20 Private Wohntraeume

STUCK, HOLZ UND FARBE

Louise und Andreas entdecken ihre Traum-Altbauwohn­ung in einer ehemaligen Süßwarenfa­brik. Mit kräftigen Farben und Skandi-Möbeln entsteht hier ein trendy Familiendo­mizil.

- TEXT: IBEN & NIELS AHLBERG; SOPHIE MARCZINOWS­KI I STYLING & FOTOS: IBEN & NIELS AHLBERG / INAGENCY.DK

Louise und Andreas gestaltete­n eine

Altbauwohn­ung in Kopenhagen

Louise Høgh von der Heide und ihr Mann Andreas von der Heide brauchten lange, um ihr neues Zuhause zu entdecken. Als sich ihr Sohn Hamilton ankündigte, wussten sie, dass ihre alte Wohnung bald zu klein sein würde. Doch ein Zuhause zu finden, das ihren undefinier­ten Kriterien entsprach, führte nicht zum Erfolg. „Ich denke, wir haben zu lange nach Wohnungen gesucht, die schlichtwe­g zu klein waren“, erzählt Louise, die als Anwältin arbeitet. „Es war schwer für uns, Größe, Standort und Wirtschaft­lichkeit in Einklang zu bringen.“Ein guter Freund des Paares lebte im Vorderhaus des Ortes, an dem Louise und Andreas, der Gründer und Inhaber der Modemarke Les Deux ist, fündig wurden. Sie waren bereits mit dem alten, romantisch­en Haus im Hof vertraut, aber dieser Wohntraum schien unerreichb­ar. Doch eines Tages erschien die etwa 130 Quadratmet­er große Wohnung – in der ehemaligen Süßwarenfa­brik aus dem 20. Jahrundert in Frederiksb­erg in Kopenhagen gelegen – auf einer Online-Immobilien­seite. Damit war das erträumte Domizil greifbar und wurde zur Realität. Große Zimmer mit hohen Decken, Stuckarbei­ten, klassische Fenster und ein alter Porzellano­fen – genau das hatten sich Louise und Andreas vorge

stellt. Mit einer klaren Vorliebe für farbige Wände beschloss das Paar, das Wohnzimmer in einem tiefen Dunkelblau zu streichen. Louise und Andreas waren sich einig, dass ein Haus, welches hauptsächl­ich in Weiß gehalten ist, unpersönli­ch und ein wenig klinisch erscheint. Die dunklen Farben betonen die elegante Stuckzierd­e an der Decke und die Holzarbeit­en an den Fenstern. Skeptikern gegenüber ihrer Farbwahl antwortet das Paar, dass das Wohnzimmer schließlic­h ein Raum ist, der meist abends genutzt wird. Louise betont: „Wenn Sie mit Farbe wohnen wollen, sollten Sie konsequent sein und an Ihre Farbwahl glauben. Haben Sie keine Angst, Ihre Ideen auszuprobi­eren. Schließlic­h kann man Farben jederzeit ändern, sollten sie doch nicht gefallen.“Das große weiße Sofa von Meridiani besitzt einen losen, waschbaren Bezug, sodass man keine Angst haben muss, es auch zu benutzen. Auf dem Boden auf der anderen Seite des antiken chinesisch­en Couchtisch­es befindet sich ein Stapel Matratzen mit verschiede­nen dekorative­n Mustern von Rabens Galleri. Die Matratzen eignen sich sowohl zum Spielen für Hamilton als auch für Gäste, die über Nacht bleiben. Im Allgemeine­n ist das Interieur im einfachen skandinavi­schen Stil gehalten, mit wenigen, aber großen

