Nikon D500
Bei der (semi-)professionellen, 2300 Euro teuren D500 handelt es sich um Nikons APS-C-Spitzenmodell, die am besten ausgestattete Kandidatin in diesem Test und die führende APS-C-Spiegelreflexkamera am Markt. Als besonderes Highlight erbt sie sowohl den leistungsstarken Expeed-5-Prozessor als auch den großzügig bestücken Phasenautofokus von der Profivollformatkamera D5. Letzterer deckt mit 153 AFPunkten inklusive 99 Kreuzsensoren einen Großteil des Bildfelds ab und arbeitet vorbildlich schnell: Die gemessene Auslöseverzögerung liegt zwischen 0,22 und 0,23 s. RAW-Serien verarbeitet die D500 mit 10 B/s und 60 RAWs/Serie. Außerdem kann sie 4K-Videos entweder auf Karte (bis zu 30 Minuten pro Clip) oder auf einen per HDMI angeschlossenen Rekorder aufzeichnen (ohne Zeitlimit) und unterstützt den Bluetooth-4.1-Standard, um Kamera und Smartphone für den Datenaustausch zu verbinden. Das aufwendig abgedichtete Gehäuse besteht aus Magnesium und Karbonfaser. Zugunsten der Gehäusestabilität hat Nikon allerdings auf einen Ausklappblitz verzichtet. Andererseits leistet sich die D500 neben dem großen SLR-Sucher mit 100 % Gesichtsfeld und effektiv 0,67x Vergrößerung den Luxus eines verstellbaren, dadurch aber auch gefährdeteren 3,2-Zoll-Touchscreen. Schade, dass sich die WLANFunktion nur per SnapBridge-Lösung aktivieren lässt.
Bildqualität – RAW / JPEG
Obwohl schon im JPEG-Test herausragend gut, kann sich die D500 im RAWTest noch einmal bedeutend steigern. Mit ihrem 21-Megapixel-Sensor erreicht sie hier eine auffallend stabile Auflösung von bis zu 1891 LP/BH und legt damit um 112 bis 387 Linienpaaren gegenüber JPEG zu. Noch größer fällt das Plus bei der Dead-Leaves-Messung aus; selbst wenn Lightroom, wie im LR3-Szenario vorgesehen, massiv entrauscht und schärft, gehen die Werte nach oben: an kontraststarken Motivausschnitten auf 1010 LP/BH DL high, an feinen Strukturen auf 731 LP/BH DL low. Apropos Rauschen: Anders als üblich sinkt der Visual Noise bei ISO100 trotz des ausgeschalteten LightroomRauschfilters von 1,1 (JPEG) auf 0,9 VN (RAW); bei ISO1600 bedarf es dagegen massiver Eingriffe von Lightroom, um den Visual Noise in etwa auf JPEGNiveau zu halten (1,6 VN). Ansonsten verstärkt er sich auf 3,2 (LR1) bzw. 2,2 VN (LR2). Erfreulich: der Zugewinn an Dynamik von eher mäßigen 9,0 (JPEG) auf gute 11,3 bis 12,3 Blenden.
Angesichts der überzeugenden JPEG-Ergebnisse hätte man es kaum für möglich gehalten, aber kaum eine andere Kamera legt im RAW-Test noch einmal so überzeugend zu wie die Nikon D500. Testsieger.