der eine oder andere Kratzer mehr im Tisch macht nichts aus und ich muss die Kinder nicht ständig ermahnen, aufzupassen.“Im Hause Waldmann wird eben mit allen Sinnen gelebt. Manuela legt auch gerne selbst Hand an und ist glücklich, wenn sie das Handwerkzeug aus dem Keller holen kann. „Für mich ist das die Erfüllung, ich suche mir immer wieder neue DIY-Projekte, die ich umsetzen kann.“Und Matthias fügt lachend hinzu: „Manuela wünscht sich zu Weihnachten eher eine Bohrmaschine als einen Diamantring.“Im ersten Stock hat sie sich ih-
Links Das Küchenbuffet aus Holz ist ein aufgearbeitetes Flohmarktschätzchen und beherbergt das Geschirr und die Gläser.
ren ganz persönlichen Kreativraum eingerichtet. Die Nähmaschine, mit der sie heute Kissen und Vorhänge näht, stammt noch von der Vorbesitzerin, einer 90-jährigen Dame, und wird in Ehren gehalten. Und ganz oben unterm Dach liegt das Schlafzimmer von Manuela und Matthias, ein wunderbar kuscheliges Wohlfühlnest. Drei Jahre wohnen die Waldmanns nun schon in ihrem Traumhaus und könnten sich kein schöneres Zuhause vorstellen. Sogar einen eigenen Namen haben sie ihrem bezaubernden Heim verliehen: Haus „Waldstrumpf“, eine Kombination aus ihrem und Pippis Nachnamen – Astrid Lindgren wäre ganz sicher hocherfreut. ◆