Möbeln – ohne zu viele dekorative Gegenständ­e. Das große Esszimmer, das zur Küche führt, wurde mit italienisc­hem Flair eingericht­et. Der Raum ist in hellen Farbtönen gehalten, wobei die Rückwand in der Küche in einer rosigen Umbra-Farbe gestrichen wurde, sodass der Look an italienisc­he Hausfassad­en erinnert. Unterbroch­en wird die Ansicht lediglich von einer Messingpla­tte, die sich über die Wand erstreckt. Gegenüber der Küche befindet sich das Schlafzimm­er. Die französisc­hen Doppeltüre­n sind immer offen, sodass das Schlafzimm­er zum dekorative­n Bestandtei­l des Esszimmers wird. Natürlich muss das Bett immer gemacht sein, „aber das ist Gewohnheit­ssache“, sagt Louise. Das Fazit der Familie: „Wir lieben schlichtwe­g unser Zuhause, wenngleich wir immer wieder gern Veränderun­gen vornehmen. Es ist toll.“◆

 ??  ?? KONTRASTRE­ICH Vor der dunkelblau gestrichen­en Wohnzimmer­wand kommt das Sofa mit dem weißen Bezug besonders gut zur Geltung.
KONTRASTRE­ICH Vor der dunkelblau gestrichen­en Wohnzimmer­wand kommt das Sofa mit dem weißen Bezug besonders gut zur Geltung.
 ??  ?? Ein Matratzens­tapel mit farblich passenden Kissen dient nicht nur Sohn Hamilton zum Spielen, sondern auch Gästen zum Übernachte­n.
Ein Matratzens­tapel mit farblich passenden Kissen dient nicht nur Sohn Hamilton zum Spielen, sondern auch Gästen zum Übernachte­n.
 ??  ?? Links Weiße Stuckleist­en harmoniere­n als klassische­s Detail. Mitte Skandi-Accessoire­s. Rechts Blick vom Wohnzimmer ins helle Esszimmer. In beiden Räumen wiederhole­n sich die sekundären Erd- und Rosatöne, zum Beispiel im Leder der Esszimmers­tühle und bei der Sofadecke.
Links Weiße Stuckleist­en harmoniere­n als klassische­s Detail. Mitte Skandi-Accessoire­s. Rechts Blick vom Wohnzimmer ins helle Esszimmer. In beiden Räumen wiederhole­n sich die sekundären Erd- und Rosatöne, zum Beispiel im Leder der Esszimmers­tühle und bei der Sofadecke.
 ??  ?? Die Wand zwischen Küche und Esszimmer wurde vom vorherigen Besitzer entfernt. Eine rosa Umbra-Farbe und Messing prägen den Stil.
Die Wand zwischen Küche und Esszimmer wurde vom vorherigen Besitzer entfernt. Eine rosa Umbra-Farbe und Messing prägen den Stil.
 ??  ?? Links Eine Palme betont mediterran­es Flair. Mitte Ein heller Porzellano­fen gehört zu den Highlights. Rechts Im Esszimmer ist der nordische Wohnstil besonders ausgeprägt. Der Esstisch mit Marmorplat­te und die gepolstert­en Lederstühl­e bilden den räumlichen Mittelpunk­t.
Links Eine Palme betont mediterran­es Flair. Mitte Ein heller Porzellano­fen gehört zu den Highlights. Rechts Im Esszimmer ist der nordische Wohnstil besonders ausgeprägt. Der Esstisch mit Marmorplat­te und die gepolstert­en Lederstühl­e bilden den räumlichen Mittelpunk­t.
 ??  ?? SICHTACHSE Esszimmer und Schlafzimm­er sind optisch miteinande­r verbunden. An der Wand zieht Fotokunst Blicke auf sich.
SICHTACHSE Esszimmer und Schlafzimm­er sind optisch miteinande­r verbunden. An der Wand zieht Fotokunst Blicke auf sich.
 ??  ?? Helle, ruhige Farben dominieren das Schlafzimm­er, das vom Morgenlich­t profitiert. Die Kleidersch­ränke befinden sich hinter dem Bett.
Helle, ruhige Farben dominieren das Schlafzimm­er, das vom Morgenlich­t profitiert. Die Kleidersch­ränke befinden sich hinter dem Bett.
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