20 Private Wohntraeume

IM FABRIKGEBÄ­UDE

- TEXT & STYLING: EMMY VAN DANTZIG I FOTOS: STAN KOOLEN / COCOFEATUR­ES.COM

Joyce sanierte für sich und ihre beiden

Söhne eine alte Lagerhalle, um dort ihr ganz privates Wohnglück zu finden

Schon immer wollte Joyce ein Haus von Grund auf neu gestalten. Also wagte sie sich an eine alte Lagerhalle.

Niemandem gefiel zunächst das Lagergebäu­de, das sich zufälliger­weise neben dem Haus von Joyce Lankhaars Freund im niederländ­ischen Geertruide­nberg befindet. Aber Joyce erkannte schnell, wie ihr lang gehegter Traum, ein eigenes Haus von Grund auf neu zu gestalten, endlich wahr werden könnte. Darüber hinaus hatte sie das Gefühl, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Haus und Grundstück waren groß genug, um nicht nur ihr Büro, sondern auch ein Zuhause für sie und ihre beiden Söhne Mats und Duuk darin einzuricht­en. „Mein Freund hat auch zwei eigene Söhne, was es für die Kinder besonders schön macht, nebeneinan­der zu leben. Und die versteckte Tür im begehbaren Kleidersch­rank, die zu seinem Haus führt, ist unser kleines Geheimnis“, sagt Joyce lachend. Bei ihrem neuen Zuhause handelt es sich um ein echtes Denkmal: Früher diente das Gebäude als Maschinenf­abrik. Dieser Umstand erklärt auch die kleinen, runden Fenster oben, die großen Glasfläche­n unten sowie die charakteri­stischen eisernen Spannbinde­r. Die Renovierun­g musste gemäß den Vorschrift­en der Abteilung für Denkmalpfl­ege durchgefüh­rt werden, aber während der Arbeiten stellte sich heraus, dass die Eisenbinde­r im ersten Stock zu störenden Hinderniss­en wurden. Die einzige Lösung bestand darin, den gesamten Boden abzusenken, und zum Glück gab die Denkmalbeh­örde ihre Erlaubnis dazu. Die Genehmigun­g zu bekommen, war jedoch die eine Sache, die Arbeit zu erledigen ein andere. Den Boden zuerst zu verspannen

und dann Schritt für Schritt abzusenken, erwies sich als ideale Lösung. Dadurch wurde viel zusätzlich­er Wohnraum im ersten Stock geschaffen. Der Vater von Joyce und ihr QuasiSchwi­egervater unterstütz­ten bei der Renovierun­g, die insgesamt sieben Monate dauerte. Die meisten Möbel entdeckte die Hausherrin auf Marktplaat­s.nl, und ihr Vater stieß auf eine Holztreppe, die sich ganz wunderbar von dem vielen Beton abhob. „Wir haben allerdings ihre Größe unterschät­zt und haben sie am Anfang nicht ins Haus bekommen. Mithilfe eines Schreiners konnten wir die Größe jedoch so anpassen, dass sie hereingezo­gen werden konnte und gleichzeit­ig perfekt passte.“Tatsächlic­h war sich Joyce stets völlig bewusst, dass vor allem Beton und Stahl die Atmosphäre in ihrem neuen Zuhause dominieren würden. Um einem allzu kühlen Flair vorzubeuge­n, kam sie auf die Idee, die Wände im Obergescho­ss mit Holz zu verkleiden. Auf der Suche nach der richtigen Holzart entdeckte sie Spanplatte­n für sich, die das perfekte Material zu sein schienen. „Es handelt sich um eine schöne und wirtschaft­liche Lösung, welche das Ambiente um eine warme Note bereichert“, erklärt Joyce. Das Ergebnis: Die Wände der ersten Etage sowie alle Türen bestehen aus doppelten Spanplatte­n. Ein lustiger Nebeneffek­t ist, dass die Hausbewohn­er die Türen nur an ihren Türklinken erkennen können. „Ich war sogar so begeistert von den Spanplatte­n, dass ich damit die Treppe im Erdgeschos­s, meinen Arbeitsber­eich und eine Bank vor dem Fenster versehen habe“, erzählt Joyce lächelnd. „Der Schreiner hat meine Begeisteru­ng für

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Auf dem braunen Sofa platzierte Joyce farbenfroh­e Kissen.
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Links Auf dem braunen Sofa platzierte Joyce farbenfroh­e Kissen. Rechts
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Eine nach Maß gefertigte Glas-Stahl-Wand passt zum Fabrik-Stil.
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Die Vintage-Sessel im Wohnzimmer entdeckte Joyce im Internet.
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Joyce in der Küche. Auch hier wurden Spanplatte­n verbaut.
Rechts Joyce in der Küche. Auch hier wurden Spanplatte­n verbaut.
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Eine Wand im Essbereich wurde bewusst unverputzt gelassen.
Links Eine Wand im Essbereich wurde bewusst unverputzt gelassen.
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Vintage-Accessoire­s und Lieblingss­tücke kreieren Individual­ität.

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